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نویسندگان: Alexander Stahlberg
سری:
ISBN (شابک) : 3548331297, 9783548331294
ناشر: Ullstein Buchverlage GmbH & Co. KG / Ullstein Tas
سال نشر: 1994
تعداد صفحات: 460
زبان: German
فرمت فایل : PDF (درصورت درخواست کاربر به PDF، EPUB یا AZW3 تبدیل می شود)
حجم فایل: 5 مگابایت
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توجه داشته باشید کتاب وظیفه لعنتی خاطرات از 1932 تا 1945. (تاریخ معاصر). نسخه زبان اصلی می باشد و کتاب ترجمه شده به فارسی نمی باشد. وبسایت اینترنشنال لایبرری ارائه دهنده کتاب های زبان اصلی می باشد و هیچ گونه کتاب ترجمه شده یا نوشته شده به فارسی را ارائه نمی دهد.
ALEXANDER STAHLBERG DIE VERDAMMTE PFLICHT Erinnerungen 1932 bis 1945 ULLSTEIN 4 Zeitgeschichte Ullstein Buch Nr . 33129 im Verlag Ullstein GmbH , Frankfurt / M - Berlin Auf der Grundlage der erweiterten Neuausgabe 1994 Umschlagentwurf : Hansbernd Lindemann Alle Rechte vorbehalten © 1987 by Verlag Ullstein GmbH , Frankfurt / M - Berlin (1) Printed in Germany 1995 Druck und Verarbeitung : Ebner Ulm ISBN 3 548 331297 6 . Auflage November 1995 Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff 5 Dem Andenken derer , die meine Wege kreuzten Dietrich Bonhoeffer Erich Fellgiebel Eberhard Finckh Ewald von Kleist - Schmenzin Hans Oster Georg Schulze - Büttger Claus Graf Schenk von Stauffenberg Henning von Tresckow 6 DANK schulde ich denen , die mich bei der Niederschrift meiner Erinnerungen beraten und mir geholfen haben , manche von mir aufgezeichnete Episode zu kontrollieren und mich selbst zu prüfen . Dr. Uta Freifrau von Aretin geborene von Tresckow Professor Dr. Eberhard Bethge Dipl . - Ing . Gottfried von Bismarck Ludwig Freiherr von Hammerstein-Equord Dorothee Freifrau von Hammerstein-Equord geborene Claessen Institut für Zeitgeschichte München Dr. Manfred Kehrig Bundesarchiv - Militärarchiv Freiburg Professor Dr. Helmut Krausnick Professor Dr. William G. Moulton , Princeton University Luitgarde von Schlabrendorff geborene von Bismarck Nina Gräfin Schenk von Stauffenberg geborene Freiin von Lerchenfeld Erich Fellgiebel und Fabian von Schlabrendorff haben auch unter Folter meinen Namen nicht preisgegeben . Professor Dr. Josef Wollensak , der mit vier Augenoperationen mein Augenlicht rettete , verdanke ich , daß ich noch schreiben kann . 7 INHALT PROLOG DIE DREISSIGER JAHRE 15 Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin 20 Eine Hochwildjagd 24 Wilhelmstraße 74 am 30. Januar 1933 36 Der Reichstag brennt 39 Auf dem Brandenburger Tor 43 Potsdam am 21. März 1933 47 Görings Staatssekretär 50 Von Berlin nach Hamburg 57 Der 30. Juni 1934 63 London 75 Mitglied der NSDAP? 80 Im 6. (Preußischen) Reiter-Regiment 86 »Du bist mitverantwortlich!« 96 Friedensjahre? 101 Dietrich Bonhoeffer 104 Hauskonzerte 107 Krisenjahre 1938 und 1939 121 Abschied vom Frieden BEGINN DES ZWEITEN WELTKRIEGES 132 Nach Polen 149 Feldzug in Frankreich 155 Die Kathedrale von Amiens 162 Eine französische Dame 165 Nach Brest und Bordeaux 167 Wieder in Pommern ANGRIFF AUF DIE SOWJETUNION 171 Am Vorabend 8 178 Nach Moskau 190 Nicht Moskau, sondern Leningrad 193 Nicht Leningrad, sondern Tichwin 203 Das Tagebuch von 1942 210 Heimaturlaub 215 Noch einmal nach Leningrad? 221 Tresckow und Schlabrendorff GENERALFELDMARSCHALL VON MANSTEIN 228 Meine neue Aufgabe 238 Stalingrad 245 Zum ersten Mal: Hitler am Telefon 249 Um das Schicksal der 6. Armee 255 Die Mission des Hauptmanns Behr 262 Stauffenberg bei Manstein 272 Zum ersten Mal: im Führerhauptquartier 280 Oberst Schulze-Büttger 283 Drei Tage Hitler 296 Lagebesprechungen in Saporoshje 307 »Und du hast ihn nicht totgeschossen?« 311 Ein Briefwechsel mit Generaloberst Beck 316 Begegnungen 320 Noch einmal Hitler in Saporoshje 324 Hitlers Berghof bei Berchtesgaden 328 Gefahr! 331 Ein »Türke« für die Türken 333 Unternehmen Zitadelle 336 Rommel und Kluge 340 Winniza 346 Rüstungsminister Speer 348 »Totaler Krieg« 354 Ein Zwischenruf 359 Das Treuegelöbnis 364 Reichsführer SS Heinrich Himmler 369 Die Entlassung 9 DAS LETZTE KRIEGSJAHR 373 Liegnitz-Dresden 378 Generalmajor Henning von Tresckow 381 Botschafter Herbert von Dirksen 383 Offensiven von Westen, von Süden und von Osten 386 Berchtesgaden am 11. Juli 1944 390 Auf der Autobahn zwischen Liegnitz und Breslau 393 20. Juli 1944 400 Im Tannenberg-Denkmal 406 Dem Ende entgegen 411 Noch eine Hochzeit 420 Unheimliche Abreise 423 Die Agonie beginnt 429 April 1945 434 Hitler ist tot! 436 Vor Feldmarschall Montgomery 443 50 JAHRE DANACH Ein Hoch – und Landesverräter 443 Gedanken zur Kriegführung 446 Hitlers Kriegsziel : Indien 447 Angst vor Hitler ? 448 Mansteins Argumentation zum Staatsstreich 450 Gottfried von Bismarck und die Staatsanwaltschaft der UdSSR 453 Der » 20 . Juli 1944 « - ein Irrweg ? 456 Die deutschen Kriegstoten 458. Epilog. 459 Personenregister 10 VORWORT ZUR ERWEITERTEN NEUAUSGABE Als dieses Buch 1987 zum erstenmal erschien , ahnte ich nicht , welche Bewegung es auslösen würde ; nicht allein in Deutschland , sondern weltweit . Auch die Unzahl von Leserbriefen hatte ich nicht erwartet . Fast alle Briefe waren Zeichen des Danks ;... Mir scheint , sie wissen nicht , daß ihre eigenen Eltern und Großeltern mit solchen Sprüchen einst in ein Meer von Blut und Tränen getrieben worden sind . Am Ende dieser Ausgabe findet der Leser die schier unfaßlichen Zahlen der deutschen Kriegstoten ... Im Dezember 1993 Alexander Stahlberg \"novarum rerum cupidus\" 11 PROLOG (1) » Kriegt nichts ! Hat nur seine verfluchte Schuldigkeit getan . « Friedrich der Große ( 1744 ) In der Aula des Grunewald - Gymnasiums zu Berlin haben sich die Schüler zur feierlichen Verabschiedung des Abiturientenjahrganges 1932 , zu dem auch ich ge... Wie ein böser Traum würde es enden . Ich zog mich mit einem wenig seriösen Trick aus der Affäre . Als das Thema der Fuge zum zweiten Mal kam , ging ich vom Forte zum Piano über , dann zum Pianissimo , bis ich schließlich , wie aus der Ferne noch gerad... Ich für meine Person hörte gar nicht mehr zu , denn ich war froh , das Lateinische und Griechische hinter mir zu haben . Dann erhob sich der in der ersten Reihe sitzende Oberstudiendirektor und strebte gemessenen Schrittes dem Podium zu . Dr . Vilm... 12 Er zitierte den Sonderstatus des Preußischen Kultusministeriums von 1920 , der den Gymnasiasten der Oberstufe Bewegungsfreiheit zur Betonung dieser oder jener humanistischer oder realgymnasialer Fächer geschaffen hatte . Er vergaß nicht , das System d... Dr . Vilmar war der » geborene « Gymnasialdirektor . Er machte auch nicht die geringsten Anstalten , den ehemaligen Korpsstudenten zu verleugnen . Mit Autorität sorgte er dafür , daß an seiner Schule Pünktlichkeit und Ordnung selbstverständlich waren ... Am Ende der Feierstunde erhob sich der Schulchor . Man wußte , welches Lied jetzt erklingen würde , denn Jahr für Jahr wurden die Abiturienten mit ihm entlassen . Wir liebten dieses Lied . Lebte doch jeder Gymnasiast dem Tage entgegen, an dem es einma... 13 Nun zu guter Letzt geben wir Dir jetzt auf die Wand \' rung das Geleite . Wand \' remutig fort , und an jedem Ort sei Dir Glück und Heil zur Seite . Wandern müssen wir auf Erden , unter Freuden und Beschwerden geht hinab , hinauf unserLebenslauf ; das ist unser Los auf Erden . Fünfzig Jahre später trafen sie sich wieder in Berlin . Fast alle , die noch lebten , kamen . Die einen aus Süd- , die anderen aus Nordamerika , einige aus England , wenige aus Deutschland . Der einzige , der noch in Berlin lebte – oder genauer : wied... In Wannsee nahmen wir den Dampfer , passierten die idyllische Pfaueninsel , einst Refugium preußischer Könige , und landeten am Schloß Glienicke . Im Rundgang durch den wiedererstandenen Park Lennés gab es einen edlen Wettstreit über Kunst und Humani... 14 1932 und 1945 war ich einer von den vielen , die in das politische und militärische Geschehen mitten hineingezogen worden waren . Heute aber bin ich einer der wenigen , die noch unbeschwert berichten können . Nun ist daraus dieses Buch geworden . Es r... Damals jedoch hatte ich nicht die Zeit zum Schreiben . Nachdem unsere Familie ihre Existenz verloren hatte , mußte gearbeitet werden . Die Freunde aber gaben nicht Ruhe : » Du hast zu viel miterlebt , was nicht verlorengehen sollte . Du bist Menschen ... 15 DIE DREISSIGER JAHRE (1) FRIEDRICH - WILHELMS - UNIVERSITÄT BERLIN » Mulus « war ich nun . Mulus nannte man in der Studentensprache den Aoiturienten bis zum Beginn seines Studiums : nicht mehr Esel und noch nicht Pferd, sondern eine Kreuzung beider , ein Maulesel . Mein Vater fragte mich , was ich werden wolle . Am l... Am 13. März war ein neuer Reichspräsident zu wählen , gemäß der Weimarer Verfassung vom ganzen deutschen Volk in direkter Wahl . Schillernd wie die politische Landschaft in der Endzeit der Weimarer Republik war der Kandidaten - Reigen , der zur Wahl ... 16 ernstesten zu nehmender Gegner ; daneben der Kommunist Ernst Thälmann ( KPD ) und der Stahlhelm - Führer Theodor Duesterberg , Kandidat der konservativen Deutschnationalen Volkspartei ( DNVP ) . Nach einem mit wüsten Verunglimpfungen geführten Wahlkam... Heinrich Brüning , ein Mann des katholischen Zentrums , war seit März 1930 Reichskanzler . Doch da seineRegierung keine Mehrheit im Reichstag besaß , regierte er mit Hilfe von Notverordnungen , die der Reichspräsident gemäß Artikel 48 der Reichsverfas... 17 man beizeiten einen Platz belegen . Bei Eduard Kohlrausch belegte ich Grundlagen des Strafrechts und war schon bei der ersten Vorlesung fasziniert von der realistischen Darstellung desWertes und des Unwertes von Zeugenaussagen . Zum Publizistikwissenschaftler Emil Dovifat ging ich , weil mich Zeitungen und der vielschichtige Prozeß ihres Entstehens faszinierten . Nun offenbarte sich mir , welch ein hohes Maß von Verantwortlichkeit hinter einer seriösen Zeitung zu stehen hatte... Von Guardinis philosophischen Gedankenwegen verstand ich wenig . Aber ich war beeindruckt von der Schönheit seiner Sprache und der Präzision seiner Gedanken . Nie zuvor hatte ich einen Theologen solchen Ranges gehört . - Welch ein hohes geistiges Nive... Es gab auch eine deutschnationale , also konservative Gruppe , und nicht weit von dieser trafen sich die Mitglieder des Stahlhelm , einer ebenfalls rechts orientierten und damals in ganz Deutschland zahlenmäßig bedeutenden , fast paramilitärischen Ver... 18 Student nicht zu irgendeiner Studentenvereinigung zu bekennen . Doch kam es in meinen zwei Berliner Semestern nicht dazu , daß ich hier oder dort eine Mitgliedschaft erwarb . Als ein Jahr später auf Anweisung Hitlers der Stahlhelm in die SA überführt ... Doch zurück zum Sommersemester 1932. Alles , was mit Politik zusammenhing , interessierte mich , und so ging ich gerne auch zu Massenversammlungen in den Sportpalast in der Potsdamer Straße , wo nicht nur alle bedeutenden Hallensportveranstaltungen B... Der war für ihn allein reserviert ! Goebbels hatte ich schon als Gymnasiast zusammen mit Hitler im Saalbau Neue Welt in der Hasenheide gehört . Damals hatte ich Goebbels mit einem aus etwa zwei Sätzen bestehenden Zwischenruf vom Parkett aus unterbroc... 19 spendete der ganze Saal seinem » Doktor « begeistert Beifall . Dann kündigten Goebbels mit laut schallender Stimme den Hauptredner des Abends an : Adolf Hitler . Ich entsinne mich , daß Hitler frei sprach , daß er nicht hinter , sondern vor dem Podium... In den Foyers und Wandelgängen wimmelte es von Abgeordneten , die miteinander diskutierten . Und mein Onkel bemerkte , er freue sich zu beobachten , wie viele Abgeordnete über ihre Parteigrenzen hinaus hier , außerhalb des Plenarsaales , noch wie vern... 20 Hand : die Überwindung der kommunistischen ebenso wie der nationalsozialistischen Gefahr . Brüning beeindruckte mich , und von der Sache her hätte ich ihm nur zustimmen können . Doch Brüning wirkte auf mich asketisch . Sein blasses Gelehrtengesicht ve... EINE HOCHWILDJAGD An einem der letzten Tage des Monats September 1932 erreichte mich telefonisch eine unerwartete Einladung . Mein Onkel Hans von Wedemeyer aus Paetzig in der Neumark bat mich zum 18. Oktober zu einer Hochwildjagd . Nach Paetzig zur Jagd auf Rot- und Sc... 21 eingeladen zu werden , bedeutete für einen jungen Mann eine Auszeichnung . Doch schon folgte der Wermutstropfen : » Aber ohne Gewehr . « Ich fragte , ob ich denn mit den Treibern gehen sollte . Doch mein Onkel antwortete : » Nicht mit den Treibern , s... Papen , dem ich nun für einen Tag lang nicht von der Seite zu weichen hatte , begann damit schon auf der Fahrt zum Walde . Mit Lebhaftigkeit schilderte er in allen Details die Reichstagssitzung vom 12. September . Zum ersten Mal war das usammengehen d... 22 hörte gebannt zu . Das unqualifizierte taktische Benehmen des Reichstagspräsidenten Hermann Göring hatte Papen weniger politisch als persönlich getroffen . Im Sumpfgebiet des Mittelsees führte ich Papen über einen Pirschpfad zur » Alicen - Kanzel « . ... Da nun aber eine Jagd nach guter alter Sitte einen Jagdkönig haben muß , wurde einer der Gäste einfach zum Jagdkönig erklärt . Die Ehre fiel Vetter Henning von Tresckow zu . Der Adjutant im Potsdamer 9 . ( Preußischen ) Infanterie - Regiment ( I. R. 9... 23 Einem erstklassigen Atelier . In merkwürdigem Kontrast zu ihm die ländlichen Märker und Pommern in schäbigen Lodenmänteln ( je älter und abgenutzter der Mantel , desto glaubwürdiger der Waidmann ) . Da waren noch Patenonkel Herbert von Bismarck , der ... Nie wieder bin ich einem Ehepaar begegnet , das gemeinsam soviel Harmonie und Schönheit ausstrahlte wie Henning und Eta Tresckow . Die erste Tischrede galt der Ausrufung des Jagdkönigs durch den Jagdherrn . Onkel Hans tat das diplomatisch und in Reim... 24 WILHELMSTRASSE 74 AM 30. JANUAR 1933 Zum vierten Mal im Jahre 1932 , im Lande Preußen sogar zum fünften Mal , gingen die deutschen Wähler am 6. November zur Wahl ( zwei Wahlgänge zur Wahl des Reichspräsidenten , eine Wahl zum Preußischen Landtag und zwei Reichstagswahlen ) . Als am Tage ... 25 NSDAP gerätselt . Nicht allein der Stimmenverlust vom 6. November gab dazu genügend Anlaß , sondern es sickerte durch , daß die Partei finanziell gefährdet sei . Einige ihrer mächtigen Geldgeber aus Industrie und Wirtschaft seien dabei , sich zurückzu... Jedenfalls blieb es in Berlin nicht verborgen , daß der neue Reichskanzler Schleicher um Kontakte zu Strasser bemüht war . Das deutete auf einen Versuch Schleichers hin , die NSDAP zu spalten . Dies etwa war die innenpolitische Lage , als ein paar Tag... 26 Gräfin Bredow , am Schreibtisch . Ich war erstaunt , sie hier zu treffen . » Tante Manni « , wie sie in der Verwandtschaft genannt wurde , führte eigentlich in Pommern , in der Nähe von Stargard , ihrem Vater , einem pensionierten General , Haus und l... Seit er nicht mehr im Amt sei , fehle ihm ein Presse - Attaché . Ich schlug ihm vor , an jedem Morgen im Lesesaal der Universitätsbibliothek alle wichtigen Zeitungen von links bis rechts durchzusehen und die , die er lesen sollte , dann an einem Kios... 27 Freiherrn Kurt von Schröder in Köln mit Hitler zusammengetroffen . Beide , Hitler wie Papen , wollten die Vertraulichkeit ihrer Unterredung wahren . Doch schon am 5. Januar meldete die » Tägliche » Tägliche Rundschau « an erster Stelle die Zusammenkun... Die NSDAP wurde zwar stärkste Partei , brachte es aber gegenüber der letzten Reichstagswahl nur auf ein Plus von dreieinhalb Prozent . Sofort nach dieser Wahl , die die Nationalsozialisten in ihren Zeitungen so gut sie konnten propagandistisch ausschl... 28 er für die Regierung nicht in Frage . Dieser Vorgang zeigt im übrigen deutlich , daß man sich in diesen Besprechungen über die rassistisch - ideologischen Perspektiven einer Kanzlerschaft Hitlers sehr wohl klar war . Duesterberg schien sein Ablehnungs... Ich war also nicht unvorbereitet auf meine erste Begegnung mit ihm . Bei diesem ersten persönlichen Zusammentreffen mit ihm empfand ich aber sofort : Dieser Blick war nicht echt ; das war Pose , nichts als Pose , vor dem Spiegel eingeübt . Er streckte... 29 der Töchter Papens . Sie hatte den Trenchcoat des berühmten Besuchers inspiziert und zog nun vor meinen Augen gleichzeitig mit beiden Händen aus beiden Manteltaschen zwei - Pistolen heraus : Fabrikat Walther , Sonderausführung hochglanzvernickelt , sa... Verständlicherweise gab es nur ein Gesprächsthema : Man müsse das Experiment mit Hitler wagen , wiederholte Papen mehrfach . Mit nicht mehr als drei Nationalsozialisten in der Regierung » könne praktisch nichts schiefgehen «. Man könne sie doch leicht... 30 hatte er im Jahre 1932 den Entschluß gefaßt , Hitler um ein persönliches Gespräch zu bitten . Das Gespräch Kleists mit Hitler fand im Hause Hermann Göring statt und hatte eindeutige Ergebnisse gebracht . Von jetzt an wurde Kleist - Schmenzin nicht müd... Wenn wir drei , Wedemeyer , Gräfin Bredow und ich , uns gemeinsam im Sekretariat zusammenfanden , wurde über die Perspektiven dieser Alternative viel und intensiv diskutiert . Wir waren uns darin einig , daß die von Kleist gedachte Übergangsregierung ... * Siehe auch Bodo Scheurig : » Ewald von Kleist - Schmenzin - Ein Konservativer gegen Hitler « 1968 Stalling Verlag , S. 89ff . ** Ewald von Kleist : » Der Nationalsozialismus - eine Gefahr « 2. Auflage , 12 Seiten . 31 des November 1918 empfand , als er dem Kaiser den letzten Anstoß zur Abdankung , zur Beendigung der monarchischen Staatsform gegeben hatte . Vielleicht verspürte der alte Herr jetzt Gelegenheit , etwas gutzumachen . Aus diesen Tagen erinnere ich mich ... Die an sich unbedeutende Episode kennzeichnet jedoch die nervöse Lage dieser Tage . Am 27. , es kann auch am 28. Januar gewesen sein , gab Papen uns im Sekretariat den Auftrag , darauf zu achten , daß Kleist - Schmenzin nicht mehr die Wohnung verließ ... 32 daß die weitaus meisten Telefongespräche , die von der Wohnung Papens und hin zu ihr geführt wurden , Gesprächen mit Hindenburgs Staatssekretär Meißner oder Hindenburgs Sohn und Adjutanten Oberst Oskar von Hindenburg galten . Als ich am 30. Januar , von der Universität kommend , mit den Zeitungen des Tages die Wohnung betrat , fand ich die Tür zum großen Salon hin offen . An der Glastür zur Gartentreppe stand Frau von Papen und rief , sich zu mir umwendend: » Kommen Sie , ... Inhalt ist mir noch gegenwärtig : Der Absender , offenbar ein persönlicher Freund Papens , beschwor ihn , Hitlers Ernennung zum Reichskanzler zu verhindern , mindestens jedoch hinauszuschieben . Man verfüge in München über absolut zuverlässige Informa... Nein , es ist zu spät . Es würde auch nichts nützen . Mein Mann ist fest entschlossen « , antwortete sie . Dann wandte sie sich ab , und ich merkte , daß sie weinte . Ich setzte mich in das leere Büro und begann , Posteingänge und Zeitungen zu ordnen... 33 neue Regierung sei soeben vereidigt worden . Ihr Mann habe es ihr am Telefon mitgeteilt . Nun brauchte ich also nicht mehr abzuwarten , um für den Fall , daß der Reichspräsident in letzter Minute anderen Sinnes geworden sei , den Schmenziner zu alarmi... Als ich die Straße betrat , sah ich , daß sich in südlicher Richtung bei der Reichskanzlei , vor Hindenburgs Dienstsitz ( das Reichspräsidentenpalais wurde gerade renoviert ) , eine stattliche Menschenmenge angesammelt hatte . Ich ging aber in nördli... Wissen Sie schon , daß Hitler ... « Diesmal gelang es mir gar nicht , bis zur zweiten Frage vorzustoßen . Ohne stehenzubleiben , erwiderte der Befragte : » Na und ? « So gab ich meine Meinungsforschung auf . Gleich nach dem Essen fand ich mich wieder ... 34 Deutschen Städten würden ebensolche Fackelzüge stattfinden . In Berlin werde es heute abend ein gewaltiges Ereignis sein . Es sei beeindruckend gewesen , sagte Papen , wie zielbewußt und souverän Hitler dies alles angeordnet und verkündet habe . Dann... Als ich die Damen abends dorthin führte und wir den Balkon des Zimmers betraten , erschien gerade die Spitze des Zuges mit Marschmusik in der mittleren Durchfahrt des Tores. Diese mittlere Durchfahrt des Brandenburger Tores war seit seinem Bau am End... Die heute bekannten Aufnahmen stammen nicht vom Abend dieses Tages , sondern wurden auf Order von Goebbels Jahre später zum Zwecke von Filmaufnahmen nachgestellt . Die perfekte Ausleuchtung der Plätze diesseits und jenseits des Tores beweist es . Tats... 35 Hitler an einem anderen Fenster zeigte . Unter unserem Balkon im Adlon Hotel war der Bürgersteig allenfalls zu einem Viertel seiner Breite besetzt , und die Volksstimmung hielt sich in Grenzen . Die Szene änderte sich plötzlich , denn auf dem Balkon u... Hindenburg schien sich bereits zurückgezogen zu haben . Erst auf meinem Heimweg wich die Spannung des Tages , und ich begann nachzudenken , was nun wohl kommen würde . Vermutlich lag auf meinem Schreibtisch in der Wilhelmstraße 74 noch immer der Zette... 36 1952 ) sucht man den Namen Kleist - Schmenzin vergeblich . Ewald von Kleist - Schmenzin starb nur wenige Tage vor dem Ende des oftmals von ihm vorausgesagten Krieges , am 9. April 1945 , in Berlin - Plötzensee unter der Guillotine . Seit dem 30. Janu... Sein Dienstsitz als Reichskommissar befand sich im preußischen Staatsministerium , den Diensträumen des Ministerpräsidenten Otto Braun bis zum 20. Juli 1932. Dort stand ihm nun wieder eine Pressestelle zur Verfügung . Ihr Leiter war der Oberregierung... Von einer Honorierung ist in meinem Fall weder vor noch nach dem 30. Januar jemals die Rede gewesen . Als Stellvertreter des Reichskanzlers , also als Vizekanzler , verfügte Papen vorerst über keinerlei Diensträume . Sie entstanden erst auf Initiative... DER REICHSTAG BRENNT Der Abend des 27. Februar 1933 begann für mich zu Hause mit einigem Ärger . Mein Rundfunkempfänger versagte wieder einmal seinen Dienst . Ich hatte das Gerät vor ein paar Jahren aus einem Baukasten selbst gebastelt . Aber bisweilen streikte es , und n... 37 war schwieriger , als den Fehler zu finden . So auch diesmal , als ich zwischen Rauschen und Pfeifen plötzlich die Meldung hörte , der Reichstag stehe in Flammen . Ich sauste die Treppe hinunter und traf per Omnibus nach fünfzehn bis zwanzig Minuten v... Unzählige Feuerwehren waren noch mit dem Löschen beschäftigt . Ich suchte mir unter den Polizeiposten einen älteren grauhaarigen Beamten und fragte ihn , wer das wohl angesteckt habe . Genauso unbefangen wie meine Frage kam seine Antwort : » Einer ist... 38 aus der Nähe beobachten können , was des Nachdenkens wert gewesen wäre . Am nächsten Tage , dem 28. Februar , berichtete die Berliner Morgenpost , es seien bis zu zwanzig Brandlegungen festgestellt worden ! Ich traf Papen erst nachmittags in seiner Wo... Er sei einer der ersten im brennenden Reichstag gewesen , denn er habe das Feuer vom Herrenclub in der Voßstraße sehr schnell gesehen . Im Reichstag habe er als einen der ersten Göring getroffen . Später seien noch Hitler und Goebbels erschienen . Gö... Doch die Gerüchte sind nie verstummt , Göring , damals Reichstagspräsident und Innenminister Preußens , habe mit einer Gruppe von SA - Leuten , vermutlich unter Führung des SA - Führers Ernst , zeitlich koordiniert mit Lubbe , durch den unterirdischen... 39 des damals in Berlin stadtbekannten Kabarettisten und » Hellsehers « Hanussen soll in die Sache verstrickt gewesen sein . Offen bleibt auch die Frage , ob Lubbe ein willenloses , unter Drogen stehendes Werkzeug der Nazis gewesen ist . Und schließlich ... Gempp hatte als Chef der Berliner Feuerwehr die Löscharbeiten selbst geleitet . Er hatte sofort den Verdacht , es habe mehrere Brandstifter gegeben , und seinen Leuten den Auftrag erteilt , alle Gegenstände , die seinen Verdacht erhärteten , sicherzus... * Im Jahre 1987 mir berichtet von meiner Cousine Luitgarde von Schlabrendorff , älteste Tochter des Staatssekretärs Herbert von Bismarck . AUF DEM BRANDENBURGER TOR Am 5. März 1933 war Reichstagswahl. 40 Ein Trommelfeuer von Propaganda und Versprechungen wie nie zuvor war auf die Deutschen niedergegangen . Die NSDAP , die noch im Januar vor dem Bankrott gestanden hatte , verfügte jetzt plötzlich als » Regierungspartei « offenbar über so viel Geld , wi... NSDAPund DNVP hatten somit zusammen 340 Mandate , also ( mit 51,9 Prozent ) die absolute Mehrheit. Nach demokratischen Spielregeln hatten die Konservativen , für die sich nun auch der ehemalige Zentrumsabgeordnete und nunmehrige Vizekanzler Papen ein... Februar , also vor fünf Tagen , wegen des Reichstagsbrandes verbotene KPD sich scheinbar noch zur Wahl stellte . Nun aber , nach der Wahl , erklärte die Regierung die kommunistischen Stimmen für » ungültig « . Ohne die 81 Abgeordnetender KPD bestand d... 41 befand ich mich in der Universität . Wie üblich , traf man sich in der Mittagspause zum » Steh - Ce « im Vorgarten zur Straße Unter den Linden , als plötzlich , wie von unsichtbarer Hand gelenkt , an den Fahnenmasten der öffentlichen Gebäude ringsum H... Im Vorhof stieß ich auf den mir gut bekannten Kommilitonen Ernst Wolf Mommsen . Er zeigte sich meinen Überlegungen um eine Nasenlänge voraus . Er wußte schon , daß die Nazis ihre SA aufgeboten hätten , die Hakenkreuzfahne zu einer ausgegebenen Uhrzeit... 42 gemeinsames Deutsches Reich zu schaffen . Schwarz - Weiß - Rot aber war das Reich Bismarcks und der Aufstieg nach 1871. Der Wechsel der deutschen Nationalflagge 1919 war ein Fehler gewesen . Ein Fehler , ungeachtet der Tatsache , daß SchwarzRot - Gold... Als wir die Kreuzung Friedrichstraße hinter uns hatten, erschien das Tor vor uns . Keine Fahne an der Quadriga ! Jetzt lief ich vorne neben Mommsen . Ich fragte ihn im Laufen , wie wir hinaufkommen würden . Er rief , wir müßten über den Pariser Platz ... Wer würde als erster Gewalt anwenden ? Doch dann flankten zwei oder drei SA - Männer über die Barriere . Sie hatten den Schlüsselschrank rechts bei der Treppe mit dem Schild » Aufgang zum Tor « gesehen . Schon landeten sämtliche Schlüssel in einer SA ... 43 irgendwohin . Dann war die Tür plötzlich offen . Die SA - Leute entschwanden , einer nach dem anderen , im Aufgang . Als das letzte braune Hemd verschwunden war , war der Weg für uns , die » Zivilisten « , frei . Als Mommsen und ich oben unsere Köpfe ... POTSDAM AM 21. März 1933 Noch waren keine sechs Wochen verstrichen , als Hitler bei seiner Ernennung zum Reichskanzler dem Reichspräsidenten versprochen hatte , die Zusammensetzung der neuen Regierung nicht zu verändern . Doch jetzt gelang es ihm bereits , Hindenburg davon zu... 44 Höchst begrüßenswerter Plan zu sein . Man war überrascht über Hitlers so offenkundige Hinwendung zum Preußentum . Papen gab mir eine der begehrten Teilnehmerkarten für einen Platz unmittelbar neben der Potsdamer Garnisonkirche und bat mich , dort mit ... 45 Breiten Straße zu erreichen . Potsdam war in ein Meer von Flaggen getaucht . Hakenkreuzflaggen befanden sich in der Minderheit . Dafür sah ich viele alte preußische , schwarz - weiße Flaggen , einige mit dem preußischen Adler . Oft war das Weiß vom Al... Hinter ihnen dann die Reichsminister , diese jedoch nicht barhäuptig , sondern mit dem Zylinder auf dem Kopf , unter ihnen auch Göring und der kleine Goebbels . Als sie in der Kirche Platz genommen hatten , fuhren die beiden Autos des Reichspräsidente... Ein wahrhaft lebendes Denkmal kaiserlicher Macht und Größe , den Marschallstab in der Rechten , so schritt er auf den Eingang der Kirche zu . Ich konnte von meinem Platz aus die Reden Hitlers und Hindenburgs nicht verstehen ; doch gewaltig klangen , d... 46 uns frei ! « sowie schließlich der Choral » Nun danket alle Gott « . Während von dem hohen Turm der Kirche alle Glocken läuteten , erschien der alte Hindenburg als erster im Portal der Kirche , und jedermann nahm den Platz ein , den ihm die Regie zuge... 47 ihn zu entschuldigen, er habe noch eine Reihe anderer Verpflichtungen , und entließ mich für diesen Tag . Gerne hätte ich ihn zu Tresckows mitgenommen , denn in Potsdam wußte ich kein interessanteres Haus als das von Henning und Eta . Die Haustür des ... Doch bleibt mir in deutlicher Erinnerung , daß Henning zu denen gehörte , die letzten Endes skeptisch waren . Mit verschmitztem Lächeln äußerte er , eines jedenfalls scheine ihm sicher : Kaum einer der Anwesenden werde in der Zukunft das Vergnügen ha... GÖRINGS STAATSSEKRETÄR An einem der nächsten Tage bat mich Herbert von Bismarck zu sich in sein Büro . Ich möge meinen Fotoapparat und genügend Filme mitbringen . Alles weitere werde er mir persönlich mitteilen . Das Ministerium lag auf der Nordseite der Straße Unter 48 den Linden . Man wies mich in die erste Etage , der Herr Staatssekretär sitze im ersten Zimmer links . » Ich möchte Dich bitten , von mir hier am Schreibtisch ein paar Bilder zu machen , denn in wenigen Tagen werde ich diesen Platz geräumt haben . « I... Ich antwortete : » Herr Minister , ich kann Ihre Frage nicht verstehen . « Da fuhr er auf , als habe er einen Schüler vor sich , und rief erregt : » Tun Sie doch nicht so , Bismarck , Ich will von Ihnen wissen , was ich alles von diesem Hause aus reg... 49 Es genüge ihm , daß ich sie offenbar im Gedächtnis habe . So fuhr ich also fort , ihm vorzutragen , daß es in jeder Provinz mehrere Regierungsbezirke gebe , an deren Spitze jeweils ein Regierungspräsident stehe . Wieder unterbrach er mich und rief : »... Er entließ mich dann mit den Worten , daß das für heute genüge , und er werde später noch mal auf die Sache zurückkommen . « Fast ungläubig hörte ich meinem Onkel zu . In großer Erregung fuhr er fort . Manches wäre ja zu ertragen gewesen . Allmählich ... 50 sogar die Todesstrafe stehe ! Sein Name habe bisher unter keinem derartigen Dokument gestanden und werde es auch in Zukunft nicht . Er lasse solche Unterschriftsmappen einfach zum Minister zurückgehen mit dem Vermerk , daß er um Vortrag bäte . Anfäng... Von BERLIN NACH HAMBURG In diesen Tagen besuchte ich meinen 51 Vater . Er hatte eine wunderbare Wohnung in der Tiergartener Corneliusstraße 10 A am Landwehrkanal . Dort saßen wir meist im Wintergarten mit dem Blick auf das Nachbarhaus , das der Päpstliche Nuntius bewohnte . Ich hatte die Absicht gehabt , über den... Man hatte ihre Anzeige jedoch abgewiesen , weil der Zahnarzt in das Konzentrationslager Oranienburg gebracht worden sei . Fürs erste werde er wohl einige Zeit dort bleiben müssen . Auf die entsetzte Frage , was man dem Herrn Doktor anlaste , erfuhr se... 52 sei aber nicht sicher . Entscheidend sei gewesen , daß dieser Zahnarzt wohl der beste sei , den er je gehabt habe . Und schließlich habe sich die Sprechstundenhelferin noch entschuldigt , daß sie den Termin nicht telefonisch abgesagt hätte . Seit dem ... Drüben im Nachbarhaus war der Päpstliche Nuntius Orsenigo sichtbar geworden , und mein Vater machte eine leichte Verbeugung , die ebenso erwidert wurde . » Du wunderst dich über dies merkwürdige Zeremoniell « , sagte mein Vater . » Es stammt aus der Z... 53 den Besuch bei Herbert Bismarck habe das Theater in Potsdam « an die Seite gedrängt . Er wundere sich , daß so wenig Menschen in unserem Lande zu erkennen bereit seien , wohin » die Reise gehe « . Er wünsche es jedenfalls nicht , daß sein Sohn sich in... So hatte ich es mit meinem Vater bereits abgesprochen . Papen bedauerte meinen Weggang sehr und war freundlich genug , mir zu versichern , er werde mich später gerne wieder bei sich sehen . Dann ging er an seinen Schreibtisch und entnahm einer Schubla... 54 dritte in diesem Bunde sein würde . Im ersten Kennenlernen war mir Tschirschky ganz einfach » zu laut « . Nachdem nun mein Ausscheiden beschlossen war , bemerkte Papen sehr liebenswürdig , nun sehe er erst , welch eine wertvolle Hilfe er in mir gehabt... 55 Tages kam ein Scheck von irgendwoher aus Südamerika . Der Prokurist stutzte , ging mit dem Scheck zur Bank ; die Bank , die den Scheck ausgestellt hatte , existierte überhaupt nicht ! Mit viel Mühe und Kosten gelang es gerade noch , den Schaden zu ver... 56 SpringDerby galt meine Begeisterung der jungen Irmgard Georgius , die nicht nur wunderbar ritt , sondern dazu auch bildschön anzuschauen war . Pferd und Reiterin harmonierten vollendet . An einem Sonntag bewegte ich mich auf der Horner Galopprennbahn ... 57 nach dem Rennen zurückgewogen werden mußten . Nach der Rennordnung ist das Kontrollieren des Gewichts nach dem Rennen eine unabdingbare Voraussetzung für die Gültigkeit des Sieges . Doch bereits auf dem Wege zur Waage streckte der Minister dem noch au... Es ging um erneute Übergriffe von SA und SS , um das Verschwinden von Menschen , deren Angehörige sich hilfesuchend an die Vizekanzlei gewandt hatten . Tschirschky trug haarsträubende Dinge vor . Der Fahrer neben mir machte ein unbewegtes Gesicht . Na... 58 überweisen lassen . DER 30. JUNI 1934 Dieses Datum hat in der Geschichte des Nationalsozialismus große Bedeutung , denn an diesem Tag , einem Samstag , beseitigte die nationalsozialistische Führung in einer Mordaktion politische Gegner aus den eigenen Reihen und auch außenstehende . Das w... 59 des Reiches « habe er das 100000 - Mann - Heer der Weimarer Republik einzugliedern beabsichtigt . Hitler dagegen hatte den umgekehrten Weg eingeschlagen , denn die Reichswehr war seit Jahren so strukturiert gewesen , daß sie gewissermaßen von heute au... 60 es durchgesickert , daß die Aktion der SS nicht nur der angeblich putschenden SA galt , sondern daß Gruppen der SS unterwegs gewesen waren , um politische Gegner zu verhaften , zu entführen oder an Ort und Stelle sofort zu erschießen . So wußte Mutter... Eine innenpolitische Kontroverse um das Schema bei der Vergrößerung des bestehenden Heeres war vom Reichskanzler ergriffen worden , um sich seiner parteiinternen Opposition durch kalten Mord zu entledigen . Und die Gelegenheit hatte günstig geschiene... * Edgar Jung , Autor von Papens Marburger Rede , wurde am 30.6 . 1934 auf Befehl Hitlers im Konzentrationslager Oranienburg ermordet . 61 Reichskanzlers « einberufen worden sei . Alle Betriebe , Dienststellen usw. wurden aufgefordert , gemeinsam die Rundfunkübertragung anzuhören . Auf Bahnhöfen , Straßen und Plätzen wurden Lautsprecher installiert . Es war wohl das erste Mal , daß alle ... Ihr Oberster Befehlshaber , der Reichspräsident , so erfuhr man , sei seit Anfang Juni nicht in Berlin , sondern auf seinem Gut Neudeck in Westpreußen . Der sechsundachtzigjährige Hindenburg aber befand sich in keinem guten gesundheitlichen Zustand . ... 62 Berlin . Ich hatte mir in Hamburg ein paar Tage Urlaub erbeten . Ich wollte hören , ob die Tage am und nach dem 30. Juni noch andere getroffen hatten , möglicherweise auch Verwandte und Freunde . Das Wesentlichste erfuhr ich bald . Es bestätigten sich... Sein Adjutant Günther von Tschirschky blieb weiterhin verschwunden . Angeblich sollte er sich in einem Konzentrationslager befinden . Onkel Hans , Gräfin Bredow und ich waren ungeschoren geblieben ( im wörtlichen Sinne , denn diejenigen , die im KZ ... 63 schreckliche Dinge gehört , daß mir einfach die Worte fehlten . Er sah mich mit groBen Augen an und sagte : » Ja , mein Lieber , ist das nicht schrecklich ? « Das war alles . Dann verabschiedete er sich von mir und wünschte Lebewohl . So schnell als m... Viertens habe auch er nach den Ereignissen des 30. Juni um meine Person große Sorgen gehabt . Man müsse davon ausgehen , daß mein Name der Geheimen Staatspolizei in Verbindung mit dem Kreis um Herrn von Papen bekannt und verdächtig sei . Es sei deshal... 64 Er werde mit seinem Prokuristen in Stettin darüber sprechen . Im übrigen könne ich gegebenenfalls auf unsere Verwandten in England verweisen . Warum sollten die ihren Neffen nicht eingeladen haben . Die verwandtschaftliche Verbindung zu den Eshers in ... 65 Bis zu meiner Abreise nach England logierte ich bei meiner Mutter . Sie führte inzwischen einen ungewöhnlichen Drei - Damen - Haushalt : Neben einer Freundin meiner Mutter , Klara Ninow , lebte dort die Großfürstin Anastasia , jüngste Tochter des 1918... Doch sei sie noch nicht davon überzeugt , ob er in seiner Gegnerschaft zu den Bolschewisten nicht nur ein Mann der Worte , sondern auch ein Mann der Taten sei . Interessiert fragte ich sie , wie sie das meine . Ihre Antwort kam sofort . Wenn das deuts... 66 hatten ; lediglich Kolberg hielt den feindlichen Truppen stand ( 1806/07 ) . Seitdem fühlte sich ein Kolberger als etwas Besonderes . Anderwärts lachte man darüber . Doch so einfach könne man sich das nicht machen . Man müsse diesen Stolz , der mit vi... Es sei ein unvorstellbares Erlebnis für sie gewesen . Nun sei sie mehr als je zuvor davon überzeugt , daß Hitler ein in tiefster Seele » guter Mensch « sei . In den folgenden Tagen habe sie diese Begegnung mit Hitler auch mehrmals ihren Unterrichtskl... 67 ringe sie nur noch mit dem Entschluß , einen persönlichen Brief an Hitler zu schreiben , denn sie sei überzeugt , daß Hitler von solchen Wahlbetrügereien nichts wisse . Es könnten nur untergeordnete Parteistellen sein , die sich mit solchen Zahlen ... Die nächtliche Überfahrt – das hatte man mir vorausgesagt – war stürmisch , aber schließlich machte das Schiff so am Kai fest , daß ich nur ein paar Schritte bis in einen der Speisewagen des Zugs nach London zu gehen hatte . Ich besaß noch fünf Mark ... 68 Jetzt rächte es sich , daß ich in den letzten beiden Schuljahren nicht mehr als zwei Stunden » englisch fakultativ « je Woche genommen hatte . Denn nachdem endlich mein Gepäck in einem der originellen und so unvergleichlich praktischen Taxis verstaut... 69 die gesamte Tageskorrespondenz in möglichst einem Arbeitsgang in das Kopierbuch zu pressen . Hierbei bewährten sich meine imHamburger Ruderclub bestens trainierten Armmuskeln sehr . Mein Boardinghouse in Hampstead war mir bald nicht nur zu » alt « , s... 70 passierte den Waterloo Place und stand auf der rechten Seite vor der Repräsentanz des Deutschen Reichs . Ich ließ mich bei Putlitz melden und lernte in ihm einen ungemein liebenswürdigen Mann von Welt kennen . Da gerade Mittagszeit war , lud er mich z... Jedoch in der Öffentlichkeit mußt Du Dich hier jeder Kritik an Hitler und seiner Politik enthalten . Wir sind selbst in der Botschaft bereits mit Diplomaten durchsetzt , die diese Berufsbezeichnung nicht mehr verdienen , weil sie unmittelbar für die ... 71 Ritterschaft . Doch zurück nach London . Wie wohl fühlte ich mich , wenn ich in der Hill Street eingeladen war . Antoinette hatte mich gebeten , die Anrede » Tante « zu streichen . Es gelte in England als nicht besonders liebenswürdig , die ältere Ver... Das Gerät hat mir bis 1945 treue Dienste geleistet , denn ich konnte nachts die halbe Welt abhören . Vor allem aber sorgte sie für meine Kenntnisse all dessen , was ein junger Mann aus Nazi - Deutschland lernen müsse . Von der Tribüne des House of Lor... 72 ich in die Häuser ihrer Freunde und auf große Bälle in den Hotels entlang der Park Lane eingeladen wurde . » Oh , you are a German , please tell me : are you a Nazi ? « Wie oft mußte ich diese Frage damals beantworten ! Eines Tages besuchte ich das Ta... * Kurze Zeit später , am 11. Dezember 1936 , bestieg der Herzog von York als Georg VI. Den britischen Thron . 73 Die Herzogin sprach ein ausgezeichnetes Deutsch , so daß ich ihr dazu mit Recht ein Kompliment machte . Es mache ihr Freude , wieder einmal deutsch zu sprechen , sagte sie . Sie habe als junges Mädchen eine Zeitlang eine deutsche Gouvernante gehabt . ... ** Meine Zeit in England neigte sich dem Ende zu . In meiner Erinnerung trägt sie märchenhafte Züge . Wie gut , daß Märchen stets ein Ende haben . Eines Tages ging ich zum letzten Mal nach 21 Hill Street , um Als Elizabeth II . *1952 zur Königin von England gekrönt . ** Als die » Queen Mum « im Juli 1987 Berlin besuchte , gab ihr die Stadt einen Empfang im Schloß Charlottenburg , und der Berliner Protokollchef Leopold Bill von Bredow stellte meine Frau und mich der Königinmutter mit der Bemerkung vor , dies sei de... 74 Abschied zu nehmen und ein vielfaches Danke zu sagen . Ich konnte nicht wissen , daß ich das so außerordentlich schöne und liebenswerte Haus niemals mehr betreten sollte . Oliver und Antoinette hatten zu einem Empfang gebeten , und auch ihr Freund , ... 75 gekämpft . Jeder fühlte sich in der Pflicht zu seinem Vaterland . Der englische Pazifist ebenso wie der Deutsche , der kein Nationalsozialist war . Doch dann haben die beiden Eshers uns in Deutschland besucht . Antoinette übernahm bei uns eine Patenst... MITGLIED DER NSDAP ? Auf der Heimreise über Hamburg traf ich im Gang des D - Zugs nach Berlin einen meiner Freunde aus der Hamburger Zeit . Früher hatten wir kaum miteinander über Politik gesprochen . Für mich war er ein fröhlicher und unterhaltsamer Kumpel gewesen , kau... 76 Lehrlinge auf einer Stange das Schild mit der dreizeiligen Aufschrift » PaulJulius Stahlberg , Ölfabrik , gegründet 1841 « . Vor diesem Firmenschild marschierte sogar noch eineMusikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr von Pommerensdorf - Süd , die mein ... 77 los . Deshalb erhob ich mich , um das Ende unserer Unterhaltung zu signalisieren . So stand dann dieser Unglücksmann vor mir , sah zu mir auf und stotterte so etwas wie , er müsse um Entschuldigung für seinen Irrtum bitten . Dann zog er aus einer Akt... 78 um Entschuldigung , sagte er . Doch in der Sache kamen wir nicht weiter . Er sei von der Ortsgruppe beauftragt worden , » dafür zu sorgen , daß ich in die Partei eintrete « . Dabei werde es bleiben . In einer Woche werde er wieder zu mir kommen . Als ... 79 ein Regiment meiner Wahl suchen können . Mein Vater stimmte meinem Plan zu und fragte mich , ob ich schon ein Regiment im Auge hätte . Ich sagte , daß ich beabsichtige , zur Kavallerie nach Schwedt an der Oder zu gehen . Das gefiel ihm nun aber ganz u... 80 in großer Sorge und wollten mich um meinen Rat bitten , sagten sie . Ich erfuhr zu meiner größten Überraschung , daß ich , ohne es zu ahnen , schon seit Monaten Untermieter eines jüdischen Ehepaars war . Ich sagte ihnen , daß ich keinerlei antisemiti... Im 6. ( PREUSSISCHEN ) REITER – REGIMENT Inzwischen war es Sommer 81 1935 geworden . Im neu erbauten Kasernenbezirk des Schwedter 6. ( Preußischen ) Reiter - Regiments ( R.R.6 ) traten die ersten Rekruten nach Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht ( März 1935 ) vor ihren Schwadronsunterkünften in langer Reihe an... 82 in Berlin , wenn einer der vielen Onkel zu Besuch kam und einen Ausritt vom Tattersall Beermann beim Bahnhof Zoo durch den Tiergarten bis zum Brandenburger Tor spendierte . Dann wurde man auf die Stuben verteilt , je sechs . Der mit den dicken Brillen... Aber er » deckte « mich , so daß meine Absätze in der Silhouette kaum sichtbar waren , ein wahres » Denkmal von Pferd « ! Man lernte Pferdeputzen und alles , was zum Wohlbefinden des Pferdes gehört . Selbst als Kind vom Lande hatte ich nicht geahnt , ... 83 Gesicht zum Schweif auf dem blanken Rücken des Wallachs und wartete auf das nächste Kommando des Herrn Leutnants . Das lautete aber anders als erwartet : » Angaloppieren , eine Runde durch den Sprunggarten . « Verblüfft sah ich zu meinem Leutnant hinu... 84 könne sie noch auswendig . Wir mögen gut zuhören : » Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid , daß ich meinem Volk und Vaterland allzeit treu und redlich dienen und als tapferer Soldat bereit sein will , jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen . « Der neue Eid, den wir morgen schwören würden , lautete dagegen : » Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid , (1) daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes , Adolf Hitler , dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht , unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will , jederzeit für diesen Eid mein (1) Leben einzusetzen . « (1) Dann sagte der Chef , wir brauchten den Eid nicht auswendig zu lernen ; er werde uns bei der morgigen Feier in Abschnitten laut vorgesagt und wir hätten ihn nur zu wiederholen . Damit war die Instruktionsstunde beendet . Abends bei Dunkelwerden hört... 85 später auch beichten , mein Pfarrer macht da bestimmt mit . « Ich sagte : » Du willst also nicht schwören ? « Schwören wolle er schon , aber nicht auf den Adolf . Der alte Eid , von dem der Chef heute gesprochen habe , gefalle ihm besser . » Mir auch ... 86 festgelegten Regeln der Abgrenzung zwischen Zivilpersonen und Soldaten , über die Behandlung von Verwundeten und Gefangenen , Parlamentären , über die Achtung vor Person , Ehre und Eigentum der Bewohner fremder Länder im Kriegsfall . Diese Fragen ... » DU BIST MITVERANTWORTLICH ! « Auf dem Dienstplan stand auch Infanterie - Ausbildung mit Maschinengewehrexerzieren . Dieser Teil der Grundausbildung verlangte von dem jungen Soldaten das Außerste an körperlichem Einsatz . Wir waren jung und gesund . Es machte uns nichts aus , bis a... 87 gelang ihm nicht , sich gerade aufzurichten . Als wir quer über den Kasernenhof einzeln in gerader Haltung marschieren sollten , verfiel er jedesmal in eine Art von » Paßgang « . Mit dem linken Bein schwang gleichzeitig auch seine linke Hand nach vorn... Plötzlich blieb unser Sorgenkind mit dem Gesicht zur Erde liegen . Ein kläglicher Versuch noch , dann war er - so schien es – besinnungslos . Schon standen unsere beiden Ausbilder neben ihm und schrien auf den Liegenden ein . Es nützte nichts , er lag... 88 Geräteschuppens . Sie stützten den Kameraden wie einen Verwundeten . Zur Mittagszeit fanden wir ihn in unserer Stube auf seinem Bett liegend . Er meinte , es gehe ihm schon wieder besser . Er brauche sich auch nicht krank zu melden . Er werde den Nac... 89 weil ich von ihm hören will , wie ihm der militärische Dienst gefällt . « Ich hängte Säbel , Koppel und Mütze an den Garderobenständer , und schon saß ich , eingeklemmt von Generalstabsoffizieren , an einem der kleinen Caféhaustischchen . Ich war erle... 90 Lewinski von ihm grüßen . Das Folgende ist schnell erzählt . Als ich unserem Hauptwachtmeister nach dem Abendappell sagte , ich wünsche den Chef in einer persönlichen Angelegenheit zu sprechen , wollte er den Grund wissen . Ich antwortete , es sei ein... 91 Eine gewisse Solidarität innerhalb eines Unteroffizierskorps hat , wie ich meine , sogar viele gute Seiten . Es gab einige Unteroffiziere in der Schwadron , die sich » aus Kameradschaft zu dem Opfer des Rekruten Stahlberg « an mir » rächten « . Ich h... 92 Soldat in Schwedt . Ich hatte mich nach Ende eines Nachmittagsdienstes mit meinem Freund Peter Haniel von der benachbarten Zweiten Schwadron verabredet , um mit ihm im Café Wieck an der Schloßfreiheit anstatt des grausam schmeckenden Kasernen - Kaffe... 93 Tenne versteckt , denn es war einem Rekruten durch Regimentsbefehl verboten , im Standort einen Wagen zu haben . Ich lief also los , meinen Wagen zu holen . Es wurde auch schon dämmerig , so daß ich hoffte , unterwegs nicht mit dem Wagen erkannt zu we... 94 und ohne seine Zustimmung in ein ziviles Krankenhaus Ihrer Wahl eingeliefert , anstatt ihn , wenn überhaupt , in ein Militärlazarett zu bringen . 5. Sie haben einen Sanitätsunteroffizier dazu bewogen , das ihm anvertraute Krankenrevier zu verlassen , ... Um die Mittagszeit öffnete meine Mutter ihre Wohnungstür in der Wilmersdorfer Brandenburgischen Straße 28 , und ich konnte es nicht verhindern , daß sie mich zur Begrüßung umarmte . Auch sie war von Schwedt aus bereits telefonisch über mich informiert... 95 einfach erklärt : » Hören Sie mal zu , liebe Frau . So wie sie die Sache schildern , gehört Ihr Sohn sofort in ein Krankenhaus . « Damit aber war er bei meiner Mutter an die falsche Adresse geraten , den meine Mutter hatte zeitlebens ein tief eingewur... Mit der Familie Weizsäcker pflegten wir seit Jahren freundschaftliche Beziehungen . Wir waren oft bei ihnen im Hause gewesen , hatten dort Kammermusik gemacht und mit den ältesten drei Kindern , Carl - Friedrich , Adelheid und Heinrich Tanzstunden geh... Es kam dann so , wie es wohl hatte kommen müssen . Irgendwann in der Mitte des Films schwanden mir die Sinne . Wie aus der Ferne hörte ich hilfsbereite Menschen dies und das sprechen . Ich merkte , daß man mich auf die Straße trug und in ein Taxi legt... 96 Schwedt wurde sogar der Anlaß , daß alle Rekruten des Regiments ihr Dienstjahr um einige Tage verlängern mußten . Später erst sagte man mir , daß ich mit dem Behringschen Serum , das noch nicht freigegeben war , zu einem höchst willkommenen » Versuch... FRIEDENSJAHRE ? Die Jahre 1936 und 1937 waren in Deutschland gekennzeichnet von einer Kette außerordentlicher Erfolge . Diese wurden vom Propagandaministerium über die Technik der » Sprachregelung « von Presse und Rundfunk in geschickter Weise in die Öffentlichkeit... 97 gefördert . Welcher Unternehmer investiert nicht gerne , wenn er seine Investitionen binnen zweier Jahre voll von der Steuer absetzen kann . Wir in Stettin zum Beispiel gingen unserem größten Kostenposten , dem Bedarf an Elektrizität aus dem städtisch... 98 sollte ein » Jahr des Friedens « sein , hatte Hitler befohlen . Zwar hatte er im März Truppen über den Rhein marschieren lassen und die Entmilitarisierung der linksrheinischen deutschen Gebiete aufgehoben , die Welt protestierte , doch dabei blieb es ... 99 vor den Augen der Menge auch noch den persönlichen Glückwunsch des jeweils höchstgestellten deutschen Anwesenden entgegenzunehmen . War das deutsche Staatsoberhaupt anwesend , dann durfte der Sieger mit dem Händedruck Hitlers in seine Heimat zurückkeh... 100 Da platzte mir der Papierkragen , wie der Berliner das nennt , und ich warf ein : » Nur mit dem Wahrheitsgehalt hapert es bei ihm bisweilen . « Betroffen schwieg die Runde . Meine Mutter sah mich vorwurfsvoll an . Frau G. jedoch erhob sich , ohne ein... 101 versprochen und im Juli 1936 den Vertrag unterzeichnet . Es sollten dann keine zwei Jahre vergehen , bis Hitler den Befehl zum Einmarsch in Österreich gab ( März 1938 ) . Gewiß erfüllte er damit den alten Traum von einem großen Deutschen Reich , doch... Er konnte sich nur gegen die Sowjetunion richten . Die hektischen Aktivitäten , die von unserem Land ausgingen , standen in keinem Verhältnis mehr zur Größe und Bedeutung des Deutschen Reiches . Hitler wurde nicht müde , in jeder seiner Reden immer vo... DIETRICH BONHOEFFER Im Jahre 1937 lernte ich in Stettin im Hause meiner Großmutter Ruth von Kleist - Retzow den Theologen Dietrich Bonhoeffer kennen . Er leitete in Finkenwalde , unweit der Stadt , das Predigerseminar der Bekennenden Kirche , eines freien Zusammenschlus... 102 Da ich noch nicht über einen eigenen Haushalt verfügte , beteiligte ich mich gerne an Großmutters Mittagstisch mit den zahlreichen Vettern und Cousinen . Großmutter ließ sich beim Essen berichten , was die Lehrer in den Schulen gesagt hatten . Entdeckte sie auch nur andeutungsweise dabei nationalsozialistische Doktrinen , dann stellte sie diese sofort zur Diskussion und korrigierte , wo es ihr erforderlich schien , mit der ihr eigenen Souveränität . Ich erinnere mich auch einer von ihr oft ... Und um so mehr fühlte sich Großmutter persönlich davon betroffen , seit das Palais Prinz Albrecht zur Zentrale des Schreckens in Deutschland geworden war : zum Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei und zum Tatort für Folter und Mord . Großmutters T... 103 « Er sagte das scheinbar ohne jede Bewegung und so sachlich , als sei er einer von denen , die in das Büro der Ölfabrik kamen , um eine Partie Öl zu bestellen . Mit wenigen Worten erklärte er mir den Hintergrund seines Wunsches . Selbstverständlich tr... Ich nahm sofort den Telefonhörer und fand auch einen unserer Lastwagenfahrer , der noch in der Fabrik war . Es fanden sich auch noch einige Arbeiter , die gerne bereit waren , ein paar Überstunden zu machen . Also wurde sofort ein Lastwagen mit ein pa... 104 nicht wiederbegegnet . Als Großmutter aus gesundheitlichen Gründen ihre Stettiner Wohnung aufgeben mußte und wieder nach Klein - Krössin zurückging , war er dort häufig zu Gast . Gerne diskutierten sie theologische Fragen . Um den Originaltext , aus ... HAUSKONZERTE So intensiv meine Großmutter sich ihr Leben lang am kirchlichen Geschehen beteiligte , so distanziert verhielt sich meine Mutter zu ihm. Zwar war auch sie als Angehörige einer pommerschen Pietistenfamilie eine sehr gläubige Christin , doch sie besaß... 105 meinem Bruder und mir eröffnet , sie werde mit ihrem Frauenchor und mit uns beiden Jungen ein Konzert in Berlins Frauengefängnis in der Barnimstraße geben . Unserer Tante » Kätzchen « Katharina von Tresckow unterstand dort die fürsorgerische Arbeit . ... Es gab Musiker , die nicht mehr Konzerte geben durften , und sogar solche , die nicht mehr Musikunterricht erteilen durften , weil die nationalsozialistischen Behörden ihnen aus politischen oder rassischen Gründen die Berufsausübung verboten hatten . ... * Karla Höcker , Hauskonzerte in Berlin , Rembrandt - Verlag , Berlin 1970 . 106 Ihm hatte man zwingen wollen , aus seinem seitJahrzehnten international geachteten Streichquartett seinen Cellisten zu » entfernen « . Als eines Tages aus dem Foyer der Musikhochschule auch noch die Bronzebüste ihres Gründers , des großen Geigers Jose... 107 habe manchen von ihnen beobachtet , der von seinem Inhalt ebenso diskret einiges in Mutters große Schale in der Diele legte . Mutter verteilte die Einkünfte nach ihrem eigenen Ermessen . Sie hat manche Not lindern können . KRISENJAHRE 1938 und 1939 Das Jahr 1938 war von außerordentlichen politischen Aktivitäten Hitlers gekennzeichnet . Es hatte schon gegen Ende des vergangenen Jahres Nachrichten gegeben , die den kritisch eingestellten Leser hatten nachdenklich werden lassen . Im Februar nahm H... 108 deutscher Sprache in einem einzigen Deutschen Reich , die Wiedergeburt des alten römisch - deutschen Kaiserreiches und die Hoffnung des gesamtdeutschen demokratischen Parlaments von 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf » die großdeutsche Lösung « ... 109 Wie schon am 30. Juni 1934 in Berlin , sei auch in Wien die Dienststelle Papens eines ihrer ersten Ziele gewesen . Papens Adjutant Günther von Tschirschky habe sich durch rechtzeitige Flucht der Festnahme entziehen können . Doch Papens Legationsrat Wi... 110 Soldat und von dem Wechsel zu der für mich neuen Waffe so in Anspruch genommen , daß ich kaum aufnahm , was an Nachrichten vom politischen Geschehen dieser Wochen in die Öffentlichkeit gelangte . Dafür gewann ich zwei neue Freunde , denen ich bis zu i... 111 wir manchmal abends bei mir zu Hause analysierten und diskutierten , als wären wir nicht junge Leute bei der Truppe , sondern Organe in hoher Verantwortlichkeit . Ein - wie ich meine - gutes Recht der Jugend . Mit der zweiten Hälfte des Monats Septemb... 112 der Tschechen . Als wir durch Kissingen hindurchfuhren , saßen die Kurgäste vor den Hotels in ihren Korbsesseln und erhoben sich nicht einmal , um die Truppen aus der Nähe zu betrachten , geschweige denn den Soldaten zuzuwinken . Wie anders war das g... 113 uns vom Wagen aus das Befestigungssystem zu beiden Seiten der Straße anzuschauen , ein schachbrettförmig angelegtes Bunkerfeld . Schußfeld und Schußschneisen waren frisch ausgeholzt und freigeschnitten . Hätten wir sie niederkämpfen müssen , dann hätt... Die alte Frau sprach fließendes Deutsch . Nach wenigen Tagen begann bereits der Rückmarsch nach Stettin . Zum ersten Mal sah ich Karlsbad , einst einer der schönsten und begehrtesten Kurorte der Großen unserer Welt . Nach Überqueren der Grenze wurden ... 114 im Kreis um den Nachfolger des Generalobersten Beck , den neuen Chef des Generalstabes General Franz Halder , Vorbereitungen getroffen worden , Hitler und seine Regierung im Kriegsfall sofort mit militärischen Mitteln auszuschalten . Ein Staatsstreich... Wie lange würde es währen , bis Chamberlain und Daladier erkannten , daß Hitler geblufft , daß er sie genasführt hatte ? Oder würde Hitler nun endlich Ruhe geben ? Mir ist dieser Abend unvergeblich , denn schon wenige Monate später stand unser Diskuss... 115 im Blut . Nachdem sich der Schmenziner und der Kieckower im Sommer 1938 darin einig waren , daß Hitler drauf und dran war , Deutschland geradewegs in einen Krieg hineinzusteuern , hatte Ewald Kleist die Initiative ergriffen - genauso , wie im Januar ... Doch Kleists Friedensmission ging ins Leere . Nicht seine Gesprächspartner , sondern Premierminister Chamberlain , der sich über Kleists Mission mündlich und schriftlich unterrichten ließ , bestimmte die Richtlinien der britischen Politik , die schlie... 116 gedankt . Doch noch war das Jahr 1938 nicht beendet . Am Morgen des 10. November befand ich mich in Stettin auf dem Wege zu unserer Fabrik , als ich auf der gegenüberliegenden Seite des breiten » Paradeplatzes « Scharen von Menschen sah . Früh am Morg... 117 Synagogen und die Vernichtung der Existenz jüdischer Mitbürger waren ein unerhörtes Verbrechen . Eine der großartigsten Errungenschaften der Aufklärung im 18. Jahrhundert war dahin . » In meinem Lande kann jeder nach seiner Façon selig werden ! « hatt... 118 zugeschlagen hatten . Da waren noch die Deutschen im rumänischen Siebenbürgen . Da waren noch die ehemaligen deutschen Kolonien in Westafrika , in Ostafrika , im Pazifischen Ozean . Über alles würde sich verhandeln lassen . Jetzt aber überfielen wir e... 119 um einige Meter weiter auseinandergerückt , wieder aufzubauen . Zwar waren durch diesen Eingriff die Proportionen und der organische Zusammenhang der beiden Gruppen zerstört worden - dafür aber konnten jetzt bei Paraden die Kompanien in voller Zugbrei... Die gute Gesellschaft , in die ich mich so erfolgreich eingeschlichen hatte , erhob sich , wie es sich eben bei Erscheinen eines Staatsoberhauptes gehört , und salutierte schweigend ( ich auch ) . Wahrhaftig , ich hatte einen wunderbaren Platz , nur w... 120 vor Ausbruch eines Gewitters . Die deutsche Presse – um eine militärische Vokabel zu nehmen - schoß sich propagandistisch auf das nächste Opfer ein : Polen . Wir kannten diese Technik aus dem vergangenen Jahr . Nun endlich hatte Großbritanniens Premie... 121 der englischen Regierung , daß Deutschland sich nun nicht mehr an das Münchner Abkommen gebunden betrachte « und » daraus die Konsequenzen ziehen werde « . Obendrein forderte er Großbritannien zur Rückgabe aller ehemals deutschen Kolonien aus der Zeit... ABSCHIED VOM FRIEDEN In diesen dramatischen Wochen erreichte mich die Einladung zur Hochzeit meiner Cousine Luitgarde von Bismarck mit dem Berliner Rechtsanwalt Fabian von Schlabrendorff . Sie sollte am 2. Juni 1939 in Lasbeck in Hinterpommern stattfinden . Mit Luitgarde ... 122 Erklärung abzugeben . » Ich habe nie etwas Böses getan , infolgedessen sehe ich keinen Grund , zu einem Gericht zu gehen , und ich brauche keine Bescheinigung , wer ich bin . Ich weiß das selbst . « So pflegte sie zu sagen . Bei meinem Patenonkel Herb... 123 mir ein wenig über seine Familie mit dem so merkwürdigen Namen zu erzählen , hat es sich doch immer als tunlich erwiesen , sich rechtzeitig vor einer Hochzeit in der Verwandtschaft nach der neuen » Gegenfamilie « zu erkundigen . Seine Antwort ist mir... * Ernst Wilhelm Freiherr von Schlabrendorff ( 1719-1766 ) ser auch der allen Standesbeamten des Deutschen Reiches verordneten Pflicht 124 nachgekommen , dem Brautpaar am Ende des Zeremoniells das literarische Vermächtnis Adolf Hitlers , das Buch » Mein Kampf « , zu überreichen . Wahrlich ein passender Buchtitel für den Start in eine junge Ehe ! -Ganz zu schweigen davon , daß der Autor f... Luitgarde war fröhlich ; gelassen bemerkte sie , das sei alles so mit ihrem Mann abgesprochen . Und wie das so auf Hochzeiten zu sein pflegt , so stand , wer nicht tanzte , mit anderen irgendwo herum und bemühte sich um gute Kontakte zu der » neuen F... 125 einladen ließ . Die Sonne stand noch am Himmel , als wir das Brautpaar verabschiedeten . Sie wollten noch vor Abend Berlin erreichen . Ich hatte meinAkkordeon genommen , und wir sangen » Muß i denn , muß i denn zum Städtele hinaus « . Wenn es schon ei... Jetzt war die Kriegsgefahr weit größer als 1938. Der Erfolg von München hatte in Wahrheit Hitler bestärkt , mit seiner Expansionspolitik fortzufahren . Meine Stettiner Freunde Yorck und Oster sowie ich selbst ahnten damals das Kommen des Krieges , Fa... 126 öffnen ! Am Abend ihres Hochzeitstages nahmen die beiden Jungvermählten aus Lasbeck in Berlins Hotel Esplanade , unweit des Potsdamer Platzes , Quartier . Wie ein Fatum mutet es heute an , daß nur wenige hundert Meter vom Esplanade entfernt , in den K... Lloyd George hatte ihnen schon gesagt , Churchill sei , wenn es wirklich zum Kriege mit Deutschland käme , der Mann , der Großbritannien führen werde . Als die Besucher in Westerham eintrafen , habe Churchill mit Maurerkelle und Schürze vor seinem Ha... * Siehe auch : Fabian von Schlabrendorff , Begegnungen in fünf Jahrzehnten , Hamburg 1975 , Seite 138–141 . deutschen Führer noch bremsen könne , habe Fabian ihm gesagt, 127 die einzige Sprache , die Hitler noch beeindrucken könne , sei das Aufkreuzen der englischen Flotte in den internationalen Gewässern vor der Insel Helgoland . Doch Churchill habe abgewinkt . Das sei nicht die Politik des amtierenden Premierministers ... Mein Gedächtnis ist glücklicherweise noch frisch genug , um die mir wichtigsten Erlebnisse aufzeichnen zu können . Trotzdem war ich erschrocken , als ich nach fast einem halben Jahrhundert im Institut für Publizistik der Freien Universität Berlin ein... Aus dieser » Europäischen Zwischenbilanz « vom 11. Juni 1939 wird Hitlers unglaubliche Arroganz und sein beispielloser Zynismus deutlịch . In 128 diesen Wochen erhob sich für meinen Bruder und mich die Frage , ob sich einer von uns beiden für den Fall eines Krieges als » unabkömmlich « einstufen lassen sollte . Die Ölfabrik gehörte zu den » kriegswichtigen « Betrieben . Im Rahmen der Ernährungs... 129 geben , von dem man in späteren Generationen noch sprechen sollte . Eine » märchenhafte « Hochzeit sollte es werden . Und sie wurde es . Die Dorfkirche , eine aus dem Mittelalter stammende Feldsteinkirche , war aber für die Zahl der zu erwartenden Gäs... Eine große Schar von Gästen war für drei Tage geladen worden . Das einfache , typisch märkische Gutshaus war solcher Menge nicht gewachsen . Zwar besaß es bereits elektrisches Licht , nicht aber fließendes Wasser . Der pietistisch frommen Familie war ... 130 sondern mehrfach stecken , verpaßte die Stichworte , weil mir meiner Schwester Dichtung zu sprunghaft , um nicht zu sagen , zu » modern « erschien . Unter der unförmigen Pappmaske eines Krötenkopfes aus dem Berliner Kostümverleih Verch kam ich mir ohn... Also ging unser Theaterstück am nächsten Tage ohne Pointe über die Bühne , anders ausgedrückt : ohne Kuß , auch nicht auf die Pappmaske! Mir schien aber , daß das zahlreiche Publikum über das Ausbleiben des Kusses mehr amüsiert war , als wenn die Reg... 131 zur Kirche , die an diesem Tag eingeweiht wurde , mit Blumenkindern , Brautjungfern und Brautführern im Gefolge – und mit meiner Mutter an der Orgel , die alle Register gezogen hatte , damit wir sie schon in der Kastanienallee hören würden . Es folgte... Wenn man wissen mußte , daß der Tod hineinfahren würde in unsere fröhliche Schar . Ja , ganz bewußt feierten wir unseren Abschied vom Frieden . Und noch ein Weiteres sollte nicht in Vergessenheit geraten ( ich erfuhr es erst nach Erscheinen der ersten... 132 BEGINN DES ZWEITEN WELTKRIEGES (1) NACH POLEN Am Morgen nach der Paetziger Hochzeit nahm ich nach Stettin den Umweg über Berlin , um meine Mutter nach Hause zu bringen . In ihrer Wohnung hatte ich in einem Kleiderschrank immer einen Anzug hänen für den Fall , daß ich von Stettin aus in Eile die G... 133 auch nach Berlin . Ich fuhr auch in die Fasanenstraße und klingelte im Erdgeschoß des Hauses Nr . 68. Mein Besuch galt weniger der verehrten Ballettmeisterin der Staatsoper Unter den Linden , Tatjana Gsovsky , die dort ihre Ballettschule hatte , als i... 134 und befahl mir , aufzustehen . » Du wirst gesund und unbeschädigt aus dem Kriege heimkehren . Und nun wollen wir Tee trinken . « Auf dem Rückweg nach Stettin nahm ich den Weg durch das Brandenburger Tor . Ich liebte es , durch dieses schöne Bauwerk hi... Es kamen aufregende Nachrichten . Am 24. August erfuhren wir , daß Reichsaußenminister Ribbentrop in Moskau mit Josef Stalin , dem Todfeinde Hitlers , einen deutsch - russischen Nichtangriffspakt geschlossen habe . Wir saßen in einem Gutshaus beim abe... 135 Es ging uns nur darum , die Wartezeit totzuschlagen . Ein paar gute Weine aus dem Gutskeller taten das ihre . Als unser » Hofnarr « entpuppte sich der Zahlmeister . Wenn nicht genug gereizt wurde , animierte er mit makabrem Humor : » Wer nicht wagt , ... Im Osten begann es langsam zu dämmern . Jetzt sahen wir die deutschen und die polnischen Grenzpfähle , und dahinter breitete sich eine große Wiese aus und wohl einen Kilometer entfernt – die ersten Bäume ; dazwischen lugten Dächer eines Dorfes hervor ... 136 vielleicht zehn Kilometern schweres Artilleriefeuer ein , Salve auf Salve . Vor uns auf der Wiese und in dem Dorfe blieb alles ruhig , nichts regte sich drüben . Dann kamen von hinten her an mir vorbei unsere Infanteristen . Sie trugen ihr Gewehr wie... * Im alten Rom grüßten die Gladiatoren beim Einmarsch in die Arena den Kaiser mit diesen Worten : » Die Todgeweihten grüßen Dich , Kaiser . « 137 fing sofort Feuer und stürzte dem Boden zu . In der Ferne sahen wir die Rauchwolke , die noch eine Zeitlang aus dem Walde aufstieg . Am zweiten Tage befand ich mich mit dem Motorrad auf dem Wege zum Divisionsstab . In der Mitte eines Dorfes standen ei... 138 das nur die , die ihm selbst oder seiner Familie nahestanden . Die Nachricht vom Tode Heinrich von Weizsäckers war die erste , die auch meinen Bruder und mich persönlich berührte . Wir hatten in fröhlichem und vertrautem Freundeskreis mit Carl - Frie... 139 es für mich einen Grund , eine unserer weiter entfernt marschierenden Kompanien aufzusuchen . Wir in unserer Abteilung waren schon drauf und dran , diesen Krieg kaum mehr ernst zu nehmen , sonst hätte ich mir nicht ohne eine Begleitung mein liebstes F... Ich gestehe aber , daß mir nicht sehr wohl war . Wenn hier , hinter der deutschen Front , noch auf Deutsche geschossen wurde , dann konnten die mutigen Schützen ja auch plötzlich leibhaftig vor mir auftauchen . Ich hatte indes Glück . Zwar hörte ich ... 140 der mir meinen Ledermantel reparierte . Quer über den Rücken hatte es einen langen Riß gegeben . Der Mantel war mir bis zum Ende des Krieges eine Art von Talisman . Es mag etwa der zehnte oder zwölfte Kriegstag gewesen sein , als wir den Befehl erhiel... 141 der Grund , warum man uns so sehr zur Eile angetrieben hatte . Auf den Schneisen rund um das Lager lagen Tote , nach meiner Erinnerung mindestens an die fünfzig . Ein SS - Mann sagte uns , die Männer an den Maschinengewehren hätten Befehl , sofort zu ... Wir vereinbarten , so schnell als möglich das Lager zu übernehmen . Wir verlangten , daß die Maschinengewehre keinen einzigen Schuß mehr abgeben dürften . » Auf Ihre Verantwortung ! « sagte uns einer von ihnen . Major Becker setzte sich in unseren Fun... 142 Lager gehen . Wir müßten uns aber darauf verlassen können , daß sie unsere Bitte erfüllten , denn noch hätten wir die Verantwortung nicht übernommen . Dann gingen wir hinüber an den Dorfrand . Wir fanden Major Bekker von SS - Leuten umringt . Aus sein... Zwar seien auch Ärzte unter ihnen , doch die hätten keine Medikamente und kein medizinisches Gerät bei sich . Die meisten von den Toten , die auf den Außenstreifen lägen , seien solche , die versucht hätten , ihre Notdurft außerhalb des Lagers zu verr... 143 leere Dorf als ihre Unterkunft . Wir sagten den drei Alten , daß wir Hilfe vorbereitet hätten . Wir wiederholten , daß wir nicht zu der SS gehörten , wir wollten ihnen erklären , wie man die SS - Leute erkennen könne , doch sie kannten den Unterschie... Bald kam er zu uns zurück , um seinen medizinischen Bestand aufzufüllen . Er gab unbeschreibliche Berichte über Kranke , Verwundete , Sterbende und Tote . Wir baten die Polen , mehrere Bestattungskommandos zu bilden und die Leichen auf dem Dorffriedho... * gegen die SS . 144 Blatt für Blatt gab er mir zum Lesen . Ich hatte Mühe , seine Handschrift zu entziffern . An einigen Stellen bedurfte ich seiner Hilfe . Das gab uns Gelegenheit , über einige Formulierungen zu diskutieren . In der Sache waren wir uns einig , ich vers... * Tatbericht = Strafanzeige beim Militär wegen eines kriminellen Vergehens . Am 16. September rasteten wir , als befänden wir uns 145 nicht im Kriege , sondern im Manöver , auf dem Gut eines Fürsten Bielski , unweit von Brest . Wir fühlten uns hier fast wie auf einem hinterpommerschen Landgut . Der Stil war nach unseren Begriffen gar nicht » fürstlich « , sondern schlicht und einfac... Sollten die Franzosen schon angegriffen haben ? Dann erfuhren wir das andere : Morgen früh werde die russische Armee ihre Westgrenze nach Polen überschreiten . Die zukünftige deutsch - russische Grenze werde hier verlaufen ; der Ort , in dem wir uns ... 146 Wir bestätigten dem Fürsten , daß wir morgen früh abrücken würden , zurück nach Deutschland ... » Ich ahnte es « , sagte er , » ich dachte es mir . « Dann folgte eine Pause , niemand sprach ein Wort . Jedem war klar , welche Gedanken im Raume waren . ... Er möge aber bitte davon ausgehen , daß nicht mehr Personen samt Gepäck fahren würden , als auf einem Lastwagen unterzubringen seien . Als wir allein waren , begann unser Kommandeur , halb unwillig , halb ängstlich zu Yorck zu sprechen , das scheine i... 147 » Sind Sie denn sicher , Yorck , daß bei unserer Werkstattkompanie keine Ersatzketten mehr vorrätig sind , und wissen Sie denn , ob gerade bei Mercedes die Ketten liegen , die wir brauchen ? « Yorck parierte sofort : » Und wenn nicht , Herr Major , da... Er war stolz , einen so ideenreichen und tatkräftigen Adjutanten zu haben . Er war mit allem einverstanden . Eine einzige Bedingung stellte er nur noch : Die Sache sollte nicht der Adjutant , sondern der Kommandeur unterschreiben . Inzwischen war Bewe... 148 den Fürsten , als er aus dem Dorf zurückkam . Er hatte seinen Arbeitern alles gesagt . Dann hatte er seinen Leuten angeboten , sich aus dem Gutsstall je Familie zwei Pferde zu nehmen , dazu einen Wagen nach eigener Wahl . Seine Leute hätten untereina... 149 Mehr als zwanzig Millionen Polen hatten einen Anspruch darauf , zusammenzubleiben , zu leben . Tief nachdenklich hatte uns unser schreckliches Erlebnis mit der SS gemacht . Hatte es sich um den Ausrutscher einer einzelnen Einheit gehandelt , oder war ... FELDZUG IN FRANKREICH Von Brest - Litowsk aus hatte man uns mit allen Anzeichen großer Eile nach dem Westen Deutschlands verlegt . Offenbar war man sich an höchster Stelle unsicher , ob die militärischen Kräfte diesseits und jenseits des Rheins ausreichen würden , einen An... * Fürst Bielski und seine Familie - so erfuhren wir noch vor Ende 1939 - erreichten den Westen Deutschlands nach abenteuerlicher Fahrt . Dann aber hörten wir nichts mehr von ihnen . Mehr als ein halbes Jahrhundert waren sie für uns verschollen , so da... 150 Ende? Wann sind wir wieder zu Hause ? « Und Hitler habe ihm geantwortet : » Zu Weihnachten . « Dem Herbst in Hessen folgten winterliche Wochen in der Eifel . Yorck und ich fuhren hinunter nach Bad Bertrich und ließen uns im Thermalbad von den Badefra... Die Norweger aber verteidigten ihr Land mutig . Unsere Truppen waren den Engländern zuvorgekommen , es ging nicht allein um die deutsche Nordflanke , sondern um das Eisenerz der Schweden , das über Narvik exportiert wurde . Ohne Eisen und Stahl kann m... 151 - Plan vortäuschen, und so die Hauptkräfte der Alliierten nach Norden locken . Erst dann würde der Hauptstoß der Deutschen bei Sedan die Maas zu überwinden haben , um mit massierten Panzerkräften bis an die Mündung der Somme den Ärmelkanal zu erreich... Der Plan barg Risiken . Würde es der Panzerspitze gelingen , die Maas unterhalb von Sedan zu überwinden ? Würde der Nachschub der Panzergruppe vor allem Benzin und Munition - ausreichend und schnell genug durch die engen Ardennen zu bringen sein ? Und... 152 den Krieg erklärt hatten , doch wir empfanden das weniger als eine Kriegserklärung an uns Deutsche als vielmehr eine Kriegserklärung an das nationalsozialistische Regime . Gegen Mittag kam der Marschbefehl. Wir erhielten handflächengroße Schablonen , ... Oft gab es stundenlange Aufenthalte . Noch waren wir im Bereich der Eifel , als wir erfuhren , unsere Angriffsspitzen hätten bei Sedan bereits den Übergang über die Maas erkämpft . Wir passierten die luxemburgische , die belgische und die französische... 153 Nur über uns , am strahlend blauen Himmel dieser Tage , gab es erbitterte Luftkämpfe zwischen deutschen und alliierten Fliegern . Mit dem Fernglas verfolgten wir sie und bewundertenden Mut , mit dem sich die Gegner aufeinanderstürzten , gleich ob Alli... Ich hatte vorzügliche deutsche Landkarten in der Tasche . Auf sie konnte man sich verlassen . Nun erschien vor uns der Somme - AisneKanal . Auch hier weit und breit Menschenleere . Nicht weit entfernt war auf meiner Karte eine Brücke eingezeichnet , w... 154 verzeichnet . Wir benahmen uns jetzt wie Jäger beim Anpirschen des Wildes und erreichten eine kleine Anhöhe , deren Kuppe mit Büschen bewachsen war . Aus ihnen heraus hatten wir schließlich einen freien Blick weit in das Land hinaus nach Süden . Und n... Würde die Brücke , über die wir gekommen waren , noch unbesetzt sein ? Würden wir anderenfalls durch den Kanal schwimmen müssen ? Würden wir in der Dunkelheit unsere beiden Motorräder wiederfinden ? Bei Dunkelheit brachen wir auf . Und siehe da , das ... 155 darüber glücklich , daß meine fünf Kameraden und ich keinen Schuß hatten abgeben müssen . Erst lange Jahre nach dem Ende des Krieges habe ich aus der Literatur erfahren , daß das Vorgehen des von uns beobachteten fra sischen Verbandes Teil eines Versu... Die KATHEDRALE VON AMIENS Am 20. Mai 1940 erreichten Kleists Panzer - Divisionen bei Abbeville den Ärmelkanal . Damit befanden sich die Alliierten nördlich der Somme in der Falle , und die Deutschen hatten ihr erstes Operationsziel erreicht . Am 21. und 22. Mai wurden nun auch... Doch die Sorge war unbegründet . Offenbar war die deutsche Luftwaffe zu sehr überlegen . Dann öffnete sich vor uns das Somme - Tal . Wie von einem Feldherrnhügel sahen wir hinunter nach Amiens . In der Mitte der Stadt alles überragend die gotische Kat... 156 die Divisionen . Alle Einwohner nördlich der Somme seien nach dem Süden Frankreichs evakuiert worden , auch die der Städte . Offenbar rechneten die Franzosen damit , daß sich das Kriegsgebiet dorthin verlagern werde , wo es sich von 1914 bis 1918 befu... Nun hatten wir alles , was wir im Augenblick für unser Wohlbefinden brauchten . Mit Ausnahme von Elektrizität und Wasser . Die gab es nicht . Nachdem alles eingerichtet und unsere Funkverbindungen bestätigt waren , machten Yorck und ich eine Stadtrund... 157 evakuierte und von den Deutschen besetzte Stadt angreifen würde . Ich schlief wieder ein , bis das erste Tageslicht mich weckte . Das erste , was ich in der morgendlichen Kühle empfand , war Brandgeruch . Ich weckte meinen Fahrer , informierte die Wac... An der Nordseite der Kathedrale stand eine Zahl mehrgeschossiger alter Fachwerkhäuser . Wenn diese Häuser Feuer fangen würden , würde es um die Kathedrale geschehen sein . Der Wind würde die Spitzen der Flammen und den Funkenflug unter die Dachtraufe... Ich fuhr in höchster Eile zur Préfecture und berichtete unserem Kommandeur , was ich gesehen hatte . Ich meinte , man müsse die Häuserzeile entlang der Nordseite der Kirche wegnehmen . Aber wie ? An eine Sprengung war nicht zu denken . Wir hätten die ... 158 noch tun könne , um die Zeit bis zum Eintreffen der Pionierkompanie zu nutzen . Immer wieder sah ich hin zu der Rauchwolke über der Stadt . Sie schien sich zu vergrößern . Sollte ich in der Stadt nach dem Feuerwehr - Depot suchen lassen ? Doch was so... Ein paar meiner Soldaten machten sich an die Arbeit . Ich hatte kein gutes Gefühl . Es war widerlich , in ein fremdes Haus einzubrechen . Endlich waren wir drinnen . Ein Lastwagen aus unserem Stabe war schon zur Stelle , die beiden Fahrer blieben als ... 159 Pistole in meiner rechten Hand und empfand plötzlich die Lächerlichkeit meiner Aufregung . Ich steckte die Waffe zurück in die Ledertasche an meinem Koppel . Meine Nerven ware nüberreizt . Ich fühlte mich ungeeignet als Warenhausdieb . Überall im Haus... Mir fiel ein Stein vom Herzen , die Verantwortung würde nun nicht mehr allein auf meinen Schultern lasten . Ein Hauptmann , der Kompanie - Chef , stand neben mir und sah die Westfassade empor . Sein Blick blieb an der großen Rosette haften , er sprac... 160 die Vorbereitungsarbeiten der Soldaten . Der Pionierhauptmann murmelte , so daß nur ich es hören sollte : » Wenn man schon in einem Land wie Frankreich Krieg führen will, dann sollte man auch Feuerwehren mitführen . Ein paar Meter entfernt haben wir d... Da der Mönch kein Deutsch verstand , war es schwierig , ihn davon zu überzeugen , daß wir das Bauwerk nicht in Flammen setzen , sondern vor dem Feuer retten wollten . Doch schließlich gelang es mir wohl , mit meinem mangelhaften Französisch sein Vertr... 161 Windes . Statt einer Antwort drehte Yorck sich um , streckte wie ein Jäger vor der Pirsch seinen rechten Zeigefinger in die Höhe und sagte ganz ruhig : » Ich meine , der Wind hat gedreht . « – Tatsächlich , eine deutliche Brise , wie sie bisher aus No... Alle meldeten sich aus den obersten Fenstern . Dann hörte man einen schrillen Pfiff , der verabredet war , und im Herunterlaufen entleerten die Soldaten das Benzin in die Treppenhäuser . Als sie alle zurück und wieder auf der Straße waren , kommandier... Mit größter Spannung beobachteten wir das weitere . Yorck und ich gingen in die Gasse zwischen der Kirche und den brennenden Häusern . Wir fühlten uns einfach zu sehr verantwortlich für das , was wir hier veranlaßt hatten . Wir konnten dem Geschehen ... So dicht beim Feuer zu stehen war sinnlos . Das Blei stammte wohl von einer der Abdeckungen dort in der Höhe . Die Strebepfeiler , denen die Abdeckungen dienten , würden nicht Feuer fangen . Erst hinter ihnen , bei der Dachtraufe , lag die Gefahr . Wi... 162 wurde nicht nötig Erstaunlich schnell waren die Fachwerkhäuser in sich zusammengestürzt . Der Südwestwind blieb uns treu , auch der gefährliche Funkenflug bewegte sich weg von der Kirche . Unser waghalsiges Vorhaben war gelungen . Gott sei Dank ! Jahr... EINE FRANZÖSISCHE DAME Bei Dünkirchen vollendete sich das Schicksal der eingeschlossenen französischen und britischen Armeen . In einer bewunderungswürdigen Aktion gelang es den Engländern , Hunderttausende ihrer Soldaten mit großen , kleinen und kleinsten Schiffen über den... 163 Alliierten , schon am 5. Juni griffen wir über die Somme nach Süden an . Nun standen hier den Verbündeten zwei überlegene und sich siegessicher fühlende deutsche Heeresgruppen gegenüber . Ähnlich wie am 1. September 1939 an der deutsch - polnischen Gr... Unser Funkgerät blieb auf Empfang gestellt , wir konnten also nicht herumhorchen , was es in anderen Abschnitten gäbe . So ließ ich mir aus unserem hinten abgestellten Wagen mein eigenes Kofferradio holen . Es war jenes vorzügliche Gerät , das mir A... \\ 164 Nie werde ich ihren letzten vergessen . Unsere Kanoniere an den kleinen Geschützen schossen , was die Rohre hergeben konnten . Doch unsere Munition war dem englischen Panzerstahl nicht gewachsen . An den schrägen Flächen prallten die Geschosse ab . De... 165 verletzt , auf dem Fußboden , die andere bemühte sich um sie . Sofort erschien unser Truppenarzt mit einigen Sanitätern . Man trug die Verletzte in die obere Etage . Es dauerte Stunden , bis unser Arzt wieder bei uns erschien . Er berichtete , es sei ... Wir blieben bei der Tür stehen , und Yorck brachte unser tiefstes Bedauern zu diesem unglückseligen Vorgang zum Ausdruck und fragte , ob wir sie mit einem unserer Sanitätskraftwagen in eines unserer Feldlazarette bringen dürften . Mit ruhiger Stimme d... Sie musterte uns beide von oben bis unten . Dann entließ sie uns mit einer Bemerkung , die mir so unvergeßlich ist , daß ich sie noch heute zitieren kann : » Meine Herren , man sagt hier in meinem Lande , daß das Tuch , aus dem die Uniformen der deuts... Nach BREST UND BORDEAUX Ostwärts von Rouen näherten wir uns der Seine . In der Ferne stieg über der Stadt eine tiefschwarze Rauchwolke senkrecht in den strahlendblauen Sommerhimmel . Schwarzer Rauch konnte nur aus brennendem Öl kommen . Wir entsannen uns , auch Rouen hatte e... 166 Kirchen und Kunstschätzen angelegt zu sein . Gerne hätten Yorck und ich Kathedrale und Marktplatz angesehen , auf dem einstmals Johanna von Orléans auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war . Doch jetzt galt es , so schnell als möglich die Seine zu ... Über Rennes wandten wir uns jetzt nach Westen . Unser neues Ziel war Brest , der Kriegshafen am Atlantischen Ozean . Jetzt waren die Städte und Dörfer wieder bewohnt . Die Menschen standen an den Straßenrändern und schauten sich wortlos die fremden T... 167 ÖI floß vor unseren Augen die Hänge hinunter und breitete sich über das Wasser aus . Ein schaurig - schönes Bild . Noch einmal meldete ich mich mit dem Funkgerät bei meiner Abteilung und bat um neue Order . Man sagte mir die Nummern der Chausseen , üb... WIEDER IN POMMERN In Stettin hatte die Frau des Hausmeisters den Eingang des Hauses in der Pommerensdorfer Straße mit einer Girlande geschmückt . Ihre erste Frage war , ob es nun Frieden geben würde . Rex , die Dogge des polnischen Fürsten Bielski , sprang an mir hoch... 168 staatliche Stellen eingegriffen . Hier wurden Dinge gebaut , die mit Öl , mit Futtermitteln , mit Seifen nicht das Geringste zu tun hatten . Wer mit Holz umgehen konnte , arbeitete in einer Gruppe , die Skelette für Rümpfe und Tragflächen von Messersc... Eines Abends besuchten wir drei und andere Freunde ein jüngeres Ehepaar . Als » in vorgerückter Stimmung « Achim Oster das Wohnzimmer verließ , ertönte plötzlich aus dem dunklen Eßzimmer » per Volksempfänger « und » über alle deutschen Sender « die S... Die deutschen Soldaten seien auch diesmal wieder von Sieg zu Sieg geeilt , denn den deutschen Soldaten sei nichts unmöglich . Die Engländer hätten kapituliert , die meisten von ihnen seien ohnehin schon bei der ersten Landung unserer Sturmboote zu un... 169 Achim « , riefen wir , » weiter . « In diesem Augenblick schrillte die Glocke an der Wohnungstür - betroffenes Schweigen . Die Gastgeberin , etwas blaß , verließ das Zimmer . Bei der Wohnungstür hörten wir Stimmen . Es dauerte , bis die mutige Hausfra... Der erste aus unserem Kreis , und der Fröhlichste . Heinrich von Weizsäcker , Hans - Ottowarum waren es die Fröhlichsten , die es zuerst traf ? Großmutter las mir aus dem letzten Brief ihres jüngsten Sohnes Konstantin vor . 1917 war er als Flieger übe... 170 Wenn das das Kriegsziel sei , fuhr sie fort , müsse ich das wissen , denn ihr scheine es , als sei die Rolle der Wehrmacht zwielichtig . Allein der deutsche Befehlshaber in Polen , ein Generaloberst Blaskowitz , habe bisher protestiert , die niederen ... Es gab in dieser Zeit in unserem Lande auch andere Menschen , die ebenso wie wir nachzudenken versuchten , die jedoch ganz andere Schlüsse zogen als wir . Das alles , meinten sie , sei » große Politik « , um die Welt neu zu ordnen und zu verbessern . ... 171 ANGRIFF AUF DIE SOWJETUNION (1) AM VORABEND Fast zwölf Monate vergingen nach dem Ende des Feldzuges in Frankreich , während derer wir praktisch unbeschäftigt waren . Bald nach unserer Rückkehr nach Stettin hatte man uns wieder in Marsch gesetzt . Nun lagen wir den Winter 1940 / 41 über im Ost -... 172 schrieb er . Seit Yorck die Abteilung verlassen hatte , fehlte mir etwas Wichtiges . Wenn schon Soldat und noch dazu Soldat im Kriege , so hatte wenigstens das geistige Spannungsfeld unserer Freundschaft und Gleichgesinnung einen Ausgleich geboten . W... Erst ein Jahr später sollten wir das bestätigt bekommen . Im Oktober gab es eine weitere folgenschwere Neuigkeit . Die Italiener hatten von dem bereits von ihnen besetzten Albanien aus Griechenland angegriffen . Unsere Bundesgenossen hatten sich aber... 173 Reichskanzlei .Was mochten beide wohl miteinander aushecken , fragten wir uns . » Kleine Fische « würden es angesichts dieser Weltlage gewiß nicht sein . Überall in Europa schienen Flammen zu züngeln . Keinen der Brandherde , die seit 1939 gelegt wor... Rommel schien so etwas wie der erste » Haudegen « unseres Krieges zu sein . Jedenfalls sorgte er dafür , daß er in aller Munde kam . Im April brauchten unsere italienischen Freunde nun auch auf dem Balkan dringend Hilfe . Unversehens standen nun star... 174 inzwischen durchgesikkert – die Aufteilung des britischen Weltreiches zu diskutieren ? Dann wurden Broschüren im Taschenformat an die Truppen verteilt , aus denen wir – nach Art eines Ferienreiseführers - die nötigsten Fragen und Antworten zwischen D... Der Aufmarschplan hatte über diese Kreuzung aus unerfindlichem Grunde zwei Verbände einander kreuzen lassen . Deshalb hatten Pioniere aus frisch gefälltem Holz eine Brücke gebaut . Das soeben gesägte Holz leuchtete in der Sonne ! Am 21 . Juni durchfuh... 175 und fuhr an der Kolonne zurück . In der ersten Etage des Gutshauses fand ich schnell die Tür mit dem la und klopfte an . Henning empfing mich in seiner wie immer ungemein liebenswürdigen Art wie einen alten Freund : » Sieh einmal an « , rief er , nach... Ich staunte , in welch großer Zahl Verbände der Russen dort eingetragen waren . Auch die Sowjets hatten also uns gegenüber starke Kräfte versammelt . Doch aus ihrer Stellung ließ sich nicht ablesen , daß die Rote Armee über unseren morgen früh bevorst... 176 Es hänge deshalb alles vom schnellen und durchgreifenden Erfolg der Heeresgruppe Mitte ab . Ich fragte , warum wir dann erst jetzt , im Juni , angriffen . Warum nicht schon im April oder Mai ? Er erwiderte : » Da mußt Du bitte den hohen Herrn in Berli... Die Anlage dieses Feldzuges widerspreche also allen Regeln der Kriegskunst . Wenn wir deshalb trotzdem eine Chance hätten , diesen Feldzug zu gewinnen , dann nur , wenn es uns gelänge , das » Herz « der Sowjetunion , Moskau , zu , zu treffen . Und die... 177 dieser Befehl komme , und er antwortete - mir unvergeblich - » von demjenigen , auf den Du Deinen Eid geleistet hast . - Und ich auch « , fügte er hinzu und sah mich durchdringend an . Dann mußte er das Gespräch abbrechen , denn er wurde zu Feldmarsch... Nach MOSKAU In tiefer Dunkelheit saßen wir auf unseren 178 Fahrzeugen . Manchehatten sich einfach auf den Boden des Waldes gelegt . Ich fand keinen Schlaf . Das Gespräch mit Henning kreiste in meinem Kopf . In wenigen Stunden würden wir von der Ostsee bis zu den Karpaten Rußland angreifen . Wie auch immer die... Heute würden wir eine ganze Anzahl von Völkerschaften angreifen , um sie uns untertan zu machen . Ein einziger hatte das befohlen . Und wir würden seine Gehilfen sein . Oder würde es ganz anders sein ? Würden die Russen zu uns überlaufen ? Würden sie ... * Caulaincourt : » Unter vier Augen mit Napoleon « ( 1937 ) . Tatsächlich hat Hitler den Jahrestag von Napoleons Angriff auf Rußland , den 22.Juni , auch als seinen eigenen Angriffstag befohlen ! 179 Armée im Oktober . Wir diskutierten weiter : Panzer- und motorisierte Divisionen waren weit schneller als Fußtruppen des Jahres 1812. Doch auch uns mußte Infanterie folgen . Letzten Endes diktierten auch 1941 noch die zu Fuß marschierenden Truppen da... Es sei unerträglich gewesen ; es sei unbegreiflich , daß man solchem Fanatiker unser Panzer - Regiment anvertraut habe . Dieser Regimentskommandeur sei ganz ohne Zweifel ein » Kriegslüsterner « . Ob er das in einer Woche auch noch sein werde , bezwei... 180 Doch es wurde immer deutlicher , daß wir die russischen Verbände , welche uns gegenüber als nächste versammelt gewesen waren , wirklich überrumpelt hatten . Kleinere russische Einheiten erschienen bisweilen vor uns , zogen sich aber bald zurück . Wir ... Ich drückte mich flach auf den Erdboden . Was konnte ich anderes tun ? Es war ein grausiges Schauspiel , denn die Russen ließen noch ein paar Salven folgen , so daß von unserer Brücke nach wenigen Minuten nichts Brauchbares mehr vorhanden war , eine ... 181 Rohre unserer neuen 5 cm - Geschütze bekommen . Nun würden wir gegen Betonbunker eingesetzt werden . Das hieß mit anderen Worten : Frontal hinein in das schachbrettförmig angelegte Verteidigungssystem zum Beschuß der Schießscharten . Die dicken Betonw... Ich beschloß deshalb , noch ein paar Meter weiterzukriechen . Dort stand , unmittelbar am Grabenrand , ein Holzmast einer elektrischen Leitung . An ihn würde ich mein Fernglas anlehnen können . Tatsächlich erwies sich das als ausgezeichnete Hilfe . Si... 182 Teil , vom unteren getrennt , nun wie eine Schaukel an den Drähten hing und fröhlich hin und her schwang . Er war es , der mich am Kopf getroffen hatte . Wesentlich schneller, als wir hergekrochen waren , robbten wir wieder zurück . Ich fühlte mich re... Ohne Zweifel war er damals wegen seines Mutes Leutnant geworden . Er verkündete , er werde bei Beginn des Angriffs der Infanterie ebenfalls » nach vorne « fahren . » Mit welchem Wagen ? « fragte ich und sah etwas Fieberhaftes in seinen Augen . Seine L... 183 um , wie er mir später sagte , den Eindruck zu erwecken , wir seien bereits getroffen . Becker stand aufrecht und hielt sich am Rahmen der Windschutzscheibe fest . Knoke und ich , weniger todesmutig , duckten uns hinten . Wie sollte diese Wahnsinnsfah... Viele russische Gefangene schienen froh , daß der Krieg für sie so schnell beendet war . Als Oberstleutnant Becker mit uns zur Abteilung zurückkam , gab es großes Hallo . In unserem Abschnitt hatte es doch geheißen , der Kommandeur der Panzer - Jäger ... 184 seinen in Stellung befindlichen Geschützen , nur mit seiner Pistole in der Hand , in die feindlichen Linien zu stürzen . Becker war gewiß ein mutiger Soldat und ein anständiger Mann , doch dann und wann drehte der Soldat in ihm durch . Solche alten ... Vor uns marschierte eine Kompanie unseres Panzer - Regiments, als es weiter vorne eine Stockung gab , so daß auch wir halten mußten . Wir befanden uns in einem Gelände , das nur wenig Deckung bot . Links von uns hatten wir eine leichte Anhöhe , die un... 185 das Mündungsfeuer gesehen ; links auf der Anhöhe , zweihundert bis dreihundert Meter entfernt , aus einer Gruppe junger Fichten . Ich rief den mir zunächst stehenden Soldaten zu , daß ich glaubte , das MG erkannt zu haben , und fragte , wer Lust hätte... Mit dem einzigen Unterschied , daß wir nicht mit Platzpatronen , sondern mit scharfer Munition ausgerüstet waren . Ich fühlte mich eigentlich in das Übungsgelände meiner Rekrutenzeit in Schwedt zurückversetzt . Ich sagte meinen drei Begleitern , daß w... Wir stürmten die wenigen Meter , die uns wahrscheinlich noch von ihnen trennten , den Hang hinunter und erhoben dabei ein Geschrei , so laut wir konnten . Tatsächlich hatten wir drei Russen vor uns , auf dem Bauch liegend , in Schußrichtung auf unsere... 186 hinunter , unseren eigenen Leuten buchstäblich in die Arme . Unsere drei Gefangenen schienen glücklich , daß wir sie nicht erschossen . So unbeschwert führten wir damals noch Krieg . An einem anderen Tage meldete eine unserer Kompanien , daß ein russi... Doch das konnte für ein Kriegswerkzeug auch seine Vorteile haben . Wir wollten ihn also vorerst bis zum Abend dieses Tages mitnehmen , und wir vereinbarten über Funk mit unserem Kommandeur das Erforderliche . Vor allem mußte in der ganzen Division bek... 187 Mal ) . Bald bereute ich meine Initiative . Die hölzernen Griffe an den Hebeln der Kettenbremsen , mit denen ein Kettenfahrzeug damals noch gesteuert wurde , erwiesen sich als so kräftezehrend und rauh , daß ihnen die Innenflächen meiner Hände nicht g... Wir wählten eine große Wiese nördlich von Minsk . Sie war vor allem trokken , und auf ihrer Westseite floß im Halbkreise um sie herum ein mehrere Meter breiter kleiner Fluß . Die Nachbarschaft sauberen , schnell fließenden Wassers bewährte sich sehr .... 188 In weißen Kleidern begleitet , überreichten uns Blumen und übergaben uns Brot und Salz , das uralte Symbol für Glück und Willkommen . Wir hatten einen neuen Ordonnanzoffizier , Baron Engelhardt . Er stammte aus Estland und sprach auch Russisch . Enge... Ostwärts von Smolensk wurde eine von Norden nach Süden verlaufende Linie gebildet . Die 12. PanzerDivision , einer der zu Durchbrüchen und Umfassungen geschaffenen schnellen Verbände , war von heute auf morgen zur Infanterie – Division degradiert . Ka... 189 Tatsächlich hatte ich keinen der beiden bisher erkannt . Bei einer Divisionsstärke von vierzehntausend Soldaten war das kein Wunder . Wenn ich einen von den beiden wiedersehe , möchte ich ihm sagen , daß ihr Vater einmal wieder in Köslin sei . » In Kö... Es war aber so dunkel , daß wir den Erdboden suchend abtasten mußten . Endlich fanden wir ihn . Er war tot . Eine Kugel hatte von vorn seinen Helm durchschlagen . Wir zogen ihn auf eine Zeltbahn und schleppten ihn kriechend zurück in die Stellung sein... 190 und nahmen ihn mit . Am nächsten Morgen haben Knoke und ich ihn an einer Wegekreuzung bei unserem Gefechtsstand in der Zeltbahn , mit der wir ihn geborgen hatten , beerdigt und ein kleines Birkenkreuz auf sein Grab gestellt . Es war mir nicht gelungen... Doch vor und nach den Tagen , an denen seine Familie ihre zwei Söhne verlor , brachte die Gestapo ihn in Berlins berüchtigte » Prinz - Albrecht - Straße « , das Haus der SS , Stätte des Schreckens und der Folterkammern . Das Schicksal dieser Familie k... NICHT MOSKAU , SONDERN LENINGRAD Der Befehl , nicht weiter in Richtung nach Moskau anzugreifen , sondern zur Verteidigung überzugehen , hatte auf uns wie ein Schock gewirkt . Welche Strategie steckte dahinter ? Daß er von höchster Stelle , also von Hitler gekommen war , hatte sich s... 191 Vorrang , sondern zuerst sei Leningrad zu erobern . Mit einem Schlage war nun alles klar . Die oberste Führung hatte den gesamten Operationsplan , kaum war er angelaufen , umgeworfen . Schon erschienen die aus der Heimat im Fußmarsch nachgezogenen Tru... Nach unseren Begriffen verdienten sie es nicht , Landkarten genannt zu werden , geschweige denn Generalstabskarten. Es waren schludrig gepinselte Wegekarten , ohne jede präzise Einzeichnung . Wir fanden es verantwortungslos , solch ein Material einer ... 192 vor Leningrad , einen für unsere Begriffe kümmerlichen Flecken . Engelhardt aber wußte , daß Tschudowo einmal als Pferdewechselstation berühmt gewesen sei . Nun lag die Straße zu der alten Hauptstadt des Zarenreiches in gerader Linie , wie mit dem Lin... Später traf ich einen Artillerie - Offizier . Er meinte , es könne sich nur um die Artillerie eines russischen Schlachtschiffes gehandelt haben , das sich vermutlich im Hafen von Kronstadt befinde . In den nächsten zwei Tagen schickten uns die Russen... 193 als sein Fahrer offenbar seine Lage erkannte und voll auf die Bremse ging . In dem Augenblick , in dem er stand , öffnete sich die Tür , und ein Soldat mit einer Pistole in der Hand sprang heraus , richtete die Waffe an seine Schläfe und erschoß sich ... Nicht LENINGRAD , SONDERN TICHWIN Wie » mit angezogener Handbremse « bewegten wir uns auf Leningrad zu , anstatt so schnell vorwärts zu kommen , als es die Lage erlaubte . Trotzdem erreichten Teile unserer Division in den ersten Tagen des Monats September das Ufer der Newa , am 8. Se... Oberstleutnant Becker machte zusammen mit mir eine Besichtigungsfahrt entlang der Einschließungsfront . Wir kamen zu einer Anhöhe , von der aus wir weite Teile von Leningrad überblicken konnten . Wir fanden eine Beobachtungsstelle unserer Artillerie .... 194 Unserer Luftwaffe bombardiert , bis sie sich ergibt . An diesem Abend saß ich mit Becker in seinem Befehlswagen . Jetzt nagten die Zweifel an uns . Gewiß fehlte uns der Einblick in die große Lage , wir waren nur ein winziges Steinchen im vieltausendfa... Später erst sollten wir erkennen , daß die Russen ihre Panzer solange zurückhielten , bis Flüsse , Seen und Moore so tief gefroren waren , daß das Eis sie trug . Dann erhielt die 12. Panzer - Division einen neuen Befehl . Wir sollten weiter südlich v... 195 standen , doch schien uns das ein vernünftiger und vermutlich bedeutsamer Auftrag . Der Tichwin – Befehl beinhaltete noch einen weiteren und offenbar höchst gewichtigen Grund für unsere Offensive : Bei Tíchwin befänden sich , so lasen wir , bedeutende... Am 19. Oktober 1941 begann der Angriff . Eine viele Kilometer lange Kolonne überquerte bei Tschudowo die von unseren Pionieren gebaute Holzbrücke . In diesen Stunden begann es zu schneien . Becker wandte sich im Wagen zu mir um und sah mich mit ernste... 196 Kam uns ein Sanitätswagen entgegen , um Verwundete zurückzubringen , dann galt es , hart rechts heranzufahren und zu halten . An vielen Stellen war der Damm so schmal , daß an einen fließenden Gegenverkehr nicht zu denken war . Wir hatten Motorräder m... Zum Entsetzen aller , die es mit ansahen , rutschte der schwere Koloß plötzlich rückwärts die kleine Böschung des Dammes hinunter und verschwand vor unser aller Augen im Sumpf. Die Pioniere schlugen sofort ein paar armdicke Birken und versuchten , die... 197 dieser Größe bisher nicht bekannte Mine gewesen sein . Ich fragte , ob es Opfer gegeben habe . Der Unteroffizier , den ich angesprochen hatte , deutete mit der Hand einen großen Kreis um sich herum an. » Dort überall «, sagte er . » Eine Beiwagenmasc... In aller Ruhe richteten sich die Truppenteile zur Verteidigung von Tichwin ein . Eine unheimliche Stille lag über dem jetzt tief verschneiten Marktflecken . Die Infanteristen gruben sich ein , unsere Geschütze verschwanden in Deckungen , die Panzerwa... 198 etwa zweihundert Kilometer breiten Enge zwischen Ladogasee und Onegasee herauszukommen . Mit ihrer Stellung hatten sie dort nach verlustreichen Kämpfen ihre alte Grenze zurückerobert . Sie waren klug genug , sich von Hitler nicht zu einem Abenteuer in... Zwar schossen sie fleißig auf unsere eingebauten Waffen , griffen uns aber klugerweise nicht an . Vorerst belagerten die Deutschen Leningrad und die Russen Tichwin. So warteten wir täglich auf den Befehl zum Rückzug hinter den Wolchow . Doch vorerst v... 199 zusammen mit einigen Soldaten der Stabskompanie eine ganze Häuserzeile auf Wintergarderobe » durchgeforstet « . Dieser Winter werde hart und kalt werden , wußte Engelhardt vorauszusagen . Ohne Pelz und Filzstiefel sei man dem Winter hier im Norden Ruß... Die wachhabenden Soldaten mußten in immer kürzeren Intervallen abgelöst warden , tags ebenso wie erst recht bei Nacht . Das Thermometer hatte schon minus zwanzig Grad angezeigt , und Engelhardt sagte , es werde in Kürze noch weit kälter werden . Was i... Andernfalls zwingen Sie mich , gegen Sie einen Tatbericht wegen Plünderung zu erstatten . « Engelhardt gab nicht auf . In liebenswürdigem Baltisch sagte er : » Das wäre doch ein Jammer , einen so schönen Mörser in Tichwin zurückzulassen , denn wir wer... 200 jetzt sofort und mitsamt dem Mörser zur Division fahren und in meinem Auftrag dem General Harpe den Mörser vorstellen . Sie werden ihn in meinem Auftrag um eine Entscheidung bitten . « Wortlos nahm Engelhardt Haltung , ergriff das schwere Corpus delic... Zum zweiten Mal setzte er das » geplünderte Gut « vor uns auf den Tisch , daneben auf einem Meldeblock , von seiner eigenen Handschrift , mit der Unterschrift des Divisionskommandeurs Harpe , folgende Verfügung : » Hiermit erteile ich dem Oberleutnant... Dann wurde das Benzin knapp . Also mußte man mit dieser » Heizung « sparsam umgehen . Blieb ein Motor aber zu lange abgestellt , war es schwierig , ihn wieder zu starten . Um die Batterien zu schonen , wurden die Motoren vor dem Starten angewärmt .... 201 die da oben « doch die Fehler , die die Führung gemacht hatte , erkannt haben , um sie in Zukunft zu vermeiden . Also galt es , die Zähne zusammenzubeißen und die Hoffnung nicht zu verlieren . Auch die Munition wurde knapp . » Schießt nicht ins Blaue ... Manchmal war es bewunderungswürdig , welche Improvisationstalente , ja welcher Erfindergeist in einem einfachen Techniker zu Tage traten . Motorreparaturen unter freiem Himmel bei einer Kälte von mehr als dreißig Grad , oft im Schneegestöber , nicht ... 202 im Schnee liegen . Solange es irgend möglich war , luden sie ihn auf . Der Stapel hinter uns wurde von Tag zu Tag höher . Wahrscheinlich trug der Stapel entscheidend dazu bei , daß ich noch lebte , den wenn die Russen hinter uns her schossen , waren u... Und was aus unserer Abteilung , aus unserer Division geworden sei , wollte ich wissen . Der Arzt beruhigte mich . Man habe noch keinen rechten Überblick . Ich fragte ihn , ob er mich in ein Lazarett schicken werde . Er sagte , das sei jetzt nicht mehr... Ein Sündenbock mußte eben gefunden werden . Hitler setzte sich selbst an die Stelle als Oberbefehlshaber . Eine andere , schier unglaubliche Nachricht beunruhigte uns mehr : Einige Kameraden hatten im Rundfunk gehört , daß Hitler am 11. Dezember währe... 203 Panzer - Division nach Estland verlegt . Es gab einen fulminanten Divisionsbefehl über unsere Ruhmestaten , und der Divisionskommandeur wurde » vom Führer mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet « . Ich selbst machte die Fahrt nach Estland zu... Das TAGEBUCH VON 1942 Ein kleines Büchlein , nur zwölf Zentimeter hoch , abgenutzt und zerschlissen , liegt vor mir , eines der wenigen Dokumente , die ich noch aus der Kriegszeit besitze . Was ich damals hineinschrieb , ist wortkarg . Meist sind es nur Ortsnamen . Wir war... Die letzten Seiten zeigen eine farbige Karte des europäischen Kontinents . Das Großdeutsche Reich erstreckt sich im Westen bis nach Luxemburg und Metz , im Osten bis nach Brest – Litowsk Die Karte von 1942 war also längst überholt . Im Osten waren wir... Die Menschen waren sympathisch . Ortsnamen wie Dorpat , Fellin , Wesenberg waren leicht auszusprechen oder klangen sogar deutsch . Erst als wir Quartiere bezogen , merkten wir , daß in Estland die Männer fehlten . Estland offenbarte sich uns als ein ... 204 sowjetischen Soldaten . Sie haben alle Männer , auch die Knaben , verhaftet , verladen , und nach Osten abtransportiert . Wir wissen nichts von ihnen . « Unsere » Auffrischung « währte nur wenige Wochen . Am Wolchow tobten neue Kämpfe . Auf der Seite ... Wir hatten noch keine Erfahrungen im Bau von Schützengräben . Unser Kommandeur gab uns Ratschläge . Hatte er doch 1917 vor Verdun gelegen . Das Kampfbataillon Keppel glich einem Räuberhaufen , denn jeder sah zu , daß er vor allem warme Sachen fand . U... 205 Mütze war ich zwar als Deutscher , nicht aber mehr als Offizier zu erkennen . Was tat das ! In den ersten Tagen des Februar wurde ich zurück nach Estland gerufen . Aus Kolberg in Pommern hatten wir frisch ausgebildete junge Soldaten bekommen . Je nac... Vor uns , ein paar hundert Meter entfernt , liegen Sibirier im Schnee . Sie stehen dann plötzlich auf und versuchen , durch den tiefen Schnee vorwärts zu kommen . Ihre Offiziere gehen nicht vor , sondern hinter ihren Soldaten . Seht zu , daß Ihr zu... 206 Birkenholz mußten wir vorrätig haben , denn Birke war das einzige Holz , das wir zum Heizen nehmen konnten ; es erzeugt so gut wie keinen Rauch . In der Ferne hinter den russischen Linien hörten wir ein Flugzeug . Man spürte das Knattern jedes einzeln... Die zwei Soldaten schleppten so viel Birkenstämmchen heran , als sie tragen konnten . Sofort begannen sie mit dem Sägen . Nun waren wir wieder sechs Mann ; ich schickte die beiden Unteroffiziere los , um Verbindung zu unseren beiden Nachbarposten zu ... Als das fahle Licht die Landschaft um uns herum erhellte , offenbarte sich uns ein Bild des Schreckens : Wir befanden uns mitten in einem Leichenfeld . Rings um uns herum lagen Tote , Deutsche wie Russen . Hier war ein Helm , aus dem Schnee heraus erk... 207 Wir blieben drei Wochen . Am schwersten waren die ersten Tage , obwohl wir nicht angegriffen wurden . Das Leben inmitten von Leichen war unmenschlich . Täglich überlegten wir , wie man sie bestatten könnte . Aber es gab keine Möglichkeit . Alle vierun... Doch mehr als drei Mann gleichzeitig durften sich dieser Tätigkeit nicht widmen , denn zur Jagd auf Läuse mußte man sich nackend ausziehen . Die übrigen mußten alarmbereit bleiben . Ich selbst blieb von Läusen verschont . Selbst dann , wenn ich nacht... Bei Mondlicht entdeckte ich ein Brett , auf das ein Spaßvogel mit liebevollen Verzierungen einen Vers gepinselt hatte . Bald konnte ich ihn auswendig : Scheiße , daß die Balken krachen ! Scheiß der Welt ins Angesicht ! Scheiß dem Teufel in den Rachen ... 208 Und so ging es weiter hin und her zwischen Estland und den Fronten im Süden von Leningrad , einmal wieder am Wolchow , dann an der Newa , dann bei Mga , das wir » die Knochenmühle « nannten . Wir fühlten uns wie Feuerwehrleute , denn wir rollten dort... Oft genug griff er sich einen provisorisch zusammengestellten Zug , um mit zwanzig oder dreißig Mann vorne einzugreifen und zu retten . * Einmal im April , dann wieder im Mai gab es » Lichtblicke « : Wir erhielten neue Panzerabwehrwaffen , Ersatz für ... Und wehe ihnen , wenn sie im Frühjahr im Schlamm zu versinken drohten , den ihre Laufketten waren zu schmal . Mehr und mehr spürten wir die Hand unseres neuen Oberbefehlshabers des Heeres . Oft lasen wir Einsatzbefehle , denen man die Handschrift des ... * Aus dem Kriegstagebuch d . 12 . Panzer - Division ( Original i . Bundesarchiv / Militärarchiv , Freiburg ) : Gefechtsstärken d . 12 . Panzer - Division ( einschl . Ersatzzuführungen ) 209 In dieser Zeit begegnete man zwischen Ladoga - und Ilmensee spanischen Soldaten in deutschen Uniformen . Der spanische Staatschef Franco hatte Hitler eine Division Freiwilliger geschickt , offenbar eine Gegenleistung Spaniens für die deutsche Legion C... HEIMATURLAUB Am Abend des 12 . Juni 1942 läutete ich an der Wohnungstür meiner Mutter in der Brandenburgischen Straße in Berlin . » Mein Gott « , rief sie , als sie mich in ihre Arme schloß . » Mein Gott , wie siehst Du aus ! « Gestern abend noch war ich in Estla... 210 Nacht hatte ich mich von meinem Fahrer zum Flugplatz nach Reval fahren lassen . Vielleicht würde es mir gelingen , in einer Transportmaschine der Luftwaffe einen freien Platz zu ergattern . Den Urlauberzug mied ich , denn ich würde mehrere Tage lang b... Wir hatten Maschinen dieses Typs gesehen , die selbst mit Serien von Kugeleinschlägen noch sicher zurückgekehrt waren . Als ich in Riga landete , stand dort eine Ju 86 , als warte sie auf mich . Nach sieben Stunden Flugreise landete ich auf dem Flugha... Sie hatte sich vorgenommen , alles zu tun , um in den Heimen auf Ordnung und Sitte zu halten . Wahrhaftig , die Tochter aus pommerschpietistisch - preußischer Familie war in ihrem Element . Ich fragte , was sie denn in ihrer Freizeit tue . » Ab und zu... 211 dem Alter immer schöner werden . Ich fragte sie , ob sie so abenteuerliche Besuche doch hoffentlich nicht ohne Begleitung und Schutz unternehme . » Ganz im Gegenteil ! « rief sie . » In Begleitung würde ich mich im Lapin Agil nicht wohlfühlen . « Zwa... Mit einem Unterton von Entrüstung erwiderte sie : » Aber selbstverständlich in Uniform ! Oder ist das etwa nicht im Sinne des Roten Kreuzes ? Und mit Auftreten hat das übrigens überhaupt nichts zu tun . « Ich fragte , ob sie nach Beethoven noch etwas ... 212 daß ich im Felde weder Zeit noch Gelegenheit dazu hätte . Aber ich sei sicher , daß unsere Funker es nachts täten , mit dem Kopfhörer selbstverständlich , damit niemand sonst es hörte , und stets mit einer Hand an der Abstimmung , damit die Londoner W... Man erzählte das auch nicht weiter , was man aus dem Londoner Rundfunk erfahren hatte . Aber in der Unterhaltung mit einem guten Freund war man halt » gut informiert « . Mutter erzählte , daß das in Paris genauso sei . Seit meiner frühen Kindheit hatt... Im nationalsozialistischen Deutschland wurde das Wort Opportunismus doch so häufig größer als groß geschrieben . Ging es aber andererseits darum , eine Persönlichkeit , die die Nazis so abgrundtief haste wie Elisabeth von Thadden , die Leiterin des Mä... 213 12 . Panzer - Division werden . Ich wußte , seit er mir in Estland Lebewohl gesagt hatte , daß er mich zur Ausbildung als Generalstabsoffizier vorgeschlagen hatte . Waren wir wirklich schon so weit , daß das Heer für den Nachwuchs des Generalstabes au... In erstaunlicher Kürze machte sie aus mir wieder einen normalen Menschen . Dann setzte ich mich eines Tages auf die Bahn , um meine Großmutter in Klein - Krössin zu besuchen . Ihr Sohn Hans - Jürgen Kleist - Retzow hatte ihr dort in einem gemütlichen... Jetzt endlich schien Großmutter zufrieden . Sie goß Tee ein und erklärte , sie habe noch einen weiteren Grund gehabt , mich in voller Montur zu sehen , denn sie wolle mir nun sagen , was sie von » unserem « Kriege halte . Sie richtete sich ein wenig i... 214 mir aus kannst Du den besten nehmen . « Am nächsten Tag fuhr ich hinüber nach Kieckow , wenig mehr als drei Kilometer entfernt . Onkel Hans - Jürgen Kleist und Tante Maria gingen mit mir die alte Dorfstraße hinauf bis zu ihrer Kirche . Es gab einiges ... Dort hinein hatte Onkel Hans - Jürgen alle Särge aus der Gruft samt Inhalt legen lassen . Alle Namen , Daten , Dienstränge und Auszeichnungen sollten gemeinsam auf eine nach dem Kriege zu schaffende Granittafel geschlagen werden . Das mußte in Ruhe du... NOCH EINMAL NACH LENINGRAD Am 24 . August 1942 meldete ich mich wieder bei dem Berliner Standortarzt . Endlich schrieb er mich » kv . « , kriegsverwendungsfähig . Endlich ? – Ja , so empfand ich das . Ich hatte nicht nur von meinem Kommandeur , sondern auch von anderen Kamerade... 215 stand ich auf dem Flugplatz Tempelhof und fragte nach einer Gelegenheit , möglichst schnell nach Estland zu kommen . Bald saß ich in einer Kuriermaschine , die über Danzig und Königsberg nach Riga fliegen sollte . Ich fragte den Piloten , ob ich auf ... In Riga mußte ich eine neue Maschine suchen . In wenigen Stunden saß ich in einer Ju 52 , vollgeladen mit Ersatzteilen für Panzer und Zugmaschinen . Viel schwieriger als von Berlin nach Reval war es , von Reval nach Wesenberg zu gelangen , obwohl das ... Ich würde auf überwiegend neue Gesichter stoßen . Aber der Herr Oberstleutnant sei noch da . Doch heiße es , er werde wohl bald zum Oberst befördert werden und im Süden Rußlands ein Panzer - Regiment übernehmen . Das Wiedersehen mit meiner alten Abte... 216 vorzubereiten . Ein neuer Armee - Oberbefehlshaber würde die Sache in die Hand nehmen . Der Eroberer der Halbinsel Krim mit der legendären Festung Sewastopol sei es , der nun die Zwei - Millionen - Stadt Leningrad packen werde : Generalfeldmarschall ... Ich ergriff die Gelegenheit , ihn zu fragen , ob und wo ich die neuen Tiger - Panzer sehen könne . Schließlich sollte man sie wenigstens äußerlich kennen , wenn mit ihnen zusammen Leningrad erobert werden sollte . Doch er winkte ab . Eines der neuen ... Der Rest dessen , was wir der persönlichen strategischen Initiative unseres Obersten Kriegsherrn in bezug auf die endgültige Eroberung Leningrads zu verdanken hatten , ist schnell erzählt . Ehe wir zum Angriff auf Leningrad antraten , griffen die Russ... 217 Ladogasee ) . Doch kostete es auf beiden Seiten sehr viel Blut , bis die Fronten bei Beginn des Monats Oktober wieder dort zum Stehen kamen , wo sie nun schon seit einem Jahr verliefen . Keine der gegnerischen Seiten hatte hier bis jetzt einen Erfolg ... Ich dachte zurück an die gemeinsame tollkühne Fahrt in die russische Bunkerlinie im Juni des vergangenen Jahres . So ähnlich , hörten wir , sei es auch dieses Mal gewesen . Nun war ich in der Panzer - Jäger - Abteilung 2 wirklich der letzte der Alten... 218 die PanzerDivision Benzin . Eines Tages rollte der ganze , so bunt und unübersichtlich gewordene Verband , meist per Bahn , nach Süden . Ade Wolchow , ade Leningrad , ade Estland ! In der Gegend von Newel sammelte man sich . Jetzt gehörten wir wieder ... In den Wäldern rings um uns herum war mehr Leben , als wir vermutet hatten . In der zweiten Novemberwoche waren die Leute in den Wäldern offenbar so weit , daß sie in wohlorganisierten und gut ausgestatteten Gruppen uns zu bekämpfen begannen . In ... Bald stellte sich heraus , daß manche Gruppen aus Dörfern stammten , die die deutschen Truppen im Sommer vergangenen Jahres noch mit Ehrenabordnungen , mit Brot und Salz als Befreier begrüßt hatten . Es hätte eine Welle der Sympathie für Deutschland w... 219 die deutsche Politik hinter der kämpfenden Front in Wirklichkeit gebracht hatte : nicht Befreiung , sondern neue , teilweise schlimmere Unterdrückung . Die einfachen Menschen in Rußland hatten bald gespürt , wie nahe verwandt der Kommunismus mit dem N... Er machte auch kein Hehl daraus , daß er die alte K. u . K. - Uniform sehr viel lieber getragen habe als die deutsche . Seine frühere Uniform sei , selbst im Kriege , immer noch » todschick « gewesen . Er ließ die Kompanien ohne Waffen und Fahrzeuge a... Der erste Schnee bedeckte bereits wieder die Weiten des russischen Landes , doch mit einer gewissen Erleichterung stellten wir fest , daß unser zweiter Winter in Rußland offenbar nicht so kalt zu werden drohte wie der erste . Gerade kehrten wir - es w... 220 Division nun endlich wieder eine Panzer - Division werde . Und auf dem Rückweg vom Oberkommando der Heeresgruppe möge ich mich zuerst bei ihm melden und Bericht erstatten . Früh am nächsten Morgen um sieben Uhr , also noch bei Dunkelheit , startete ic... Gegen Abend erreichten wir Witebsk . Bis zum Oberkommando der Heeresgruppe Mitte in Smolensk blieben noch etwa hundertsechzig Kilometer . Beim Ortskommandanten von Witebsk sagte man mir , es sei unmöglich , die Straße nach Smolensk bei Nacht zu nehmen... TRESCKOW UND SCHLABRENDORFF Das Oberkommando der Heeresgruppe Mitte in Smolensk befand sich in einem größeren villenartigen alten Gebäude . In der ersten Etage betrat ich am 17. November 1942 das Vorzimmer des Ia , des ersten Generalstabsoffiziers . Am Schreibtisch saß ein mir f... 221 dort heftig diskutiert . In der Mitte des Vorzimmers stand auf einem kleinen Tisch ein Schachbrett . Ich sah mir die unterbrochene Partie an und wunderte mich , daß keine Stühle am Schachtisch standen . Während ich noch mit dem Stand des Spiels beschä... Er zeigte mir mein Schlafzimmer , daneben sogar eine Badestube . Zuallererst plazierten wir meinen Koffer über der Badewanne , ließen ein wenig Wasser ein , zogen vorsichtig Stück für Stück des Kofferinhalts heraus und schüttelten es über dem Wasser a... 222 und sagte , ich könne hier ganz offen sprechen ; der Obergefreite – leider habe ich seinen Namen vergessen - sei verschwiegen wie ein Grab . Das war für mich etwas ganz Außergewöhnliches , denn seit Beginn der Herrschaft Hitlers hatte man gelernt , gr... . Sollte dies aber vor Einbruch des Winters nicht gelingen , dann sehe er Schwarz. Ich sagte weiter , die Erinnerung an seine , Tresckows , damaligen Worte seien besonders während der ersten Monate des Feldzuges für mich sehr lebendig geblieben . Dest... Uns hätten sich Parallelen an den Marne - Rückzug im Jahre 1914 in Frankreich aufgedrängt . So hätten sie hier bei der Heeresgruppe auch gedacht , bemerkte Henning . Dann erzählte ich von meinen Eindrücken vor Leningrad , von Tichwin und von der Zersc... 223 des einfachen Soldaten an der Front beginne aber in Stumpfheit überzugehen . Nach meiner Beurteilung sei eine Situation entstanden , in der der Krieg gegen Rußland nur noch am seidenen Faden hänge . Ich selbst zum Beispiel sei in meiner Abteilung jetz... Ich sagte , daß in meiner Abteilung meines Wissens bisher kein Kommissar erschossen worden sei . Bei der strategischen Lage denke der Soldat ohnehin über nichts anderes mehr nach , als zu schießen und wenn möglich zu überleben . Auf die mir so pauscha... Hier griff Henning ein . Er müsse mir etwas Entscheidendes sagen . Unser Generalstab verdiene diesen Namen nicht mehr . Nur noch die Kragenspiegel und die karmesinroten Streifen an den Hosen ließen ihn noch als solchen erscheinen . Clausewitz und der ... Hitler habe - mit seinen eigenen Worten - gefordert , der Generalstabsoffizier müsse sein wie ein » Bluthund , der gierig an der Leine zerre , um , losgelassen , sich auf den Feind zu stürzen und ihn zu zerfleischen « . Eine Beleidigung des Generalsta... 224 meine Ansicht , daß die Kriegsentscheidung am seidenen Faden hänge , nicht . Der Krieg sei bereits entschieden . Er sei verloren , endgültig und unweigerlich verloren . Die letzten Würfel seien mit Hitlers wahnsinniger Kriegserklärung an die Vereinig... Er , Henning , sehe darin eine Schändung der Opferbereitschaft des Soldaten an der Front . Fassungslos hatte ich ihm zugehört . Es war ungeheuerlich , was er gesagt hatte. Dann sprach er davon , daß er auf den Tag hinarbeite , an dem dies alles zu End... 225 sondern eine ganz persönliche Attachierung als nächster Gehilfe und Begleiter des Feldmarschalls . Vorausgesetzt , Manstein werde mich nehmen , wachse mir eine äuBerst wichtige Aufgabe zu , denn er , Tresckow , der viel unter Manstein gearbeitet habe ... Er meine , daß er mich lange und gut genug kenne , um sich vorstellen zu können , daß wir einander mögen würden . Er habe dem Feldmarschall bereits erzählt , daß er und der künftige Ordonnanzoffizier zueinander über seine Frau verwandtschaftliche Bez... 226 eine Aufgabe Fabian eigentlich bei ihm habe . Henning schmunzelte , ehe er antwortete : Fabian sei » der Wächter über sein politisches Gewissen « . Das Wort sprach wohl Bände . Indes tat Fabian so , als habe er es nicht gehört . Später am Abend sagte ... Aber der Chef des Heeresnachrichtenwesens war bei der kämpfenden Truppe schon seit langem ein Begriff geworden . Während manche neue Waffe ihre Kinderkrankheiten gehabt hatte , funktionierte das neue Nachrichtenwesen stets zuverlässig . Fellgiebels Na... Stauffenbergs Namen zu behalten , sei im übrigen für mich höchst einfach , denn seine drei ersten wie auch drei letzten Buchstaben seien identisch mit denen meines eigenen Namens . Dieses System der Gedächtnishilfe amüsierte mich . Beim Abschiednehmen... * Robert Graf von Zedlitz und Trützschler (1837–1914 ) , Oberpräsident in Schlesien , Posen und Hessen sowie Preußischer Kultusminister . bekannten , anzusprechen , um der Sache nützlich zu sein 228 GENERALFELDMARSCHALL VON MANSTEIN (1) MEINE NEUE AUFGABE Mit einem Wagen des Oberkommandos erreichte ich am folgenden Tage , dem 18. November 1942 , kurz vor Einbruch der Dunkelheit Witebsk und dort das Hauptquartier der 11. Armee . Mit einiger Spannung ließ ich mich beim Oberbefehlshaber melden . Als ich M... Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich die goldenen Schulterstücke mit den gekreuzten Marschallstäben so nah vor mir . Sehr freundlich , nicht ohne Charme , begann er die Unterhaltung . Tresckow habe ihm einiges über mich erzählt , auch , daß sein im ... 229 dem Feldmarschall machte es Freude , mit mir über Specht zu sprechen , und ich merkte , wie tief ihn Spechts Tod getroffen hatte . Ich sprach ihn auch auf den Tod seines ältesten Sohnes Gero an Tresckow hatte mir das erzählt - , und er erzählte mir vo... Die Zeitung hatte eigenmächtig so gehandelt , wie es das Propaganda - Ministerium für Todesanzeigen Gefallener diktierte , während die Parteizeitung immerhin noch geschrieben hatte . Beim Schreiben dieses Berichts habe ich im Institut für Publizistik ... 230 charakterisiert die nationalsozialistische Propagandapolitik und ihre seltsamen Nuancen . Und es kennzeichnet die Unmenschlichkeit und Unerbittlichkeit , mit der das System den Menschen vereinnahmte . Dieses erste Gespräch mit Manstein bewegte sich no... 231 « Fast schwindelte mir vor dem, was da auf mich zukam . Nach einer Pause , während der er vermutlich meine Reaktion beobachtete , begann er nochmal und betonte , dies sei ihm äußerst wichtig : Er habe schon im Ersten Weltkrieg im Generalstab gearbeite... Wohlverstanden , er erwarte nicht , daß ich ihn mit Klatschgeschichten belaste . Aber er lege größten Wert darauf , daß er das erfahre , was er meines Erachtens erfahren müsse . Mit wenigen Worten möchte er sagen : » Das , was Sie wissen , muß ich , w... 232 zu seinem Ordonnanzoffizier , Leutnant d . R. Otto Feil , der das Kriegstagebuch der Armee führte , nicht minder . Feil gehörte bald zu meinen besten Freunden in dem großen Stab . Ganz anders erlebte ich den Ia , den 1. Generalstabsoffizier , Oberst i... Aus dem Salon war ein Arbeits- und Besprechungsraum geworden , daneben gab es zwei große Schlafabteile für ihn und mich , den Ordonnanzoffizier , sowie Abteile für die Burschen . Es war ein wunderschöner alter Wagen , wie ich ihn so elegant nie zuvor ... Noch wenige Monate zuvor war hier Hitlers Führerhauptquartier gewesen , hatte er von hier aus den Angriff auf Stalingrad geführt . Nun bezogen Feldmarschall von Manstein und ich Hitlers ehemaliges Wohnhaus. 233 Hier wurde mir klar , wie » die oberste Führung « – sprich : Hitler - » führte « , nicht beweglich , geschweige denn dynamisch , sondern phantasielos und einfallslos , und vor allem : statisch . Der Schlüssel zu meinen eigenen schrecklichen Erlebniss... Was Wöhler den Feldmarschällen vortrug , klang schlimm . Die 6. Armee in Stalingrad war so gut wie umzingelt und hatte von Hitler offenbar den Befehl erhalten , stehenzubleiben . Wieder dachte ich an Tichwin im vergangenen Winter . So also sah der Kr... 234 es in seinem Gesicht . Doch er schwieg . Fünf Tage waren wir mit unserem Sonderzug unterwegs , und ich hatte vielerlei Gelegenheit , meinen neuen Vorgesetzten eingehend kennenzulernen - und ebenso er mich . Ich hatte bald herausgefunden , daß er dankb... Gerne erzählte er aus seinem Leben , von seinen Adoptiveltern , aus seiner Kindheit in Straßburg , seiner Zeit auf den Kadettenanstalten Plön und Lichterfelde , aus seinen Erinnerungen als Page bei Festlichkeiten am Kaiserlichen Hof in Berlin . Er zei... 235 « fragte ich . » Der ist eine Operettenfigur . Der zählt nicht . « Damit schien mir dieses Thema fürs erste erschöpft . So rollten wir mit einer Spitzengeschwindigkeit von zwanzig bis dreißig Stundenkilometer durch Rußland . Abends wurde im Speisewage... Wie überhaupt die üblen Vorgänge im Juni 1934 ihm damals » undurchsichtig « gewesen seien . Im Oberkommando des Heeres sei man von den Ereignissen dieser Tage einfach überrollt worden . Er habe sie damals nicht rechtzeitig durchschaut ; er sei auch he... 236 frei . Seine Wirkung , ja seine Faszination fand er in kleiner , vertrauter Runde , am wirkungsvollsten im Zwiegespräch . Gegen neun Uhr hielt der Zug in Starobielsk , einer kleinen Stadt ostwärts von Charkow . Hier lag das Oberkommando der Heeresgrup... Hinzu kam , daß die im Süden Rußlands stehenden deutschen Verbände getrennte Ziele zu verfolgen hatten , anstatt zusammengefaßt zu werden : Während am Knie der Wolga das Prestige - Ziel Stalingrad angesteuert wurde , sollte die südlich der Heeresgrupp... 237 Heeresgruppe auf dieses Gebiet moralisch festnageln ; Mansteins strategisches Denken hingegen war in der Beweglichkeit der Verbände begründet . Während unserer tagelangen Eisenbahnfahrt hatte er mich in vielen Gesprächen fast in die Schule genommen . ... Während sich die Armeen unserer Verbündeten mehr oder weniger in Auflösung und auf der Flucht befanden , operierte beispielsweise im Süden die 16 . motorisierte deutsche Division in der Kalmückensteppe auf einer Breite von dreihundert bis vierhundert ... 238 an deutscher Kriegführung miterlebt habe , einfach nicht ertragen können . Im August schon , also vor einem Vierteljahr , habe er sich in heller Verzweiflung darüber freiwillig vom Oberkommando weg zur Fronttruppe gemeldet und sei am 22 . August beim ... Die Nachricht traf mich schwer . Onkel Hans war es doch gewesen , der mich im Winter 1932 / 33 in das Sekretariat seines Freundes Papen als Gehilfen geholt hatte . Er hatte im Januar 1933 zu Papens engsten Beratern gehört , als es um die Frage ging , ... STALINGRAD Am 26 . November erreichten wir Rostow an der Mündung des Don und ein paar Stunden später Nowotscherkask . Der Feldmarschall bezog mit mir und unseren Ordonnanzen eine Villa aus der Zarenzeit . Ihr Mobiliar entsprach allerdings nicht mehr der Außenfa... 239 Soldaten , wie ich sie noch nie gesehen hatte . Kleingewachsen , freundliche Kosaken unter großen russischen Pelzmützen , aber in deutschen Uniformen . Betraten oder verließen wir das Haus , dann warfen sie sich in die Brust , nahmen Haltung an , als ... So entsprach es dem Arbeitstempo des Feldmarschalls . Auf meinem Schreibtisch standen links stets mehrere Telefone , davon immer eines , das mit dem des Feldmarschalls parallel geschaltet war . Er hatte mir den ausdrücklichen Auftrag gegeben , jedes G... 240 hatte . Kam aus der Abteilung Ia einer der Zeichner , um neueste Meldungen einzureichen , ging ich hinüber und sah ihm zu . Von seinem Schreibtisch aus pflegte dann der Feldmarschall kurz zu fragen : » Neues ? « In der Regel genügten ihm ein paar Stic... Die Lagekarte des Tages stand , auf eine Stange gerollt , neben meinem Bett . Dann gab es noch eine Holzkiste , etwa sechzig Zentimeter breit , mit einem Vorhängeschloß . Sie begleitete uns tags und nachts zwischen Arbeits – und Schlafzimmern , den Sc... 241 Selten unterlief ihm dabei ein Irrtum . Kam es aber doch einmal vor , dann konnte er ungehalten werden , wenn er beim nachträglichen Durchlesen des Dokuments feststellte , daß ich seinen Irrtum beim Schreiben nicht selbständig korrigiert hatte . Noch ... Zu Anfang geschah es bisweilen , daß ich Manstein um Hilfe bat , einen Namen zu identifizieren . Die Verantwortung schien mir zu groß . Das quittierte er jedoch mit einer bissigen Antwort wie : » Ich denke , Sie sind intelligent genug , um meine Schre... 242 wenig überschaubar gewesen . Mir ist indessen Finckhs Zahl deutlich in Erinnerung , denn es war erschreckend , sie sich vorzustellen . Finckh hat die Zahl vielfach wiederholt : zum Zeitpunkt der Einschließung dreihundertviertausend Mann . Er vertrat d... Als Manstein sich später entschloß , den Ausbruch vorbereiten zu lassen , war es zu spät . Eine Mitschuld trägt auch sein Erster Generalstabsoffizier ( 1 a ) , Oberst Busse , mit seinen mehrfach wiederholten Worten : » Wir werden das schon hinkriege... 243 unmöglich . . . stellt man sich so einfach vor . Die Lagebesprechung mit Richthofen dauerte nicht lange . Längst hatte man ausgerechnet , daß es nicht möglich sein werde , Stalingrad mit den vorhandenen Flugzeugen den Winter hindurch zu versorgen . A... a ) . . . nach Versammlung der bisher zugesagten Kräfte zum Gegenangriff anzutreten . . . Vorbedingung hierfür ist , daß taktische und Versorgungslage der 6 . Armee ein so langes Warten ( bis mindestens 9 .12 . ) gestatten und daß durch weiteres Nachf... b ) Läßt die Entwicklung ein so langes Warten nicht zu , . . . so muß die HGr zum frühestmöglichen Termin . . . ( etwa am 3 . 12 . ) antreten , um zumindest vorübergehend die Auffüllung der Versorgungslage der 6 . Armee zu erzwingen. . . . c ) Die Aussichten auf einen Erfolg . . . beruhen wesentlich darauf , daß der Gegner seine Panzerkräfte , die den Hauptwert seiner Schlagkraft darstellen , im Angriff auf die 6 . Armee verbraucht . Hierin liegt die otwendigkeit ausreichender Versorgun... d ) Angesichts der Lage , des Zustandes und der Schwierigkeiten der 6 . Armee , die zur Lösung b ) zwingen können , sowie des Gesamtverhältnisses muß die HGr damit rechnen , daß eine durchschlagende Entscheidung nicht erzwungen werden kann , sondern d... * Das Schriftstück liegt im Bundesarchiv / Militärarchiv in Freiburg . Siehe auch : Manfred Kehrig , Stalingrad , Stuttgart 1975 , Seite 573 ff . 244 Ich halte dieses völlige Abhängigwerden vom Gegner für eine lange Zeitperiode nicht für tragbar . Sollte daher das Erzwingen einer Entscheidung nicht möglich sein , sondern sich nur die Möglichkeit einer räumlich begrenzten Verbindung zur 6 . Armee er... Nach den Erkenntnissen der Heeresgruppe Don waren dies sieben Armeen mit einundsiebzig Divisionen und Brigaden sowie in Reserve dahinter weitere sechsundzwanzig Divisionen und Brigaden . Gewiß war die Mannschaftsstärke der russischen Verbände geringer... 245 gegen die Flut der Sowjets einsetzen ? Wenck ließ eine Abteilung deutscher Feldjäger im Hinterland Hinweisschilder aufstellen wie » Zur Tankstelle « , » Zur Betriebsstoff - Ausgabestelle « usw . , in deutscher und vor allem rumänischer Sprache . Er li... ZUM ERSTEN MAL : HITLER AM TELEFON Ich vermute , daß es die Nacht vom . zum 30 . November 1942 , möglicherweise aber auch die folgende war . Ich kann es verantworten , Teile des Gesprächs in direkter Rede wiederzugeben , denn ich verbürge mich für den Sinn . Der Inhalt dieses Gesprächs... 246 Rand der Karte erhellten die Szene ausreichend . Die Enden der Karte beschwerte ich mit meinen Stiefeln . Das Zimmer war ungeheizt . Also breitete ich meine Bettdecke und mein Kopfkissen am unteren Rand der Karte aus . Zwei parallel geschaltete Fenspr... Dann griffen wir zu den Hörern . Ich brauchte die Kurbel nur anzutippen , unsere Zentrale meldete sich sofort . Kein Wunder . Wer konnte wissen , wieviel Nachrichtensoldaten uns jetzt wohl zuhören würden . Nur zu verständlich , daß sich die Nachrichte... 247 that the Field Marshal was ready to speak . I was keeping half an eye on him as I spoke and he at least seemed to be quite entertained by my lack of respect . But he was still silent . Finally something happened : a deep bass voice , only too wellknow... Then the mutual struggle began . Manstein bargained like a costermonger . At least the First Panzer Army , one of the two armies of Army Group A - if Army Group A was to hold the targets now reached in the Caucasus at all costs , it could do so with o... 248 Heeresgruppe A im Kaukasus überhaupt soll . « Nun hörte ich eine Antwort , die mich entsetzte : » Es geht um den Besitz von Baku * , Herr Feldmarschall . Wenn wir das Öl bei Baku nicht kriegen , ist der Krieg verloren . « Als wir diese Worte hörten , ... Wenn ich Ihnen , Herr Feldmarschall , nicht mehr das Öl für Ihre Operationen beschaffen kann , dann können Sie nichts mehr machen . « Hitler war einige Minuten nicht zu bremsen . Er beschwor immer wieder die ausschlaggebende Bedeutung des Öls für d... * Baku , am Kaspischen Meer , ein Zentrum der sowjetischen Erdölindustrie . 249 uns gelernt . Sie führen ihren Krieg nicht mehr stur geradeaus , sondern sie versuchen , zu operieren . Sie beginnen , sich sicher zu fühlen ! « Aber Hitler schien das zu überhören , er reagierte nicht mehr . Er wollte einfach nicht lernen von einem S... Jedenfalls hörte ich zum ersten Mal davon . » Herr Feldmarschall « , sagte Hitler , » ich muß Sie an das erinnern , was ich Ihnen schon wiederholt gesagt habe . Wir werden im kommenden Frühjahr über den Kaukasus marschieren . Und ich gehe mit dem Ged... UM DAS SCHICKSAL DER 6. ARMEE Am 3. Dezember 1942 kam per Fernschreiben des Oberkommandos des Heeres Hitlers Antwort auf die Denkschrift vom 28. November . Nun hatte Manstein es schriftlich : » Eine Zurücknahme ... kommt nicht in Frage . « So einfach stand es schwarz auf weiß zu... 250 Panzer – Armee unter Generaloberst Hermann Hoth mit allem , was man ihr in letzter Eile an Kräften hatte zuführen können , von Süden nach Norden in Richtung Stalingrad an . Die Entfernung bis Stalingrad lag bei hundertzwanzig Kilometern. Seit diesem 1... Am 23 . Dezember waren Hoths Angriffsspitzen nur noch vierzig bis fünfzig Kilometer vom Einschließungsring entfernt . Auf beiden Seiten sahen die Soldaten bei Nacht das Aufblitzen der Artillerie . Doch die Kräfte , die Munition und der Betriebsstoff w... * The decimetre radio connection - a linear radio beam - was a sensational novelty to us at that time . It lasted from 12 to 22 December 1942 . † Siehe auch : a ) Wilhelm Adam ( 1 . Adjutant der 6 . Armee ) : » Der schwere Entschluß « , Verlag der Nation , Berlin - Ost 1963 , 23 . Auflage , Seite 191 ff . b ) Wilhelm Arnold ( Nachrichtenführer der 6 . Armee ) : » Bericht an Fellgiebel Militär... 251 Twice a day , Manstein talked to the Chief of the Army General Staff , General Zeitzler , discussing the situation by telephone At the peak of the relief offensive , the Field Marshal had several times suggested to General Zeitzler that he ask Hitler... The only general whose assessment of the situation in the pocket , even before the relief offensive of the Fourth Panzer Army failed , which was to be confirmed by events right through to the defeat , was General of Artillery Walther von Seydlitz - ... 252 nungslosigkeit der 6. Armee deutlich aussprach : » Hebt das Oberkommando des Heeres « , so schrieb er , » den Befehl zum Ausharren in der Igelstellung nicht unverzüglich auf , so ergibt sich vor dem eigenen Gewissen , gegenüber der Armee und dem deuts... Manstein hatte Seydlitz \' Denkschrift nicht über meinen Schreibtisch erhalten , sondern brachte sie wohl selbst von einer Besprechung mit seinem Generalstabschef Schulz mit . Ich erlebte es aus meinem Vorzimmer durch die wie üblich offene Tür , daß e... 253 entzog . Ich habe die Denkschrift erst nach dem Kriege aus der Literatur kennengelernt . Am 2 . Januar 1943 - einem frostklirrenden Sonnentag - stand plötzlich mein Vetter Gottfried von Bismarck , der jüngste der vier Brüder aus Kniephof in Pommern , ... Während er mir seine Geschichte erzählte , trat der Feldmarschall in mein Zimmer , und Gottfried erstattete Meldung : » Leutnant von Bismarck vom Infanterie - Regiment 178 in der 76 . Infanterie - Division auf dem Rückweg vom Heimaturlaub zu seinem Tr... 254 Er , Manstein , habe doch im Weltkrieg in Frankreich ebenso als Infanterist an der Front gestanden wie auch Hitler . Er müsse es deshalb in solcher Deutlichkeit aussprechen : Das , was die Soldaten jetzt in Stalingrad zu ertragen hätten , sei mit Verd... Das Gespräch ging nach Potsdam , es ging nach Pommern , und es ging nach Kolberg , dem schönen Garnisonsstädtchen an der Ostsee . Hier war der Feldmarschall Anfang der dreißiger Jahre Betaillonskommandeur im 4 . ( Preußischen ) Infanterie - Regiment g... 255 einzufliegen, um sich aus dem Urlaub zurückzumelden . Gewiß wurde über alles Mögliche gesprochen , nicht aber über das , was man heute etwas leichtfertig als das » Nächstliegende « bezeichnen könnte : Mit keinem Wort wurde darüber gesprochen , ob es n... Seit vielen Generationen : Die verdammte Pflicht . Gottfried von Bismarck gehört zu den Überlebenden der 6. Armee . Von den 304000 Soldaten in Stalingrad - ich bleibe bei der vielfach errechneten Zahl des Oberquartiermeisters der Heeresgruppe , Oberst... DIE MISSION DES HAUPTMANNS BEHR Ich habe der Entwicklung vorgegriffen . Bevor in Stalingrad am 2. Februar 1943 die Waffen schwiegen , gab es noch ein wochenlanges Sterben . Die Sowjets sahen nicht nur ihren Sieg in Stalingrad , sondern sie erkannten jetzt ihre große Chance , die Hee... 256 begannen die Russen , die ersten Verbände vom StalingradKessel abzuziehen , und deutlich zeichnete sich ihr Versuch ab , die Mündung des Don bei Rostow zu erreichen , ehe Manstein den rechten Flügel seiner Heeresgruppe , die 4 . Panzer - Armee , nach ... Anfang Januar begannen Mansteins Rückzugsoperationen , die ihm - nach dem genialen Operationsplan im Sommer 1940 gegen Frankreich , Belgien , die Niederlande und die englische Expeditionsarmee – erneut den Ruf eines großen Strategen begründeten . Es g... Ob die Russen ahnten , welche Beute ihnen hier - in zwanzig Kilometer Entfernung - winkte ? Der Aufbruch des Oberkommandos wurde zum Abenteuer . Einer unserer jungen Ordonnanzoffiziere stellte sich aus einer unserer Reparaturwerkstätten eine Gruppe vo... 257 waren , einen Blick auf das Meer geworfen . Gerne auch hätte ich das Kloster angesehen , in dem Zar Alexander I . starb . Doch es blieb keine Zeit für solche Besichtigungen . Nowotscherkask war von Stalingrad etwa hundertsechzig Kilometer entfernt ; v... Am 12 . Januar , gegen Abend , erschien beim Oberkommando der Heeresgruppe der 1 . Ordonnanzoffizier der 6 . Armee , Hauptmann Winrich Behr . Er kam auf persönlichen Befehl von Paulus . Behr hatte drei Aufträge : Erstens galt es , das Kriegstagebuch d... 258 would fly to the Führer \' s headquarters next morning and repeat to the Führer at the briefing conference the report he had just made , in the same words as he had used here . He , Manstein , would telephone Zeitzler , the Chief of the General Staff ... 259 mann « begrüßt und zum benachbarten großen Lagetisch mitgenommen habe . Etwa zwanzig Personen seien dort gewesen . Hitler habe mit langen Ausführungen über die Lage Stalingrads und über die zur Rettung der Armee getroffenen Maßnahmen begonnen . Dabei ... Einige Teilnehmer , besonders Feldmarschall Keitel , hätten dagegen alles getan , um seinen Bericht zu bagatellisieren und zu unterbrechen . Es habe sich dann eine längere Diskussion angeschlossen , die schließlich nach Ablauf von etwa drei ( ! ) Stun... 260 So much for the excerpts I have taken from Winrich Behr \' s report of October 1987 . However , I personally remember that , when he stood before Manstein in January 1943 , Behr seemed distinctly irritated , even at a loss , for Hitler had presented hi... Behr went on to say that Hitler had ordered him to fly straight back to Stalingrad and report everything he had told him to Colonel - General Paulus on his , Hitler \' s , personal authority , and then to the generals and troop commanders throughout t... 261 the defeat of the gallant Sixth Army , but because it illuminates Hitler \' s character and his ruthless method of dealing with people and disposing of the lives and deaths of even those soldiers who were blindly devoted to him . Neither in 1943 nor to... I also remember how Behr described the problems of asserting himself in the presence of Hitler and the eminent generals , when he was only a little \' captain . How Field Marshal Keitel and General Schmundt , standing behind Hitler , had threatened him... Nacht lang Zeit gehabt hatte , über den Wahnsinn dieses Befehls in Ruhe nachzudenken . Ich besinne mich , daß Feldmarschall von Manstein den Hauptmann Behr an diesem 16. Januar schließlich an die Lagekarte führte . Sie zeigte alle deutschen und , so... 262 Jetzt ging es um das Schicksal der gesamten deutschen Südfront . Von den angeblich im Anrollen befindlichen Reserven war nichts zu sehen . Hitler hatte den 1. Ordonnanz - Offizier der 6. Armee skrupellos belogen . STAUFFENBERG BEI MANSTEIN Im Kriegstagebuch der Heeresgruppe Don [Das Original befindet sich im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg.] liest man für den 26. Januar 1943 - acht Tage vor der Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad -unter anderem folgende Eintragung: »15.30-17.50 Uhr Generalmajor Schmundt, Chef-Adjutant des Führers, beim Oberbefehlshaber. 18.15 Uhr General der Nachrichtengruppen Fellgiebel beim O.B. 18.25-19.10 Uhr Major i.G. Graf Stauffenberg, OKH Org.Abt., beim Oberbefehlshaber.« Zweimal täglich pflegte der Chef des Generalstabs des Heeres, General Zeitzler, den Feldmarschall anzurufen. Das erste Gespräch kam gewöhnlich gegen Mittag, das zweite am frühen Abend. Zeitzier bereitete sich auf diese Weise auf die ebenfalls zweimal ... Als ich an meinem parallel geschalteten Apparat den Namen Stauffenberg hörte, horchte ich auf. Hinter dem morgigen Besuch stand Henning Tresckow. Er hatte mir aufgetragen, wenn Fellgiebel und Stauffenberg zu Manstein kämen, hätte ich dafür zu sorgen, ... 263 Auf dem Wege zum Abendessen sagte Manstein zu mir: »Morgen nachmittag kommt zu mir zum Vortrag ein Major Graf Stauffenberg aus dem Oberkommando des Heeres. Ich brauche für seinen Besuch einige Zeit. Bitte sorgen Sie dafür, daß ich dann nicht gestört w... Speisezimmer. Später am Abend gab es - während der Bridge-Runde - noch einige weitere Telefongespräche. Manstein mußte das Spiel mehrfach unterbrechen. Doch hier stand kein parallel geschalteter zweiter Apparat, so daß ich nicht mithörte. Erst vor dem... So befand ich mich am nächsten Tage, dem 26. Januar, verständlicherweise im Zustand höchster Spannung. Als erster Besucher erschien General Schmundt. Er begrüßte mich freundlich; wir hatten bisher nur miteinander telefoniert. Erstaunt war ich, als er ... Weimarer Republik manche Offiziere, die später höchste und verantwortungsvolle Stellungen innehatten, persönlich gestanden haben dürften. Dort heißt es zum Beispiel: 4. Division, Standort Dresden, 1928: Chef des Stabes Oberst Beck Divisionsstab Major Fellgiebel 264 Divisionsstab Hauptmann Zeitzler Stab des Infanterieführers IV, Dresden: Major von Manstein Daß Fellgiebel nur wenige Minuten vor Stauffenberg bei Manstein war, läßt Rückschlüsse zu. Doch ich will mich nicht in Spekulationen ergehen, sondern Tatsachen... Manstein begrüßte Stauffenberg und bat ihn, gegenüber am Schreibtisch Platz zu nehmen. Ich ging zurück in mein Zimmer, ließ aber, wie üblich, die Verbindungstür halb offen. Das war nicht ungewöhnlich, hatte ich doch den grundsätzlichen Auftrag, mitzuh... 265 Manstein erlebt, die, weil sie besonders gründlich sein wollten, langatmig redeten, die sich wiederholten, um eindringlich zu sein, die unpräzis waren, um »großrahmig« zu wirken. Diese Unglücklichen, sie wurden, ob Stabsoffiziere, ob Generale, mitunte... Stauffenberg sprach auch konzentriert. Bald fühlte ich, ohne die beiden sehen zu können, daß der Feldmarschall an dem Vortrag Stauffenbergs Gefallen fand. Einmal hörte ich: »Ausgezeichnet, mein Lieber!« Ein paarmal klingelte eines meiner Telefone. Man... Neuigkeit selbst auf der Lagekarte einzuzeichnen. Der Feldmarschall ließ mich schon seit einigen Wochen solche Zwischenmeldungen selbst einzeichnen. Einmal war ich an der Karte tätig, als Stauffenberg noch an Mansteins Schreibtisch saß. Als ich zu zei... Beide Heeresgruppen befanden sich dank Hitlers Halte-Befehlen in höchster Gefahr. Ich fühlte, der junge Major im Generalstab hatte jetzt sein Thema: »Herr Feldmarschall, wie konnte man nur die deutschen Kräfte im Süden Rußlands so zersplittern? Gleich... 266 Anfang an mit Bestürzung verfolgt. Wenn man schon meinte, Stalingrad erobern zu müssen, dann hätte man doch nicht eine unserer besten Armeen frontal auf die Stadt ansetzen und den Schutz der Flanken den Rumänen, Ungarn und Italienern überlassen dürfen... Nun zitierte Manstein aus jenem Telefongespräch mit Hitler Anfang Dezember: »Der Führer will im Frühjahr über den Kaukasus nach Süden angreifen. Er will, daß wir uns in Palästina mit Rommel vereinigen.«Ich hatte jetzt den Eindruck, daß der Feldmarscha... Stalingrad sei ja nicht der erste Führungsfehler. In seinen Augen bestehe der Rußland-Feldzug aus einer Kette von Führungsfehlern. Dem stimmte Manstein sofort zu. Er teilte jedenfalls die Ansicht, daß die Offensive gegen Rußland von Anbeginn an verfeh... 267 des Westfeldzuges andere Sorgen gehabt, denn er habe damals ein Armeekorps geführt, das zur Landung an der Küste Englands bestimmt gewesen war. »Man muß lernen, Stauffenberg, sich mit gegebenen Tatsachen abzufinden, so auch jetzt mit der Tatsache, daß... Das Gespräch trat deutlich in eine brisante Phase; es wurde leidenschaftlich. Manstein erklärte seinem Gesprächspartner, es gehöre im Kriege auch zu den Pflichten eines Offiziers, sich mit dem Verlust einer Schlacht abzufinden. »Sagen Sie mir aus der ... Er möchte nochmal zurückkommen, so begann Stauffenberg, auf das vorhin behandelte Problem des Verlustes einer Schlacht. Er könne die Ansicht des Herrn Feldmarschall nicht teilen, daß Stalingrad nur eine verlorene Schlacht sei. In seinen Augen könne St... 268 Spitzengliederung. »Und zweitens?« fragte Manstein. »Bei der Obersten Führung«, antwortete der junge Major. Diesem kühnen Vorstoß folgte eine mich erstaunende Antwort Mansteins: Hierin stimme er ihm zu. Eine Umbesetzung in der militärischen Spitze, mi... Stauffenberg genügte diese Antwort nicht. Er halte es, sagte er, für ganz unwahrscheinlich, daß der Führer den militärischen Oberbefehl aus der Hand geben werde. Und dann lenkte er das Gespräch in eine noch kühnere Richtung: »Herr Feldmarschall sind d... Dann hörte ich aus dem Zimmer des Feldmarschalls ein Wort, das mich erstarren ließ. Stauffenberg hatte es gesagt: »Tauroggen«. [Anm.: Die eigenmächtig vom preußischen General Johann David Ludwig von Yorck am 30. Dezember 1812 geschlossene 269 Konvention von Tauroggen gab das Signal für Preußens Abfall von Napoleon und für die Befreiungskriege.] Es folgte ein Pause. Dann kam Mansteins Simme, in großer Erregung: Tauroggen habe mit der augenblicklichen Lage nicht das Geringste zu tun. Stauffe... Das Gespräch wurde leidenschaftlich; es wurde auch lauter. Ein paarmal wurde ich durch meine Telefone unterbrochen. Ich mußte diese Anrufe annehmen, um zu verhindern, daß in diesen Augenblicken irgend jemand auf eine der direkten Leitungen zum Feldmar... 270 es zum Letzten. Manstein hob die Tafel früher auf als gewöhnlich, und Stauffenberg verabschiedete sich sofort. Ich nahm mir fest vor, diesen Tag nicht zu vergessen. Am nächsten Tage, dem 27. Januar 1943, folgte ich dem üblichen Telefongespräch mit Ze... Ohne Zweifel erfülle Stauffenberg alle Voraussetzungen für eine bedeutende militärische Laufbahn, jedoch sei ihm ganz deutlich geworden, daß Stauffenberg offenbar schon viel zu lange Zeit im Oberkommando des Heeres sitze, denn er neige dazu, sich mit ... Es folgte eine Pause, ehe Zeitzler antwortete: »Jawohl, Herr Feldmarschall, ich werde darüber nachdenken.« Ich entsinne mich, daß ich während dieses Gesprächs das Gefühl hatte, als wisse General Zeitzler über den Major Graf Stauffenberg mehr, als der ... 271 Uns beiden war klar, daß ein Offizier vom Schlage Stauffenbergs in der Zukunft noch von sich reden machen würde. Über den Inhalt des Gesprächs durften wir kein Wort festhalten, wohl aber über die Tatsache dieses Zusammentreffens. Feil und ich beschlos... Bald hörten wir, daß Stauffenberg sich nicht mehr im Oberkommando des Heeres befand. Er war nach Afrika zur Armee Rommel versetzt worden. Die zeitweise Kommandierung eines jungen Generalstabsoffiziers an die Front war an sich eine ganz normale Sache,... Am 7. Februar 1943 wurde Stauffenberg 1. Generalstabsoffizier (Ia) der in Afrika stehenden 10. Panzer-Division. Der Zufall wollte es, daß dort sein erster Gehilfe (O I) einer meiner nächsten Freunde in Pommern, Hauptmann der Reserve Horst von Oppenfel... Reserveoffiziersanwärter eine Flucht vor den zu erwartenden Pressionen der Nationalsozialisten gewesen. Über seine Zusammenarbeit mit Stauffenberg erzählte mir Oppenfeld nach dem Kriege: »Der beste Vorgesetzte, den ich beim Militär wie im Berufsleben ... 272 Über meinen Bruder, der als Schwerkriegsbeschädigter in der Organisationsabteilung, Stauffenbergs ehemaliger Dienststelle im Oberkommando des Heeres, arbeitete, erfuhr ich später, daß Stauffenberg am 7. April 1943 in Afrika schwer verwundet worden war... Stunde noch zum Generalfeldmarschall beförderte Oberbefehlshaber Paulus ging am 31. Januar in russische Gefangenschaft. Hitler, so hieß es, habe vor Wut geschäumt, als er die Nachricht erhielt. Er hatte einen »an der Front gefallenen Feldmarschall« ha... 273 274 275 276 277 Manstein \' s armies were in deadly peril , but the \' castling \' move he had initiated behind the front from South to North was already in progress . The Russians were streaming westwards towards Kharkov with a superiority of 7 : 1 . It was now up to M... ---------------------- 278 279 280 281 282 284 Bald läutete es wieder , und am anderen Ende meldete sich Major Gerhard Engel , Hitlers Heeresadjutant : » Der Führer hat soeben entschieden , daß er in einigen Stunden zum Oberkommando der Heeresgruppe fliegen wird. Mit ihm kommt auch General Zeitzle... Erstaunlicherweise war ich es , der das Schweigen brach : » Herr Oberst , ich glaube , wir beide denken jetzt das gleiche . « – Er sah mich wieder an und sagte : » Ja , Stahlberg . Wir denken das gleiche . Aber so geht es nicht . « Wieder folgte eine ... 285 Wenn der abgefeuert wird , dann müssen vorher sämtliche Teilnehmer am Rennen mit ihren Füßen in den Startlöchern stehen . « Damit war für uns beide das nicht ausgesprochene Thema erledigt . Jetzt galt es , die Ankunft und die Unterbringung unserer » G... Da in dem Gebäude nur die Arbeitsräume unserer Führungsabteilung untergebracht waren - Schlafgelegenheiten und Casinos befanden sich in anderen Häusern - , würden Hitler und seine hundert Personen starke Begleitung würden die freigewordene oberste Eta... Wenn aber Hitler wirklich , wie angekündigt , drei Tage in Saporoshje bleiben würde , schien es Schu - Bü und mir kaum vorstellbar , daß man in Moskau nicht spätestens am zweiten Tage über Hitlers Aufenthalt bei uns informiert sein würde. Schu - Bü ta... 286 ich nochmal den Telefonhörer . Ich hätte mir , sagte ich , die Unterbringung des Führers überlegt und dächte daran , dem Feldmarschall vorzuschlagen , dessen eigene Arbeitsräume für den Führer frei zu machen . Ich bäte aber , zu bedenken , daß unsere... SchulzeBüttger , der jetzt mithörte, hielt sich die Hand vor seinen Mund , um einen Lachanfall zu unterdrücken . Danach stürzten wir uns in die Arbeit . Ich übernahm die Information des Feldmarschalls , und Schulze - Büttger schlug vor , ich möge , fa... 287 Zum Feldmarschall und betrat , als ich ihn rufen hörte , das dunkle Zimmer . Ich meldete ihm alles , was in der letzten Stunde geschehen und was durch Schulze – Büttger und mich veranlaßt war . » Mußten Sie mich deshalb aus dem Schlafe holen ? « waren... Die Außenwachen waren bereits um ein Mehrfaches verstärkt , und innerhalb des großen Gebäudes ging es zu wie in einem aufgeschreckten Bienenschwarm . Soldaten trugen Möbel über das einzige Treppenhaus , so daß ich Mühe hatte , die oberste Etage zu err... 288 Flurs . Dort war sogar ein erstaunlich großer Toilettenraum , aber dieser Raum , mit Verlaub zu sagen - stank unbeschreiblich . Die sanitären Einrichtungen waren alles andere als sanitär. Zwar gab es für Offiziere eine Kabine mit einem Klo , jedoch wa... Alle Emaille - Schüsseln , die man mir brachte , hatten Schäden , und ich wollte mir nicht von irgendwem sagen lassen , ich hätte für unseren Führer wenigstens eine heile Waschschüssel organisieren können . Also beauftragte ich meinen Burschen , mein... Frühstück und Nachmittagstee waren stets unser beider Klausur . Diese zwei Mahlzeiten war ich so gut wie immer mit ihm allein . Er ließ sich meine » Nachtschicht « erzählen . Ungeklärt blieb noch die Frage : Wo sollte seine Geheimkiste während der nä... 289 fragte ich den Feldmarschall , ob die Kiste während der nächsten Tage auch mittags in meinem Vorzimmer bleiben solle. Er entschied so , wie ich es erwartet hatte : In den nächsten Tagen würde die Kiste während unserer etwaigen Abwesenheit nicht im Geb... Ausgerechnet ich. Was hatte den Feldmarschall veranlaßt , diese Platzordnung zu befehlen ? War es eine protokollarische Überlegung ? Oder wollte er schon auf der Fahrt vom Flugplatz zum Hauptquartier Dinge besprechen , die nach den Regeln der Geheimha... 290 Tür , und eine Leiter wurde heruntergehievt . Als erste erschienen zwei SSLeute , kletterten herunter und postierten sich an ihrem Fuß . Hitler ließ auf sich warten , bis er in der Tür erschien . Die beiden SS – Leute streckten ihm ihre Hände entgegen... Schon eine Stunde später erfuhr ich von Schulze - Büttger , der im Hauptquartier geblieben war , den Grund dieses Manövers : Die SSLeute waren vor dem Gebäude der Führungsabteilung erschienen und hatten in Windeseile die von mir eingerichteten Räume f... * Im Felde trug ein Feldmarschall nicht den Marschallstab , sondern einen schlanken Ebenholzstab mit silbernem Kopf und Bandelier . 291 ziers . Die einzigen Worte , die er mir widmete , waren : » Diesen Wagen fahre ich ! « Und schon setzte sich der Wagen des Feldmarschalls ohne dessen Ordonnanzoffizier in Fahrt . Es gelang mir noch gerade , auf einen anderen , bereits ebenfalls in Fah... Die Nachricht von Hitlers Kommen mußte während der letzten Stunde wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen sein , denn während unserer Hinfahrt zum Flugplatz waren die Straßen noch so gut wie menschenleer gewesen . Im Wagen vor mir saß Hitler rechts... Die Wagen fuhren um das Rondell zwischen Einfahrttor und Hauptgebäude so weit herum , daß der erste Wagen vor den Eingangsstufen hielt . So konnte ich Hitler und Manstein beim Betreten des Hauses noch rechtzeitig einholen und ging hinter beiden die T... 292 Räumen . Hinter uns erschien , noch auf der Treppe , ein SS - Offizier , der einen Schäferhund an der Leine führte . Das also war die berühmte Hündin , mit der zusammen Hitler sich seit Jahren so oft hatte abbilden lassen , ein wirklich prachtvolles E... Ich hängte den Mantel auf den Kleiderständer und ich hätte wetten können , daß in den Taschen - wieder wie im Januar 1933 – zwei Pistolen steckten , oder aber , daß der Mantel im Futter einen Kugelschutz hatte . Jedenfalls war er ungewöhnlich schwer ... Er stellte sich mir als Professor Morell vor . Er sei der Leibarzt des Führers . Theodor Morell wollte von mir wissen , ob es in Saporoshje einen Schlachthof gebe ; er benötige noch heute ein Kalb , bei dessen Schlachtung er selbst aus dem noch warme... 293 I asked Morell to be patient until I was back with the Field Marshal in his offices one floor below . From there I would make enquiries for him by telephone . I had scarcely spoken when something else unusual occurred : a large , dark - coloured woode... When I said no , he said this really was a very important matter and I should send the professor to him at once , as he was most interested in the affair and would like to meet the professor personally . I apologised for turning first to the Senior Qu... 294 rers geht , ist die höchste Kompetenz gerade ausreichend ! « – Ich kannte Finckh schon damals gut genug , um zu wissen , welcher Art Gedanken sich hinter solch makaberem Humor verbargen . Damit war ich den Leibarzt los , und der war dankbar für meine ... Man habe fast den Eindruck gewinnen können , das Führer - Hauptquartier sei nach Saporoshje verlegt worden . Feil und ich standen am Fenster und sahen , daß unten noch immer Gepäck und Kisten in das Haus getragen wurden , als sich hinter uns die Tür ... Nein , Sie beide meine ich nicht . Aber das ganze Haus ist aufgeregt . Was ist denn hier los ? Da ich nicht wußte , wessen Geistes Kind ich vor mir hatte , spielte ich den Naiven und behauptete , daß ich bis zur Stunde von Aufregung hier im Hause nic... 295 , erwiderte Choltitz . » Ich bin im übrigen nicht der einzige Soldat , der hier von der SS kontrolliert wird . Sie sind mir aber immer noch die Antwort schuldig , warum hier im Hause so viel Aufregung ist . « Ich sagte , das sei wahrscheinlich die Anw... Als ich bejahte , meinte er : » Ich nicht . Bitte helfen Sie mir , ihn zu treffen . Man hört immer wieder , daß er so strahlend blaue Augen habe und daß es so herrlich sei , in diese Augen zu sehen ! « Als ich solche Art von » Hilfestellung « mit mögl... « Ich parierte noch einmal und sagte , es gelte meines Erachtens zuvor zwei Voraussetzungen zu erfüllen . Erstens müsse man eine Leiter haben , denn der Sockel sei doch wohl zu hoch , um ihn einfach zu ersteigen , und zweitens müsse man dort oben schw... 296 « Damit gab er mir einen freundlichen Schlag auf die Schulter und meinte , nun könne ich ihn beim Feldmarschall anmelden . Eine unvergeßliche Begegnung mit einem unvergeblichen Mann .* LAGEBESPRECHUNGEN IN SAPOROSHJE 297 298 I made another suggestion : should we not try inviting Hitler to a small dinner so that we could sit round afterwards and exchange ideas ? Manstein revealed that he had issued just such an invitation to Hitler on the drive from the airfield to headqu... At the same time a good many of the vehicles that had fetched Hitler from the airfield at noon drove up to our office building . One after another the illustriously disguised soldiers left the house as darkness fell and vanished into the cars . --------------------- 299 einbrechender Dunkelheit das Haus und verschwand in den Wagen . Die Bevölkerung von Saporoshje sollte sehen , daß unser hoher Besuch die Stadt bereits wieder verließ . Das Theaterstück gelang vorzüglich . Bald starteten Hitlers beide Condor - Maschin... Eine der Angriffsspitzen der Russen war immerhin noch an hundert Kilometer von uns entfernt . Heute nacht würden die Russen noch nicht in Saporoshje sein können . Wir begaben uns gemeinsam ein paar Zimmer weiter zur Abteilung lc , bei der alle Nachri... Einig waren wir uns jedoch darin , daß man mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen müsse , daß Hitlers Anwesenheit den Sowjets bekannt geworden sei . Ich meldete dem Feldmarschall , was man beim Ic meinte , und bat ihn um sein Einverständnis , die Örtli... 300 Hitler , wenn er wirklich wie angekündigt drei Tage bei uns zu bleiben beabsichtigte , auch außerhalb der Lagebesprechungen einen Nachmittag oder einen Abend mit dem Feldmarschall und einigen weiteren Herren des Stabes zu verbringen wünsche . Für den... Ich wollte nicht nur Hitler und Manstein diskutierend ins Bild kriegen , sondern ich wollte versuchen , Hitler mit der Brille auf der Nase zu filmen . Noch nie war ein solches Bild von ihm in die Öffentlichkeit gelangt . Das Federwerk in der Kamera ... 301 Hand mit der zusammengelegten Brille auf halbem Wege wieder sinken und verbarg die Brille in der Muschel seiner Hand . Das geschah , wie mir schien , ohne daß er zu mir hinsah . Es schien mir , daß das ganz intuitiv geschah . Ich wiederholte dieses S... Im Flüsterton erwiderte ich , es sei doch sehr betrüblich , wenn man diese so hochbedeutende Begegnung nicht hochbedeutende Begegnung nicht im Bilde festhalte . Dem stimmte Schmundt sofort zu und schickte einen seiner » Unter - Adjutanten « nach drauß... Sprach Manstein von Operationsfreiheit , dann sprach Hitler von Personalund Materialplanung , vom Auswechseln verbrauchter Verbände im Osten gegen frische aus dem Westen , oder von seiner Absicht , in Kürze einen weiteren Geburtsjahrgang zur Einberuf... 302 oberste Etage ; wir übrigen fuhren mit den Wagen zu unseren Unterkünften . Wie verabredet nahm ich die Geheimkiste des Feldmarschalls über die Mittagspause mit . Man konnte ja nicht wissen . Auf der kurzen Fahrt sprach ich Manstein auf den bedenkliche... Er war frisch rasiert , seine Haut hatte Farbe , und er trug nun auch eine saubere Uniformjacke . Was hatte man inzwischen mit ihm gemacht ? – Morell , sein Leibarzt , war gestern mit ihm in Saporoshje eingetroffen . Später war auch sein zweiter Leiba... 303 war drauf und dran , dem sinnlosen Opfer der Stalingrad - Armee das weitere Opfer der 17 . Armee hinzuzufügen . Es wurde unerträglich , dieser haarsträubenden Kriegführung zuschauen zu müssen . Die Versorgung der Kleistschen Verbände mußte bereits übe... Kleist hatte den Besuch eines jungen Diplomaten gehabt , den Papen ihm geschickt hatte , um mit ihm » Verbindung aufzunehmen « . Typisch Papen , dachte ich , als ich das hörte . Aber ich hielt meinen Mund . Manstein meinte mit einer wegwerfenden Hand... 304 305 Heute war auch nichts von seiner lächerlichen Kaumuskel - Spielerei zu sehen . Nacheinander trugen die Feldmarschälle ihre Lage vor . Ganz offensichtlich vermieden es beide , Konfliktstoff zu geben . Auch General Zeitzler hielt sich hier , wie schon a... Immer , wenn ich mit Ihnen in der zurückliegenden Zeit einzeln gesprochen habe , waren Ihre Berichte und Ihre Vorschläge in der Sache gegeneinander gerichtet , während Sie heute ein Herz und eine Seele sind . « Peinliches Schweigen ringsum . Dann wi... 306 sachlich und kühl : Er denke an das Hin – und Hergezerre um die 1 . PanzerArmee im Dezember . Manstein habe sie für seine Heeresgruppe beansprucht , während Kleist zahllose Male erklärt habe , er könne sie in Anbetracht der ihm gegebenen Weisungen ni... Dies war eine aufschlußreiche Szene . Die Lagebesprechung war dann bald beendet . Über das , was Manstein und Kleist am gestrigen Abend gemeinsam verabredet hatten , nämlich Hitlers Gedanken und Pläne über seine weiteren Kriegsabsichten im Großen zu ... Freundlicherweise hat er dieses Stück Filmstreifen dem meinen hinzugefügt . Hitler schüttelte Feldmarschall von Manstein die Hand und sprach dabei unausgesetzt auf ihn ein . Genau fünfunddreiBig Sekunden lang ließ Hitler Mansteins Hand nicht los . ( I... 307 Film . Während in der Ferne am Himmel deutsche Jagdflugzeuge erschienen , entschwanden die beiden Condor - Maschinen gen Westen . » UND DU HAST IHN NICHT TOTGESCHOSSEN ? « Ein paar Tage nach Hitlers Besuch in Saporoshje erschien Henning von Tresckow in meinem Arbeitszimmer . » Was führt Dich so plötzlich zu uns ? « fragte ich ihn und wurde mit seiner Antwort sozusagen sofort » zur Ordnung gerufen « : » Na höre mal , mei... 308 trocken , er freue sich festzustellen , daß ich unsere Sprache « offenbar schon ganz gut erlernt habe . Und er freue sich auch , solches über Choltitz zu hören . Im übrigen sei ihm auch eine so harmlos klingende Geschichte über Choltitz wichtig , wei... Ich möchte jetzt von Dir wissen , ob Du eine Gelegenheit gehabt hättest , ihn totzuschießen . « Manche Frage hatte ich erwartet , doch diese nicht . Mein Herz klopfte . Ich suchte eine Antwort . Dann sagte ich : » Ja , Henning , ich hätte die Gelegenh... 309 daß Ihr aber beide gemeint hättet , nichts unternehmen zu sollen . « Nach einer weiteren Pause fuhr er fort : » Ich werde jetzt einige harte Fragen an Dich richten und bitte um Deine ganz klaren Antworten . Ich habe diese Fragen übrigens vorhin auch a... Ich war mir aber sicher , daß ich so aufgeregt gewesen wäre , daß ich bestimmt vorbeigeschossen hätte . - Und ich war und bin der Ansicht , daß man als Einzeltäter den Hitler theoretisch zwar beseitigen kann , daß man aber damit nur erreichen würde , ... 310 Die führen diesen Verband und sind beide unsere Leute . Merke Dir den Namen . « Dann fragte er nach meiner Beurteilung Mansteins . Ich sagte , daß der Feldmarschall alle Gedanken , daß wir den Krieg verlieren könnten , von sich weise . Seine These se... Wir neigen zu der Annahme , daß es uns militärisch noch viel schlechter gehen muß , ehe das deutsche Volk nachzudenken beginnt . « Dann fragte ich ihn nach seiner Meinung über das Verhältnis Hitlers zu Stalin . Angesichts der » Panne « mit der Bevölk... 311 312 ehemaligen Chef des Generalstabs des Heeres nicht persönlich , doch er war mir seit vielen Jahren in so starkem Maße zum Begriff geworden , daß ich fast hätte meinen können , ich kennte ihn genau . Beck war 1938 von seinem Amt zurückgetreten , weil er... Noch einmal dachte ich in Ruhe über den ungewöhnlichen Auftrag nach . Dann ging ich noch einmal zum Feldmarschall hinein und sagte , es hätten sich mir im Zusammenhang mit seinem Auftrag noch Fragen aufgedrängt . Erstens bat ich , mir zu sagen , ob de... 313 Canaris . « * Prompt erwiderte er : » Kennen Sie den auch ? « worauf ich sagte : » Nein , Herr Feldmarschall , aber ich habe schon vieles über ihn gehört , und es würde mich sehr interessieren , Admiral Canaris persönlich kennenzulernen . « » Ist ja a... Canaris erhob sich , begrüßte mich freundlich und bot Oster und mir ihm gegenüber Platz . » Was führt Sie denn zu uns ? « fragte er . » Ich bringe einen Brief vom Feldmarschall an Generaloberst Beck « , sagte ich und erzählte , was ich dazu wußte . So... 314 hören Sie , Oster « , rief der Admiral amüsiert , » ich gratuliere zum Briefträger ! « Ich sagte : » Herr Admiral , es wird noch besser . Ich habe auf meinen Vorschlag hin die ausdrückliche Erlaubnis vom Feldmarschall , Herrn Admiral erforderlichenfal... Fein säuberlich und übersichtlich dargestellt , aufgeteilt nach Regionen , zusammengefaßt nach exekutierten Personen - Zehntausende , Gesamtsummen bis zu sechsstelligen Zahlen . Ich reichte Oster den Bericht zurück . Ich war fassungslos und brachte ke... 315 Verlustmeldungen der Partisanen seien Kampfverluste . Die Ergebnismeldungen des Reichssicherheitshauptamtes seien Berichte über Exekutionen . Beim Abschied sagte Oster mit großem Ernst : » Dies kommt eines Tages auf uns alle zurück . « Als ich das Ob... Das war blanker Mord , tausendfach geplanter Mord an Unschuldigen , an Männern , Frauen und Kindern . Und mein Urgroßvater Heckscher war doch auch ein Jude gewesen . Nach meiner Rückkehr meldete ich Manstein , daß General Oster die Zustellung seines B... In dem Schreiben hat Beck mit keinem Wort seinen Plan zur Beseitigung Hitlers oder eines Staatsstreichs erwähnt . Ich habe dann Beck , als er eine schwere Magenoperation hinter sich hatte , noch einmal geschrieben . Er hat sich sehr freundlich bedankt... * Dem habe ich nichts hinzuzufügen. * Aus : Rüdiger von Manstein und Theodor Fuchs : Manstein , Soldat im 20 . Jahrhundert . Militärisch - politische Nachlese , München 1981 , Seite 208 / 09 . 316 MAIZIÈRE - SEPP DIETRICH – GERSDORFF Bisweilen ging es im Vorzimmer des Feldmarschalls zu wie in einem Taubenschlag . Viele Generäle und Generalstabsoffiziere , die an der Front ein neues Kommando übernahmen , meldeten sich auf der Durchreise beim Oberbefehlshaber der Heeresgruppe . Inte... Mir war bekannt , daß von der Obersten Führung befohlen worden war , jüngere Generalstabsoffiziere des Heeres zur Waffen - SS zu versetzen , weil die Verluste der SS infolge mangelhafter Führung unverhältnismäßig hoch geworden waren . Ich schlug Maizi... 317 würde , zur SS versetzt zu werden . » Genau das , Herr Feldmarschall « , bestätigte ich . » Gut , rufen Sie Oberst von Werder an und sagen Sie ihm , ich wünschte , daß Major de Maizière von der SS - Liste gestrichen würde . Und wenn die Versetzung be... In Saporoshje war es auch , als eines Tages bei uns die Waffen - SS höchstpersönlich im Hause erschien . Hitler hatte der Heeresgruppe ein SS - Panzer - Korps zuführen lassen . Es kam aus freundlicheren Gefilden , nämlich aus Frankreich . Dort war es ... 318 Ostfront » freigegeben « , um die 6 . Armee in Stalingrad zu retten . Doch hatte sich dann wohl herausgestellt , daß man ein Armee - Korps sehr wohl von Frankreich nach Rußland verlegen konnte , daß man das jedoch nicht von heute auf morgen bewerkstel... Der Gedanke , militärische Aufgaben mit möglichst geringen Opfern zu erfüllen , war in der SS offenbar nicht bekannt . In der Lagebesprechung Mansteins mit den SS – Führern zeigte sich , daß Sepp Dietrich Schwierigkeiten hatte , eine große Lagekarte z... Dies war die damals übliche Form , sich gegenseitig Gewißheit zu schaffen , wie derjenige , dem man gegenüberstand , » einzuordnen « war . Wir hatten eine kurze Unterhaltung zu Dritt , und Gersdorff sagte , er komme nicht in Tresckows Auftrag , sonder... 319 Erörterung fruchtlos oder gar gefährlich wurde . Schulze - Büttger verließ uns , bevor ich Gersdorff anmeldete , und Gersdorff bemerkte , er möchte mit dem Feldmarschall unter vier Augen sein . Also schloß ich hinter ihm die Tür . Ich entsinne mich , ... NOCH EINMAL HITLER IN SAPOROSHJE Mit dem 21 . Februar 1943 , zwei Tage also , nachdem Hitler unser Hauptquartier verlassen hatte , zeichnete sich der Erfolg der Mansteinschen Offensive zwischen Donez und Dnjepr ab . Im Norden näherten sich unsere Verbände der Ex - Hauptstadt der Ukra... 320 Adolf Hitler « , dem der Erfolg für diese letzte gelungene Operation im Osten zuzuschreiben war . Um diese Wirkung zu erzielen , bedurfte es für Hitler keines tagelangen Aufenthalts bei uns . Es genügten ein paar Stunden . Er ließ sich von Manstein an... Daß inzwischen die deutschen Armeen insgesamt schwächer und schwächer geworden waren , während gleichzeitig die der Russen - nicht zuletzt infolge der Materiallieferungen der Amerikaner - von Monat zu Monat stärker wurden , das wurde nicht diskutier... 321 Dieser bot sich den Russen als Ausgangsbasis für einen neuen Stoß weit nach Westen oder Süden geradezu an . Für die Beseitigung des Balkons sprach auch , daß die deutschen Verteidigungslinien um rund vierhundert Kilometer verkürzt und damit Reserven g... Ich stellte mich mit dem Rücken an die Hitler und Manstein gegenüberliegende freie Wand , als sei ich für die Sicherheit der höchsten Herren verantwortlich . So hatte ich die gesamte Szene vor mir . Einen besseren Platz konnte es für mich nicht geben ... 322 sehen . Sein linker Unterarm ruhte auf dem linken Oberschenkel , während seine Rechte , den Ellenbogen auf dem Tische aufgestützt , den Löffel auf dem möglichst kurz gehaltenen Weg zwischen Schüssel und Mund hinund zurückbewegte . Die Tischunterhaltu... Die Idee eines Remis empfand ich als wirklichkeitsfremd . Nachdem das Dokument abgeschickt worden war , sprach ich beim Nachmittagstee den Feldmarschall auf seine Remis - These an . Er ging gerne auf das Thema ein . Ich hatte keine Mühe , mit ihm alle... 323 bereits vor dem Beginn des Krieges Verträge gebrochen , die er selbst nur kurze Zeit vorher geschlossen habe . Er sei also in meinen Augen nicht mehr verhandlungs- , geschweige den vertragsfähig . Und schließlich seien auf deutscher Seite seit Kriegsb... Inzwischen war , wie fast vorauszusehen , die » kleinere Lösung « , die Wegnahme des russischen Frontvorsprungs westlich von Kursk , von Hitler befohlen worden . Unter dem Stichwort » Zitadelle « sollten die Heeresgruppe Mitte mit ihrem rechten Flüge... 324 dem Laien verblüffende Therapie vor : eine Mandeloperation , um den grauen Star aufzuhalten . Die Operation geschah , und ich konnte ein paar Tage Urlaub nehmen . Als ich mich Anfang Mai in Liegnitz zurückmeldete , ging die Reise indes nicht zurück na... HITLERS BERGHOF BEI BERCHTESGADEN Ein großer offener 7,7 Liter Mercedes mit einem Fahrer der SS brachte uns auf einer neuen und prachtvoll ausgebauten Straße von Berchtesgaden » nach oben « zu Hitlers Berghof am Obersalzberg . Wir passierten mehrere Schranken und hielten vor einer li... Zu beiden Seiten des Eichenkranzes befanden sich in lateinischen Versalien die Buchstaben A und H , ebenfalls aus massivem Gold! Wieder im Foyer gab es die zweite Überraschung . Aus der oberen Etage ertönte lautes Hundegebell , und schon sausten zwei ... 325 verlegen , die beiden Hunde gehörten Frau Dreesen aus Godesberg , die hier seit kurzem den Haushalt führe . » Der Frau des Hoteliers ? « fragte der Feldmarschall . Und Schmundt erzählte , daß Frau Dreesen von der Schwester des Führers die Bewirtschaft... Auf dem Marmorfußboden lagen hier gute orientalische Teppichbrücken ; beherrscht wurde das Zimmer von einem großen Kachelofen , um den herum eine Holzbank zum Sitzen einlud . Der Feldmarschall ließ sich gerne auf ihr nieder , während ich mich für den... Das Fenster dürfte eine Breite von etwa neun Metern und eine Höhe von sechs Metern gehabt haben . Doch heute war das Fenster geöffnet , und die Temperatur im Raum war nur wenige Grade über der Frostgrenze . Der SS - Bedienstete hatte sich gleich wiede... 326 Feuerbach und stelle seine Geliebte Nanna dar . Ein großer Konzertflügel von Bechstein stand nahe dem Gemälde . Allmählich wurde es dem Feldmarschall und mir zu kalt . So entschloß ich mich , zur Tat zu schreiten . An der rechten Seite des Riesenfenst... Mehrere Chargen erschienen , um die wohl jetzt bevorstehende Ankunft des Hausherrn vorzubereiten . Dazu gehörte vor allem ein ebenfalls Uniformierter , der in beiden Räumen eine Anzahl von goldumrandeten Brillen in geöffneten Etuis auslegte , auf dem ... 327 gewesen sein - war außer Manstein auch Feldmarschall Kluge , der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte , auf den Berghof bestellt . Kluge hatte als Ordonnanzoffizier Rittmeister Eberhard von Breitenbuch bei sich . Breitenbuch und ich waren vor dem K... Ein SS – Mann bekam die Anweisung , Breitenbuch und mich zum Gästehaus Platterhof zu führen . Wir betraten das etwa zweihundert Meter entfernt liegende Haus aber nicht , sondern hielten uns dort auf der Terrasse auf , denn das Wetter war schön und die... Ein paar Jahre nach dem Kriege besuchte ich Breitenbuch in Coppenbrügge am Deister . Er war dort Forstmeister geworden . Ich fragte ihn , was ihm damals auf der Terrasse des Platterhofs wohl gefehlt habe . Er erzählte mir , urplötzlich sei damals die ... 328 » Wir sind eben « , sagte ich , » keine Cassius und Brutus . « Er stimmte ohne Vorbehalt zu . Ich werde über zwei meiner Besuche mit Manstein auf dem Berghof noch ausführlich berichten , weil sie beide , chronologisch gesichert , wegen ihrer besondere... GEFAHR ! Immer von neuem wurde von Hitler der Angriffstermin auf Kursk , die » Zitadelle « , verschoben . Jedesmal waren es andere Gründe , die Anlaß zur Verschiebung gaben . In Wirklichkeit - so witzelten wir abends beim Glase Wein- hatte irgend jemand » da o... Der Feldmarschall ritt einen großrahmigen , edel gezogenen und hoch im Blut stehenden Schimmel , und ich bekam ebenfalls ein Pferd , das zu reiten eine reine Freude war . Bei einem solchen Ausreiten zu zweit geschah es , daß mein Pferd im Galopp mit d... 329 Schluß , daß die Flutwelle des vor Jahresfrist von der deutschen Luftwaffe torpedierten Dnjepr - Staudamms das Schiff kilometerweit ins Land hineingetragen hatte . Inzwischen aber hatten unsere Bau - Bataillone den Staudamm längst wieder repariert . B... Henning erzählte , er habe sich solche Ausbrüche schildern lassen . Hitler gerate mitunter völlig außer Kontrolle . Oft seien es richtige Tobsuchtsanfälle , und Hitler habe schon häufig in solcher Situation » seinen Leuten « mündliche Befehle zugeschr... 330 als unglaubwürdig bezeichnen und sich weigern , sie überhaupt zur Kenntnis zu nehmen . Die absurde Idee , daß ein Staatsoberhaupt in spätnächtlicher Stunde auch nur mit dem Gedanken spiele , einen seiner Feldmarschälle ermorden zu lassen , werde in Ma... Tresckows Informationen hätten sich für ihn immer als zutreffend bestätigt . Und im übrigen sehe er nicht ein , warum Hitler , nachdem er schon im Jahre 1934 die Generäle Schleicher und Bredow habe ermorden lassen , nicht im Jahre 1943 den Feldmarscha... 331 Ein » TÜRKE « FÜR DIE TÜRKEN Aus den Wochen des Wartens auf den Angriffsbefehl zur Offensive Zitadelle erinnere ich mich eines seltsamen Befehls , der die Heeresgruppe von höchster Stelle erreichte . Einer hochrangigen türkischen Militärdelegation sollte ein kriegsmäßiges Manöver... Wir hatten den Türken das vorgeführt , was wir als junge Soldaten in Friedenszeiten einen » Türken « genannt hatten . Es lag auf der Hand , daß unsere Schau einen politischen Hintergrund gehabt hatte . Doch welchen ? Spät am Abend - unsere Gäste war... 332 333 --------------------------- and asked those present to form a large circle on the empty parquet floor of the room . Slightly surprised , the generals did as they were asked , their Adjutants and ADCs taking their places behind them . Then Schmundt left the room , to return a fe... 334 335 336 337 338 339 340 -------------------- He estimated the total Soviet casualties at 85 , 000 – and we were then only at the beginning of the avalanche of horror . The Russians had succeeded in holding the \' balcony \' at Kursk , and now this mighty salient had become exactly what Manstein h... 341 zeichnung und stellte eine junge , angeblich pommersche Frau dar , weder schön noch interessant . Als wir später vor den nachdrängenden russischen Truppen Winniza räumen mußten und unsere Pioniere bereitstanden , um das » Haus des Führers « auf ausdrü... Unsere Besucher pflegten wir nachdrücklich auf diese Kamindekoration aufmerksam zu machen . Das gab Schmunzeln oder auch verblüfftes Schweigen . Bei dieser Schilderung entsinne ich mich des rotbraunen LanghaarTeckels des Feldmarschalls . » Knirps « hi... 342 343 344 345 * Manstein wurde als zehntes Kind seiner Eltern von Lewinski geboren und von seinem Onkel von Manstein adoptiert . Der König von Preußen genehmigte einen neuen Namen : von Lewinski genannt von Manstein . 346 347 348 349 350 351 352 daß Maika keine Jüdin war , sondern Armenierin . Sie hatte einen deutschen Paß als » Staatenlose « . Maria Kalamkarian war schon einmal ausgebombt « worden . Jetzt hatte sie eine Kellerwohnung in der Mackensenstraße . Auf der rechten Seite öffnete si... Sie machte kein Aufhebens davon . ( Maria Kalamkarian lebte bis zu ihrem Tode 1988 als Klavierlehrerin in Tübingen . ) Mit der selbstverständlichen Gastlichkeit osteuropäischer Völker bereitete sie Tee und brachte von ihren kargen Vorräten zu essen . ... Was sonst sollte ich den beiden denn sagen ? Ich beschwor sie , solche Gedanken nicht weiterzugeben . Dann folgte eine noch erstaunlichere Aussage : Man habe das Gefühl , es gebe in den höheren Kommandostellen eine ganze Zahl von Leuten , die so ähnl... 353 I could not answer , so I tried to change the subject : what , I asked , was ultimately to become of the two people hidden down here in the basement ? Now it was the two brave ladies \' turn to be stricken . I gave them two addresses , for an extreme e... Just in time I remembered the supply of food ration cards which I had “ organised \' for myself from our staff for such emergencies . I walked through blacked - out Berlin , past the -------------------- (1) 354 hatte den Eindruck , daß es ihm schwer wurde , mir zuzuhören . Er schwieg . Ich fragte ihn , ob ich weiter berichten solle . » Ja , selbstverständlich « , erwiderte er . 355 356 357 358 My answer is that I do not know . Manstein was not what we might now call \' a good mixer \' . He was uncertain of himself with people he did not know personally , and his wife or accompanying officers , myself in this instance , saw to any new contacts... During the address Field Marshal von Manstein makes an interjection . Following this interjection and the various tensions in recent times , the question of replacing Field Marshal von Manstein ... of the Russians \' prowess in adding further victorie... -------------------------------- 359 } Für die Nacht vom 16 . zum 17 . Februar , in der der Durchbruch gelingen sollte , war ich turnusmäßig » Offizier vom Dienst « . In höchster Spannung saß ich nach Mitternacht an den Telefonapparaten , als plötzlich die Meldungen einliefen . Zehntau... Am nächsten Tage fragten sich die Angehörigen der Führungsabteilung der Heeresgruppe im stillen , wie Hitler nun auf Mansteins Eigenmächtigkeit reagieren würde . Nun , er reagierte eigentlich nicht . Er billigte Mansteins Befehl – nachträglich . Das » TREUEGELÖBNIS « Tscherkassy war nur eine Episode . Doch für die Heeresgruppe Süd war sie bedeutend gewesen . Wie aber sollte der Krieg gegen Rußland weiter geführt werden ? Immer von neuem versuchte Manstein , diese Frage ins Gespräch zu bringen . Seit Monaten wiederholte er , » die Oberste Führung « denke drei bis höchstens vier Tage in die Zukunft hinein ,... * Nach späteren Berechnungen waren etwa 54000 deutsche Soldaten eingeschlossen gewesen . Mehr als 30000 von ihnen retteten sich durch den Ausbruch . * * Manstein , Verlorene Siege , Bonn 1955 , Seite 590 / 91 . 360 361 362 363 364 365 sein eigenes Ende hinauszuzögern . Wiederholt traf ich im Führerhauptquartier , wenn außer Manstein auch Feldmarschall Busch zur Lagebesprechung befohlen war , meinen ehemaligen Regimentskameraden Eberhard von Breitenbuch . Er hatte bei Busch dieselbe... Ein paarmal aber schickte man uns auch zum Platterhof , dem benachbart liegenden Gästehaus . Dort erzählte mir Breitenbuch auf der Terrasse , wo uns niemand zuhören konnte , von Tresckow habe er erfahren , daß in die Häuser des Obersalzberges bereits ... Ohne die Höhe einer derartigen Tantieme zu kennen , war doch mit Sicherheit anzunehmen , daß hier eine ungeheuerliche Größenordnung erreicht sein müßte . ( Nach dem Krieg hat sich herausgestellt , daß Hitler tatsächlich Tantiemen für Briefmarken bezog... 366 367 368 369 370 Uns hatte es noch nie an Gesprächsthemen gemangelt . Am Fuß der großen Treppe vor dem Berghof begrüßte uns General Schmundt wie üblich . Er führte uns zuerst in das Wohnzimmer , ließ uns dort stehen und verschwand . Nach ein paar Minuten erschien er w... Im Foyer allerdings begegneten sie den beiden Nachfolgern Model und Schörner . Man wahrte die Form , man begrüßte sich kühl . In der Hotelhalle des Berchtesgadener Hofs setzten wir drei uns vorne links in eine Ecke und bestellten etwas zu essen . Der... Hitler habe alle weiteren Stationen seiner militärischen Laufbahn erwähnt , besonders die Eroberung von Sewastopol . Schulze - Büttger fragte – leicht spitzbübisch - , ob der Führer auch von Stalingrad gesprochen hätte . Schmunzelnd erwiderte der Feld... 371 Ja , er hätte sie begründet : Die » Zeit der Operationen « sei jetzt vorbei , hätte er ihm gesagt . Jetzt gelte es nicht mehr zu » operieren « , sondern nur noch zu verteidigen , » bis zur letzten Patrone und bis zum letzten Mann « . Und dafür sei Mo... Unser Kellner schüttelte den Kopf , er könne nichts tun , der Tisch sei » von oben « bestellt worden . » Von oben ? « , wir fragten , was das heiße . Von Oben « sei die Verwaltung des Obersalzbergs . Einer der Herren hätte Geburtstag . So beendete Fe... 372 373 374 375 376 It was a political decision , he said , and the soldier was the servant of policy . We should confine our discussion to military matters and not rack our brains over political problems . I protested ; however , he had no intention of dropping the sub... 377 was ich in Zossen erfahren hatte . Dann bat ich um sein Einverständnis , Generalmajor Oster zu besuchen , um Genaueres zu erfahren . Ich könnte mir für diesen Besuch Zivil anziehen und ein öffentliches Verkehrsmittel ne men . » Besuchen Sie ihn in Uni... Erstmals sah ich ihn in Zivil . » Mein Gott « , rief er aus , » Sie kommen mit dem Wagen des Feldmarschall Manstein ; jedermann kann auf dem vorderen rechten Kotflügel ( an dem aufgemalten > Krim – Schild < ) sehen , wessen Wagen das ist ! « Ich antwo... 378 anders. Von der anlage her » ein Moltke « , könne er sich nicht damit abfinden , daß seine Kenntnisse und seine Begabung von Hitler mißbraucht worden seien . Noch warte er auf » seine Stunde « . Die Tatsache , daß er heute seinen Adjutanten zum Genera... Ein paar Wochen später wurde er verhaftet . Er starb kurz vor dem Ende des Krieges am 9 . April 1945 zusammen mit Dietrich Bonhoeffer , Admiral Canaris , dem Obersten Heeresrichter Karl Sack und weiteren Gesinnungsgenossen im Konzentrationslager Floss... GENERALMAJOR HENNING VON TRESCKOW Auf irgendeinem Wege , ich weiß nicht mehr welchem , hatte mich die Nachricht erreicht , Henning sei General geworden . Ich versuchte , ihn telefonisch zu erreichen , um ihm zu gratulieren . Es gelang nicht . Man sagte mir , Tresckow befinde sich im U... 379 Zeit befand : in Babelsberg bei Potsdam , Straße der SA 25 ( ehemals Kaiserstraße ) . Mit der S - Bahn gelangte ich nach Babelsberg , und bald stand ich vor der mir bezeichneten Villa . Ich drückte auf die Klingel , überraschend schnell wurde geöffne... Im Augenblick war es an der Ostfront ruhig . Doch vieles deutete darauf hin , daß nicht nur im Westen die Invasion , sondern auch im Osten die entscheidende Großoffensive bevorstanden . Gegenüber den Sowjets seien unsere Kräfte im Zustande gröBerer Un... 380 als nur die Tötung Hitlers . Henning antwortete : » Auch der Staatsstreich ist vorbereitet . « Ich fragte , ob er denn eine Chance sehe , daß der Staatsstreich gelingen werde . Und nun kam eine Antwort , die mich erschütterte : » Mit der größten Wahrs... Ich sei doch oft genug zu Lagebesprechungen im Führerhauptquartier gewesen , um einen Begriff davon zu haben , wie leicht das gesagt , doch wie schwer es in die Tat umzusetzen sei . » Unter denen , die zu Hitler noch Zugang haben , fanden wir keinen ... Doch dieser Streit sei so lange blasse Theorie geblieben , als noch niemand vorhanden gewesen sei , der das Attentat übernehmen würde . Schließlich fragte er mich , ob Manstein von den Verbrechen an den Juden wisse . » Ja « , sagte ich , » doch er häl... 381 Dresden mit Oster zusammengewesen . » Du weißt « , sagte er , » daß gegen Oster ermittelt wird . Oster befindet sich in höchster Gefahr . « Ich bestätigte , es von Osters Sohn Achim zu wissen . » Du solltest jetzt solche Besuche meiden « , sagte er , ... So auch jetzt : » Du gehörst jetzt zu denen , die das Nessoshemd * tragen . Gott behüte Dich . « Er gab mir die Hand und wandte sich zum Gehen . Ich setzte an , um ihn zu fragen , was das Nessoshemd bedeute . » Schlag im Lexikon nach ! « Er ließ mich ... BOTSCHAFTER HERBERT VON DIRKSEN Wie sollte sich ein von Hitler entlassener Feldmarschall die Zeit vertreiben ? Manstein besuchte zunächst seine Freunde in der Umgebung . Die meisten hatte er seit Beginn des Krieges nicht mehr gesehen . Herbert von Dirksen , letzter deutscher Botscha... * Nessoshemd : Nach der griechischen Mythologie endete Herakles unter Qualen durch das fleischzerfressende Gewand des Zentauren Nessos , das ihm seine Gattin als Liebeszauber geschickt hatte . 382 dereinst die Kutschen, damit die Gäste trockenen Fußes die Wohnräume erreichen konnten . Die Wagen verließen dann das Schloß durch das Portal zum Park , wendeten dort und passierten die Empfangshalle zum zweiten Mal , um über die breite Allee die Pfer... 383 Chamberlain diesmal so hart reagieren würde . Er habe zweifellos gedacht , die britische Regierung werde ein zweites Mal so kompromißbereit sein wie im September 1938 in München , als Hitler gedroht hatte , die Tschechoslowakei anzugreifen . Was indes... Beide - so schien es mir – lebten eigentlich in der für sie » falschen « Generation . Beide wollten es offenbar nicht fassen , daß so vieles , was im 19 . Jahrhundert gegolten hatte , im 20 . Jahrhundert nicht mehr gelten sollte . Manstein vertrat noc... OFFENSIVEN VON WESTEN , VON SÜDEN UND VON OSTEN Am 6 . Juni 1944 landeten die Alliierten an der französischen Kanalküste . Ich entsinne mich noch genau meiner Empfindungen , als uns die Nachricht erreichte : » Gott sei Dank , der Vorhang zum Beginn des hoffentlich letzten Aktes hat sich gehoben !... 384 meinen Kameraden meine verdammte Pflicht getan , » wie das Gesetz es befahl « . Wenn auch wunden Herzens , denn es war etwas anderes , ob man gegen die Sowjets kämpfte oder gegen Engländer , Amerikaner und Franzosen , die ausgezogen waren , um die Wel... Unsere Niederlage im Westen schien bevorzustehen . Während sich auf deutscher Seite die Verbände abnutzten , verstärkten sich die Kräfte der Alliierten ständig . In Italien wurde weiterhin wie bisher Schritt für Schritt nach rückwärts Widerstand gelei... 385 ehemaligen Heeresgruppe Mansteins . Sie hieß nicht mehr» Süd « , sondern » Nordukraine « . Hitler hatte sie mit diesem Namenswechsel gewissermaßen » moralisch « an die Ukraine festnageln wollen . Das war es , was der Oberste Kriegsherr unter » Taktik ... Zwar hatte die auf ihrem rechten Flügel stehende 2. Armee noch gerade rechtzeitig auf eine verkürzte Verteidigungslinie zurückgehen können , doch links von ihr gab es keine zusammenhängende Front mehr . Korps , Divisionen und Regimenter hatten sich au... Der Feldmarschall hatte mich gebeten , anschließend an Gröditzberg zum Truppenübungsplatz , wenn ich mich recht erinnere , hieß er Neuhammer – zu fahren . Von dort aus habe Feldmarschall Busch ihn angerufen . Er habe Busch meinen Besuch bereits angek... 386 während Busch sich auf einem Stuhl niederließ , um sie in Ruhe zu betrachten . Als er nun sah , was in den wenigen Tagen seit seiner Ablösung aus seiner Heeresgruppe geworden war , schlug er beide Hände vor sein Gesicht , schrie laut auf und warf sich... BERCHTESGADEN , AM 11. JULI 1944 Während im Osten die Offensive den Russen in wenigen Tagen einen Geländegewinn von rund dreihundert Kilometern gebracht hatte , wurde im Westen Frankreichs , in der Normandie , noch um jeden Fußbreit Boden hart gerungen . Seitdem aber die Halbinsel C... Am 10. Juli fuhr ich von Liegnitz mit der Bahn über Berlin nach Berchtesgaden . Hitler befand sich wieder auf dem Berghof , so daß ich in Berchtesgaden alle Organe des militärischen Oberkommandos auffinden konnte , um Informationen zu bekommen . Ich e... 387 Lage an den Fronten zurückzuführen . Noch einmal ging ich in das Arbeitszimmer meines Bruders und sprach ihn auf diese nur gefühlsmäßige Empfindung an . Er bestätigte sie mir , jedoch konnte auch er sie mir nicht begründen . Wir verabredeten , ich wü... Als ich mich gefangen hatte , konnte ich zuerst nur ein Wort herausbringen : » Stauffenberg ? « » Ja , Stauffenberg ! « rief er , viel zu laut , dachte ich . » Wissen Sie unter denen , die noch Zugang haben , einen anderen , einen besseren ? « Nein , ... 388 mitgenommen habe . Er warte auf eine Besprechung , bei der außer Hitler auch Göring und Himmler zugegen seien . Die Sprengkraft sei so berechnet , daß alle um den Lagetisch herumstehenden Personen getötet würden . Dann wechselte Fellgiebel das Thema .... Wir waren uns aber einig , daß der Feldmarschall lediglich erfahren dürfe , daß Hitlers Tod , falls er nicht heute erfolge , an einem der nächsten Tage bevorstehe . Ich fragte nach den Vorbereitungen des Staatsstreiches und erfuhr , daß die Vorwarnung... 389 der kämpfenden Truppe , sondern bei den Oberkommandos . In der ersten Etage des Kasinogebäudes betraten wir den Speiseraum . Auf dem linken Teil stand ein großer , runder , von Sesseln umgebener Tisch . Rechts war die Tafel für zwanzig bis dreißig Per... Die meisten der bei Stauffenberg Stehenden kamen nicht zurück an unsere Tafel , sondern gingen mit ihm zusammen zu dem runden Tisch auf der anderen Seite des Zimmers und ließen sich dort nieder . Die Sessel reichten nicht , einige üngere setzten sich ... « Dann fragte er : » Sind Sie noch bei Manstein ? « Als ich das bejahte , fuhr er fort : » Das ist gut . Gibt es etwas Neues ? « Ich erwiderte : » Nein . « Er wünschte mir gute Heimreise und reichte mir die verstümmelte Hand . Auf dem Kasernenhof muß... 390 diesen schrecklichen Krieg Hauptschuldigen zu entschließen , das Attentat gegen ihn noch nicht zu vollstrecken ! Noch nicht , weil seine ersten Mitschuldigen Göring und Himmler fehlten , die , mit ihm sterben sollten . Ein drittes Mal noch sollte sich... AUF DER AUTOBAHN ZWISCHEN LIEGNITZ UND BRESLAU Ich fuhr mit der Bahn die Nacht hindurch . Aber ich vermochte kaum zu schlafen . Noch immer vibrierte es in mir . Was für Nerven mußte Stauffenberg haben ! Wie oft doch war ich selbst in Lagebesprechungen bei Hitler mit dabeigewesen . Wie oft hatte ic... 391 an welchem der Feldmarschall von seinem Eide frei sei . Ich selbst hatte erlebt , wie die Feldmarschälle Kluge und Rommel – unabhängig voneinander – Manstein gesagt hatten , sie würden » am Ende « bereit sein , sich ihm zu unterstellen . Nun war inzwi... So blieb ihm nur noch übrig , mich zu bitten , den Wagen auf der Autobahn nicht zu schnell zu fahren , denn die Qualität des Kraftstoffs sei so miserabel geworden , daß man den Motor dieses herrlichen Wagens leicht ruinieren könne . Sakolowski braucht... Nach einiger Zeit – sie erschien mir wie eine Ewigkeit - kam eine Antwort : » Sagen Sie mir das nochmal ! « Ich wiederholte wörtlich . Wieder eine lange Pause . Ich wandte keinen Blick zur rechten Seite . Ich war froh über die vielen Fasanenhähne und ... 392 deren Beantwortung ich in der letzten Nacht lange nachgedacht hatte : » Von wem haben Sie diese Nachricht ? « Ich antwortete sofort : » Von General Fellgiebel . « Nach wiederum einer Pause ließ er mich meine Antwort wiederholen : „ Von General Fellgie... Wem würde er jetzt sagen , was ich ihm gemeldet hatte ? Oder würde er zu niemand etwas sagen ? Während des Mittagessens fragte er mich unvermittelt , ob ich nicht an der Ostsee irgendein gutes Haus wisse , wo wir alle zusammen zwei oder drei Wochen Ur... Ein paarmal mußte ich wiederholen , daß wir nichts anderes als Ruhe und Erholung im Sinn hätten . Dann fuhr ich zum Hauptbahnhof und vereinbarte den Kurs , mit dem der Bauwohnwagen des Feldmarschalls in der kommenden Nacht von Liegnitz nach Ostseebad ... 393 ihm doch Spaß , einmal auf diese Weise in die Ferien zu fahren . Weder er noch ich sprachen das aus , was unser tatsächliches Anliegen war : Nämlich ihm und mir im Hinblick auf die kommenden Tage ein möglichst auffälliges Alibi zu zimmern . Die Nacht ... 20. JULI 1944 Noch immer besaß ich den batteriebetriebenen Rundfunkempfänger , den mir Antoinette Esher 1934 in London geschenkt hatte . Frau Karow hatte mir auf meine Bitte ein Zimmer gegeben , wo ich niemand stören würde . In Wirklichkeit wollte ich so wohnen , d... Unter den übrigen Gästen der Pension Seeschloß fand ich nur eine Bekannte , Helga von der Forst , die Ehefrau des früheren Kommandanten des Avisos » Grille « ; sein Schiff hatte im Frieden dem deutschen Staatsoberhaupt zur Verfügung gestanden , sobald... Ich vermag die Uhrzeit dieser Rundfunkmeldung nicht mehr zu sagen 394 I no longer remember the time of that announcement , but it may have been about seven o \' clock . At all events we had not yet dined . I went to the Mansteins to report what I had just heard . The Field Marshal asked if I had heard who had made the a... Immediately after that last word the receiver at the Wolf \' s Lair was apparently replaced – at all events the connection was broken . Fellgiebel \' s voice had sounded profoundly sad . On the way to the Field Marshal \' s room I met Frau von der Forst... * As part of the preparations for the coup d \' état General Fellgiebel had undertaken to have all telephone lines to the Führer \' s headquarters disconnected immediately after the assassination attempt . On the evening of 20 July he was one of the fir... 395 Ich verneinte . Sie aber wisse es , kam es aufgeregt aus ihr heraus , sie wisse es genau . Die SS sei es gewesen . Das sei keine bloße Vermutung von ihr . Die SS habe seit längerer Zeit ein Attentat auf den Führer geplant . Die SS habe es bis Attentat... * Wortlaut der Rede Hitlers in der Nacht vom 20. zum 21.Juli 1944 über alle deutschen Sender : » Deutsche Volksgenossen und - genossinnen ! Ich weiß nicht , zum wievielten Male nunmehr ein Attentat auf mich geplant und zur Ausführung gekommen ist . Wenn ich heute zu Ihnen spreche , dann geschieht es aus zwei Gründen : Erstens , damit Sie meine... Der Kreis , den diese Usurpatoren darstellen , ist ein denkbar kleiner . Er hat mit der deutschen Wehrmacht und vor allem auch mit dem deutschen Heer nichts zu tun ... Diesmal wird nun so abgerechnet , wie wir das als Nationalsozialisten gewohnt sind ! « 396 Während ich die Treppe hinunterstieg , ging es mir durch den Kopf : War diese Emotion echt ? Ich wurde das Gefühl nicht los , daß sie vor allem an die Adresse seiner Frau gerichtet war . In der Halle saßen die Gäste noch vor dem Rundfunkempfänger . Ic... Hatte Himmler dort bei Manstein nicht doch sondieren wollen ? Die restlichen Tage in Bansin vergingen in gedrückter Stimmung . Stauffenberg war noch in der Nacht zum 21 . Juli zusammen mit drei weiteren Offizieren standrechtlich erschossen worden . Fe... 397 Der innere Auflösungsprozeß zeichnete sich ab . Schließlich gab es auch äußerlich etwas Neues : Alle Soldaten der Wehrmacht hatten nicht mehr » militärisch « durch Anlegen der Hand an die Kopfbedeckung zu grüßen , sondern uns wurde der » Deutsche Gruß... Am 24 . Juli hörte ich im Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht den Satz : » Der Chef des Generalstabes einer Armee , Generalmajor von Tresckow , hat in vorderster Linie den Heldentod gefunden . « Ich erstarrte . Henning war nicht der Generalstabsch... Man kannte Hitler genug , um zu wissen , daß seine Rache vor niemandem anhalten würde , gleich ob Leutnant oder Feldmarschall . Der Wortlaut dieses einen Satzes im OKW - Bericht vom 24 . Juli 1944 bewies jedoch , daß man an höchster Stelle das Netz no... 398 mißlungen , und ohne jeden Zweifel hatte Henning von Tresckow sein Leben geopfert , um zu retten , was noch zu retten war . Ihn selbst hatte das » Nessoshemd « verzehrt . Von nun an war es ihm nur noch um das Überleben derer gegangen , die er geworben... In sie zeichnete ich ein , was ich jetzt noch über die militärische Lage erfuhr . Da ich aber damit rechnen mußte , daß diese Karte plötzlich in » falsche « Hände geraten würde , achtete ich peinlich genau darauf , daß ich nur noch das einzeichnete , ... 399 He repeated the words he had so often used before : as long as they were wanted , stalemate and compromise were possible , always and in every way . But to want them was the politician \' s job , not the soldier \' s . I could not know then that this ve... 400 IM TANNENBERG - DENKMAL Im August wurde ein Steckbrief über das ganze Reich veröffentlicht : Gesucht wurde der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Dr. Carl Goerdeler . Für seine Ergreifung war eine Million Reichsmark ausgesetzt . Eine so hohe Belohnung war in unserem Land ... Aufgabe des Ehrenhofes sei es , bei hinreichendem Verdacht der Teilnahme oder der Mitwisserschaft des beabsichtigten Staatsstreiches den verdächtigten Offizier zu degradieren und aus der Wehrmacht auszustoßen . Danach sei der Verdächtige der Gestapo u... 401 Überhaupt ging jetzt ein wahrer Ordensregen auf die Deutschen niederб. Unvermittelt meldete sich auch der schon fast vergessene ehemalige Oberbefehlshaber des Heeres , Feldmarschall Brauchitsch , in den Zeitungen zu Wort . Man las aus seiner Feder ,... Es war lehrreich , mit Herrn Hagemann über pommersche Felder zu fahren , doch bei jedem Objekt war etwas auszusetzen . Nur kranke Betriebe waren zu kaufen . Die Besitzer gesunder Höfe dachten nicht daran , zu verkaufen . Ein alter Herr , mit dem ich... 402 Dann verließen wir das Dienstgebäude . Ich war froh , daß es mit diesem Mann zu keinem Gespräch gekommen war . An einem der ersten Tage im Oktober kam die Nachricht , General Schmundt sei an den Folgen des Attentats vom 20 . Juli verstorben ; am 7 . ... Ich bat den Hotelportier , mir zwei Karten zu besorgen . Er schüttelte den Kopf . Ich zog mein Portemonnaie aus der Tasche , vergeblich . In der Telefonzentrale ließ ich mir die Opernintendanz geben : nichts zu haben , war die Antwort ; ich sprach von... 403 Mit Schrecken erkannte ich , wie sehr es verstärkt war . Und wir saßen doch unmittelbar hinter den acht Hörnern , deren Schalltrichter auf uns gerichtet waren . Da ich seit Jahren kein Symphoniekonzert mehr gehört hatte , störte mich die Ungunst unse... Wenn der Führer zum Staatsakt gebeten hatte , konnte – oder wollte – man nicht fehlen . Erst recht nicht dann , wenn die Trauerfeier für den Chefadjutanten dort stattfand , wo der Sarg des Feldmarschalls von Hindenburg stand , des Siegers der Tannenbe... 404 ( I discovered on our return journey in the train that night that his name was Remer ; on 20 July , as a major and commander of the guard battalion , he had proved loyal and reliable . ) Having a good musical memory I also remember the music , played... Instead , Field Marshal Busch spoke , probably selected because he had once been Schmundt \' s superior in Potsdam as Commander of the 9th ( Prussian ) Infantry Regiment . But it was not a Prussian speech ; in fact , I remember that Busch \' s speech wa... ----------------------- 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 At that time we did not know that the American and British air forces were already able to attack Germany from the air in a \' shuttle service \' between West and East . Anti - aircraft searchlights raked the sky , the German antiaircraft guns fired whe... -------------------- (2) 416 417 418 420 ihr , mit dem für uns Deutsche ungünstigsten Fall , der Görlitzer Neiße , zu rechnen . UNHEIMLICHE ABREISE Seit dem 20. Januar 1945 war Schlesien nun Kriegsschauplatz . Trotz aller Gauleiterbefehle entwickelte sich der Strom der nach Westen Fliehenden unaufhaltsam . Im Hause Manstein rechnete man damit , daß die Russen über kurz oder lang auch Liegnitz err... Ich fuhr zum Hauptbahnhof und gab Anweisung , unseren Bauwohnwagen zur Fahrt nach Dorfmark bei Soltau vorzubereiten . nter der Transportnummer 7291775 wurde die Abfahrt auf den 25. Januar nach Frankfurt an der Oder festgelegt * . Von dort aus sollte ... Dirksen aber wiederholte , was er mir andeutungsweise schon früher gesagt hatte : Er werde in Gröditzberg bleiben . Bei Eintreffen der Russen werde er verlangen , ihn auf schnellstem Wege nach Moskau zu bringen , damit er alle die Zukunft des Deutsche... * Meine Notizkalender der Jahre 1943 und 1944 hatte ich im Juli 1944 vernichtet . Den Kalender von 1945 besitze ich noch heute . 421 Ich muß wohl ein erstauntes Gesicht gemacht haben . Aber Dirksen erinnerte mich daran , daß er das Deutsche Reich einst in Moskau , in Tokio und in London vertreten habe . Wer , sagte er , sei geeigneter , das Band zur Sowjetunion neu zu knüpfen , als... Sofort habe Hitler befohlen , ein Kommandounternehmen durch die Front zu schleusen und Dirksen aus Gröditzberg herauszuholen . Gesagt , getan , und Dirksen befand sich wenig später wieder in deutschen Händen . Die Episode Dirksen wirft auch ein bezei... » Gefangenentransport Lager Großrosen « . Ich meldete sie dem Feldmarschall . Sein Gesicht war erstarrt , seine Frau bedeckte ihre Augen mit beiden und fragte nach Woher und Wohin . Die Antwort , derer man mich würdigte , war kurz : » Gefangenentransp... 422 Händen . Ich hatte den Ortsnamen Großrosen * nie zuvor gehört . So grauenhaft das Bild der gefangenen Frauen auch war , ich empfand eine Spur von Genugtuung , daß wir Augenzeugen eines Teils dessen geworden waren , was man mir gegenüber als » unglaubw... Ich dachte an das , was in den letzten Monaten von Mund zu Mund über die Vernehmungen und die Verhaftungen in Berlin durchsickerte . Ich wunderte mich über mich selbst , wie schnell ich reagierte : » Lassen Sie uns in Ruhe , mein Herr « , sagte ich . ... * Bei dem Dorf Großrosen , zwanzig Kilometer südlich von Liegnitz , existierte seit 1940 ein Konzentrationslager . 423 DIE AGONIE BEGINNT Als ich am Vormittag des 29. Januar 1945 den Feldmarschall und seine Frau in Berlin - Steglitz vor dem Hause Munsterdamm 31 , wo sie bei Bekannten logierten , abholen wollte , erschien Manstein ohne seine Frau . Wir stiegen in den BMW , und ich fragte... « Während der Fahrt dachte ich darüber nach , was Manstein jetzt wohl mit Hitler besprechen wolle . Hätte Hitler den Feldmarschall zu sich befohlen , dann hätte Manstein anders geantwortet . Er hätte , wie früher so oft , gesagt , der Führer wünsche i... 424 wir uns in der Mitte der aus architektonischer Gigantomanie überproportioniert langen Halle . Nun war die Unschlüssigkeit auf unserer Seite . Kalter Wind wehte uns entgegen , denn viele der Fenster zur Gartenseite waren zertrümmert . War es den denkba... Also schlug ich vor , nach links zu gehen ( erst nach dem Kriege habe ich erfahren , daß Manstein und ich in die falsche Richtung gegangen waren ) . Wir mußten einige Schlangenlinien gehen , denn die wohl zehn Meter hohe Decke war an mehreren Stellen... « Einer der beiden fragte : » Sind Sie angemeldet , Herr Feldmarschall ? « Manstein verneinte , aber er komme in wichtiger Angelegenheit . Man bat uns , Platz zu nehmen und zu warten . Neben einem der Fenster stand ein Antichambre - Sofa . Einer der ... 425 » Dann wünsche ich , einen der Adjutanten zu sprechen ! « Mansteins Stimme war jetzt eine Spur lauter . » Ich bedaure , Herr Feldmarschall , ich habe Befehl , niemand vorzulassen . « Wortlos erhob sich der Feldmarschall . Ohne Gruß verließ er den Raum... Die SS - Posten vor dem Hauptportal knallten wieder ihre Hacken zusammen . Sakolowski öffnete die Wagentüren . Wir holten Frau von Manstein ab und verließen Berlin über die Autobahn nach Westen . Wir hatten Berlin noch gerade rechtzeitig verlassen . W... Aus der nahen Kreisstadt erschien ein freundlicher alter Herr , um sich als kommissarischer Landrat vorzustellen . Einem Feldmarschall machte man , wie es sich gehört , einen Antrittsbesuch . Sein » brauner « Vorgänger hatte seinen Dienst bereits quit... 426 Straße 28 die Wohnung meiner Mutter auf . Das Haus war zwar nicht in Flammen aufgegangen , sondern » nur « von einer der neuen Luftminen durchblasen worden . Die tragenden Wände standen noch . In den Trümmern der Wohnungseinrichtung fand ich , fast un... » Wir sind mit dem Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes in Schloß Wiesenburg in der Mark . « Ich fuhr in die Fasanenstraße , um bei Tatjana Gsovsky nach ihrer Assistentin Inge Schweitzer zu fragen , und erfuhr , Inge sei unter einem Hause gegenüber d... 427 As soon as anyone reached the west bank of the Oder , they felt safe , but Uncle Hans - Jürgen was moving eastward against the tide of refugees , his first concern being for his wife , his mother ( my grandmother ) and the Kieckow workers \' families .... So even if he was not the Field Marshal , he was still under suspicion by the Russians of having been released by the SS only in order to work against them as a German spy . They took him by plane to Moscow and locked up the man who had just been rele... 428 terhaufen aufgeschichtet worden . Aufräumungsmannschaften bemühten sich , ein Feuer in Gang zu halten , um die Körper zu verbrennen . Von Achterberg aus hatte ich telefonisch in Erfahrung gebracht , wo sich das Hauptquartier der Heeresgruppe Schlesien... Und die 17. Armee : Vor Stalingrad hatte Manstein mit Hitler um diese Armee gerungen , um die eingeschlossene 6. Armee zu retten . Aber Hitler wollte mit ihr das Öl bei Baku am Kaspischen Meer gewinnen- und dann sollte sie nach Palästina marschieren -... 429 entschlossen , zu bleiben . Ein Chefarzt konnte nicht fliehen . APRIL 1945 Was jetzt noch in Deutschland geschieht , erscheint rückblickend unwirklich . Längst sind die britischen und amerikanischen Armeen über den Rhein hinweg tief in unser Land eing... Es ist kaum zu verstehen , daß manche deutsche Division im Westen ebenso harten Widerstand leistet wie andere im Osten . Immer noch werden im Westen bedeutende Brücken und strategisch wichtige Viadukte gesprengt , um die Alliierten aufzuhalten . Soll... Am 13. April hören wir in Oldesloe vom Tode des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt . Wir sind uns einig , daß sein Tod den Lauf der Dinge in Deutschland nicht mehr ändern wird . Am 16. April erfahren wir , daß nun auch die Sowjets ihren ... 430 und das sei mehr wert , als jetzt noch zu » operieren « , erschießt sich . Aber nirgendwo hört man , daß in Berlin irgend jemand darüber nachdenke , die Zeit sei vielleicht reif , um den Kampf und das sinnlose Blutvergießen einzustellen . Der Feldmars... Der Gegner ist hier der britische Feldmarschall Bernard Montgomery . Deutlich zeichnet sich ab , daß Montgomery Hamburg nicht frontal angreifen wird , sondern südlich an der Stadt vorbei die Elbe überwinden und wahrscheinlich in Richtung auf die Ostse... Alsen hat jetzt die Stelle , die zuvor Eberhard Breitenbuch innegehabt hatte . Ich frage ihn , ob er mir raten könne , wo ich weiter nördlich in der Provinz Schleswig - Holstein ein neues Fluchtdomizil für die Familie Manstein fände . Er braucht nicht... 431 Heydrich auf ihn berufen . - Hier bleibt mir nichts als Schweigen . Plötzlich tut sich die Tür auf ; vor uns steht der Reichsminister für Rüstung und Munition , Albert Speer . Er komme aus Berlin , sagt er , und habe – » zum letzten Mal « - den Führer... Speer schildert seinen letzten Besuch im Tiefbunker der Berliner Reichskanzlei : Im Arbeitsraum sitzt unter dem Portrait Friedrichs des Großen ein zitternder , verfallener , zerstörter , kranker Mann . Er hört dem Besucher kaum mehr zu . Er hat das Bü... Daneben liegt eine Nummer des nur noch aus wenigen Seiten bestehenden » Völkischen Beobachters « . Aufgeschlagen ist die letzte Fortsetzung : » Selbstberichte Friedrichs des Großen aus dem Siebenjährigen Kriege « . Ein einziges Buch , Thomas Carlyles ... 432 mich seit 1943 zur Vorsicht in Gegenwart von Busse gemahnt , weil jener fast regelmäßig nachts mit seinem Schwager im Führerhauptquartier , General Burgdorf , telefoniere ? Jetzt war Burgdorf Hitlers Chefadjutant , und Busse war ausgewählt worden , um... Das Restaurant » Ehmke « steht noch . Das Essen gleicht auch jetzt noch einem Ausflug in die » gute alte Zeit « . Auch an diesem Apriltag bestätigt Ehmke seinen guten alten Ruf . Während wir wie in alten Zeiten den gastronomischen Künsten huldigen , s... 433 zu sehen « * . Albert Speer ist doch noch nicht frei von seinem Herrn und Meister . Der aber sitzt in seinem Tiefbunker unter der Erde und hat sich am Ende mit „ Friedrich dem Großen « umgeben . So beweist der Tyrann , daß er Preußen und seinen großen... Jetzt auch noch ein Feldmarschall ! Wir denken nicht daran ! « Am Straßenrand winken zwei Marineoffiziere und bitten , mitgenommen zu werden . Einer trägt das Ritterkreuz , er ist U - Boot - Kommandant . Sie wollen nach Plön . Ich bin froh , daß ich ... * Albert Speer , Erinnerungen , Berlin 1969 , Seite 472/73 und Anm . 10 ( Seite 591/92 ). 434 tens erklären : An diesem Flügel hat Humperdinck diese herrliche Oper komponiert . Weißenhaus wird unser Quartier sein , wenn das Ende des Krieges kommt . Am 30. April siedeln wir hierher über . HITLER IST TOT ! Auf dem Dachboden des Weißenhauser Gutshauses werden für mich vier Teppiche als Ersatz für vier Wände aufgehängt . Eine Matratze , ein paar Kisten , ein gemütliches » Zimmer « ist fertig . Am nächsten Tage - es ist der 1. Mai 1945 – schalte ich mein R... » Aus dem Führerhauptquartier wird gemeldet , daß unser Führer , Adolf Hitler , heute nachmittag in seinem Befehlsstand in der Reichskanzlei , bis zum letzten Atemzug gegen den Bolschewismus kämpfend , für Deutschland gefallen ist . Am 30. April hat d... Was in diesem Augenblick in mir vorgeht , kann ich nur schwer beschreiben . Gott sei Dank - ich fühle mich wie vor meinem eigenen Tode errettet . Die Spannung und die Last der mehr als neun Monate seit dem 20. Juli 1944 sind plötzlich von mir gewiche... * In Wahrheit hat Hitler bereits am 30. April 1945 Selbstmord begangen . 435 Eine Treppe tiefer klopfe ich an die Tür Mansteins . Er sitzt mit seiner Frau am Tisch und liest in einem Buch . Ich melde : » Herr Feldmarschall , der Führer ist tot . « Ein paar Sekunden lang sieht er mich ohne jedes Zeichen einer Bewegung an . Dann... Platen holt aus seinem Keller eine Flasche Wein . In den folgenden Tagen bemüht sich Manstein um Kontakte , zuerst zu Feldmarschall Bock , der bei Beginn des Rußland - Feldzuges die Heeresgruppe Mitte führte , dann aber zu den zahlreichen Feldmarschäl... 436 mit mir zum Lazarett . Vor uns liegt , bis zur Unkenntlichkeit in Verbände gehüllt , der verwundete Feldmarschall . Als ein Oberarzt dem Patienten sagt , wer vor ihm am Bett stehe , hören wir nur noch wenige Worte : » Manstein , retten Sie Deutschland... VOR FELDMARSCHALL MONTGOMERY Am 4. Mai hören wir im Rundfunk , daß Generaladmiral von Friedeburg im Auftrage von Dönitz , des von Hitler vor seinem Selbstmord ernannten neuen Staatsoberhauptes des Deutschen Reichs , im Hauptquartier des englischen Feldmarschalls Montgomery unweit... Am 6. Mai - es ist ein Sonntag - sitze ich vor Sonnenaufgang im großen BMW des Feldmarschalls am Steuer . Graf Platen , der Gutsherr von Weißenhaus , fährt mit mir . Er trägt Hut und Lodenmantel und bemerkt , es sei das erste Mal , daß er mit dem Gesc... 437 Zentimeter . So ist es seit dem 1 . September 1939 vorgeschrieben . Jetzt sind wir auf der Chaussee in Richtung Bad Segeberg . Wo , fragen wir uns , werden wir dem ersten englischen Soldaten begegnen ? Von deutschem Militär ist nichts zu sehen . Kein ... Der andere Gentleman möge sich bitte nach hinten setzen . Indem er zu mir einsteigt , fällt mir auf , daß er offenbar vergessen hat , seine Pistole umzuschnallen . Als wäre es Gedankenübertragung , murmelt er , ehe er sich setzt : » Excuse me « , geh... 438 mit uns zusammen frühstücken . Fast entschuldigend fügt der Leutnant hinzu , man habe nämlich gestern abend » den Sieg zelebriert « , so daß man erst vor kurzem ins Bett gekommen sei . Der Leutnant hilft Platen und mir aus den Mänteln . Tatsächlich , ... Aufmerksam hört die ganze Tafelrunde mir zu . Als ich beiläufig frage , ob jemand der Anwesenden vielleicht zufällig meinen Vetter Lionel Brett kenne , ruft jemand vom hintersten Tischende zu mir herüber , ob ich den Architekten Lionel Brett meine . A... Ein sehr junger Leutnant erklärt , er sei überzeugter Kommunist , und dies sei für ihn der stärkste Beweggrund , gegen die Nazis gekämpft zu haben . Darauf erwidere ich , wie nahe meiner Ansicht nach Nationalsozialismus und Kommunismus einander verwan... 439 er habe in Deutschland noch nicht eine einzige Großstadt gesehen . Seine Truppe habe ausschließlich an den Großstädten seitlich vorbei operiert . Ich frage den Major , wohin wir denn nun in Hamburg fahren würden . Er nennt mir das Hotel Atlantik . So ... « » Yes « ist die Antwort . Mitten auf der großen alten eisernen Brücke ist eine Sperre errichtet . Kein Deutscher darf die Elbe überschreiten . Aber vor uns hält trotzdem ein deutscher Lastwagen . Ein schwarzer Sarg steht auf der Pritsche , Kränze mi... * Jahre später habe ich erfahren , der Trick mit dem Sarg ( ohne Leiche ) , mit Kränzen und Trauerkleidung sei einige Wochen hindurch die einzige Möglichkeit für einen Deutschen gewesen , bei Hamburg über die Elbe zu kommen . 440 ren Konflikt zwischen Pflichterfüllung und Gewissen zu lenken . Ich erzähle ihm , daß nahe Verwandte und Freunde von mir von den Nationalsozialisten umgebracht worden seien , und bekomme eine mich erschreckende Antwort : » Wir wissen das . Wir haben ... Ein paar Kilometer südlich von Lüneburg biegen wir nach links von der Straße ab . Wieder eine Überraschung : Wir fahren auf einer künstlichen Straße über den Acker . Nie zuvor habe ich solch militärisches Gerät gesehen . Nach wenigen hundert Metern er... Ab und zu geht ein Soldat oder Offizier über die Lichtung . Niemand aber interessiert sich für uns , wir fühlen uns unbeobachtet . Niemand ist zu mir gekommen , um mir meine Pistole abzunehmen . Es ist , als gehörten wir hierhin . So verrinnen die St... 441 an einen von ihm bezeichneten Punkt zu stellen . Graf Platen , über dessen Funktion er vergeblich versucht hat , Klarheit zu gewinnen , erhält Anweisung , sich etwas zurück zu postieren . Dann öffnen sich , wie auf Kommando , die Zelte um uns , und ei... » Sagen Sie , was in dem Briefe steht . « Ich antworte , ich habe keine Order , den Brief zu interpretieren , sondern ihn zu überbringen und um Antwort zu bitten . Jetzt tritt der Dolmetscher zu mir , ich übergebe den Brief , und er übergibt ihn Montg... » Die beiden Insassen dieses Wagens , Hauptmann Stahlberg und Graf Platen , haben Feldmarschall Montgomery eine persönliche Botschaft von Feldmarschall Manstein überbracht . Sie kehren nun zurück und haben freie 442 Durchfahrt . « ( Original siehe letzte Tafelseite . ) Ich danke ihm . Er wünscht uns gute Fahrt . Der Motor des BMW läuft bereits . Da klopft der Stabsoffizier an die Seitenscheibe neben mir . Ich steige nochmal aus , und der Engländer sagt : » Ich vergab , Ihnen zu sagen , daß seit heute die Verdunkelung aufgehoben ist . Sie können die Kappen von den Scheinwerfern abnehmen . « Mein Gott , durchfährt es mich , mit welcher Sehnsucht haben wir auf den Tag gewartet , an dem wir wieder Licht m... 443 50 JAHRE DANACH EIN HOCH- UND LANDESVERRÄTER Vor einigen Jahren wurde ich während eines Empfangs von einem mir fremden älteren Herrn angesprochen . Er stellte sich mir als General a . D. der Deutschen Wehrmacht vor ; im Kriege sei er Divisionskommandeur gewesen . Er habe mein Buch Die verdammte... GEDANKEN ZUR KRIEGFÜHRUNG Als junger Leutnant der Reserve hatte ich den Krieg vom ersten Tage an mitgemacht . Als sich in Polen die militärischen Kräfte des Gegners den unseren hoffnungslos unterlegen zeigten , waren wir nur froh , daß dieser Feldzug , bei dem es scheinbar nur... 444 Dann aber , am 10. Mai des folgenden Jahres , 1940 , gehörte unsere Division zu den Verbänden , die den berühmt gewordenen » Sichelschnitt « ( so Winston Churchill ) , den Operationsplan des jungen Generals von Manstein , auszuführen hatten . Wir hatt... Doch es blieb das ungute Gefühl hängen , daß der Sieger dieses Feldzuges der Mann sein würde , dessen Politik wir verabscheuten . Und wir würden seine Gehilfen gewesen sein ! Ein Jahr später hatten wir die andere Seite eines Krieges kennengelernt : di... Wie sollte denn eine Panzer - Division bei einer Temperatur von bis zu minus 40 Grad funktionieren ? Vor allem aber : Warum hatte man uns nicht mit Winterbekleidung ausgerüstet ? Wir trugen doch noch die Uniformen , in denen wir am 22. Juni die russi * Siehe Seite 155 ff . sche Grenze überschritten hatten ! Allmählich sickerte die Antwort zu 445 uns durch : Hitler habe bei der Vorbereitung dieses Feldzuges ausdrücklich befohlen , die Truppen nicht mit Winterausrüstung zu versorgen , denn bis Oktober werde der Krieg beendet sein , und das Fehlen von Winterbekleidung stimuliere die Angriffslus... Gefechtsstärken der 12. Panzer -Division ( einschließlich Ersatzzuführungen ) Zu diesen Zahlen muß daran erinnert werden , daß Hitler im Dezember 1941 den Oberbefehlshaber des Heeres , Feldmarschall von Brauchitsch , entließ , um selbst die Oberste Heeresleitung zu übernehmen , und den Vereinigten Staaten den Krieg erklärte . W... 446 HITLERS KRIEGSZIEL : INDIEN Im November 1942 war es dann mein Vetter Henning von Tresckow , der – nicht zum erstenmal in meinen Lebenslauf eingriff . Ganz » dienstlich « befahl er , der » Ia « im Oberkommando der Heeresgruppe Mitte , mich zu sich und ernannte mich mit Wirkung vo... Als das Gespräch sich inhaltlich im Kreise zu drehen begann , sprach Hitler vom Marsch über den Kaukasus nach Palästina , von der Vereinigung dort mit der aus Ägypten vorstoßenden Armee des Feldmarschalls Rommel und schließlich vom Marsch aller Kräf... 447 für mich darin , daß weder Manstein noch Paulus die Kraft besaßen , entgegen Hitlers Befehl zu handeln , solange es noch möglich war . ANGST VOR HITLER ? Im Jahre 1989 hielt ich auf Einladung des Fallschirmjäger - Bataillons in Lebach einen Vortrag vor jungen Offizieren und Unteroffizieren . In der anschließenden Aussprache stellte mir ein junger Soldat eine erstaunliche Frage . Er wollte von mir wisse... Hitler pflegte vielmehr eine » Gute Heimreise « zu wünschen ; seine Entscheidung werde man über Fernschreiber erhalten . Dieser Methode bediente er sich , um einem etwaigen Konflikt mit Manstein auszuweichen . Einem schriftlichen Befehl zu widersprech... 448 Andererseits ließ er sich von mir am 12. Juli 1944 die bevorstehende Ermordung Hitlers melden . * Und als ich die Frage anschloß , ob ich diese Meldung lieber hätte unterlassen sollen , erwiderte er sofort : » Nein , Sie waren verpflichtet , mir dies ... MANSTEINS ARGUMENTATION ZUM STAATSSTREICH Ich habe die Stalingrad - Episode – 50 Jahre danach – noch einmal angesprochen , weil es nach dem ersten Erscheinen dieses Buches einigen Wirbel gab . Viele Rezensionen und zahlreiche Leserbriefe bewiesen es . Während das Echo fast nur positiv war , v... - Durch militärisches Patt mit einem Gegner ein Remis zu erreichen . Voraussetzung : keine Schwächen und Risse in der Führung zeigen . - Ein Staatsstreich in der gegenwärtigen Kriegslage ( 1943 ) führt zum alsbaldigen Zusammenbruch . - Hitler ist der einzige Mann , der das Vertrauen des Volkes und der Soldaten besitzt , an den sie glauben . - Man kann nicht als verantwortlicher Führer Jahre hindurch äußersten Einsatz von seinen Soldaten verlangen , um dann mit eigener Hand die Niederlage herbeizuführen . - Ein Staatsstreich würde nichts an der bereits bekannten Forderung nach bedingungsloser Kapitulation ändern . Der Veröffentlichung dieses Briefes folgte eine Korrespondenz Rüdiger von Mansteins mit dem Ullstein Verlag . Der Sohn des Feldmarschalls verlangte Streichungen in der nächsten Auflage . Ich sah dazu keinen Grund . Mit Schreiben vom 28.4.1988 beendet... * Siehe Seite 390 ff . ** Frankfurter Allgemeine Zeitung von 10.1 . 1988 . 449 Sehr geehrter Herr von Manstein , Ihren Brief vom 10. 3. 1988 haben wir erhalten und die in der Anlage beigefügten Kopien eingehend geprüft . Bei keiner der von Ihnen gewünschten Streichungen in dem Buch Stahlbergs Die VERDAMMTE PFLICHT vermögen wir Ihrer Meinung zu folgen , es handel... Anders verhält es sich mit einigen Korrekturwünschen des Herrn Winrich Behr , die wir bereits in der 2. Auflage ( Dezember 1987 ) auf Wunsch von Herrn Stahlberg gerne erfüllt haben , denn Herr Behr gehört schließlich ebenso wie Herr Stahlberg zu den n... Wie sorgfältig und taktvoll Herr Stahlberg die Persönlichkeit des Feldmarschalls gewürdigt hat , ist uns übrigens seit dem Erscheinen des Buches von vielen Seiten in Briefen , Gesprächen und Rezensionen bestätigt worden . Hierfür mag auch als Beispiel... Wie wir hören , ist dieses Buch auch in den USA erschienen . Aber auch mehrere in der Bundesrepublik lebende ehemalige Generalstabsoffiziere haben die Telefongespräche mit der 6. Armee in Stalingrad bestätigt . Mit freundlichen Grüßen ( gez . ) Christian Seeger Lektorat Zeitgeschichte Der Brief des Manstein - Sohnes an die FAZ im Jahre 1988 hatte für mich im Grunde keine neuen Erkenntnisse gebracht . Mansteins Remis - These kannte ich , seitdem er sie mir 1943 in seiner Denkschrift an Hitler diktiert hatte . Sie bestätigt , wie seh... 450 ich hätte in meinem Buch Ereignisse geschildert , die ich wie einen » Roman « erfunden hätte . Die historisch bedeutendste meiner » Erfindungen « seien die Telefongespräche des Feldmarschalls mit Generaloberst Paulus in Stalingrad . Tatsächlich hätte ... Hier wäre deshalb jetzt nur noch anzumerken , daß auch dem Bundesarchiv in Freiburg die Telefongespräche zwischen Manstein und Paulus erst durch mich bekannt wurden . Ein lebhafter Briefwechsel zwischen mir und dem Archiv bestätigt es . Und schließlic... Und Henning von Tresckow war nicht irgendwer ! Er war der Generalstabsoffizier, in dem man an kompetentesten Stellen den zukünftigen Generalstabs - Chef Deutschlands sah ! Stalingrad heißt heute Wolgograd , und doch ist die Stadt ein Symbol geblieben ... GOTTFRIED VON BISMARCK UND DIE STAATSANWALTSCHAFT DER UDSSR Einer der letzten 6500 war mein Vetter Gottfried . Der Leser erinnert sich an den jungen Leutnant , der am 2. Januar 1943 im Vorzimmer des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe DON plötzlich vor mir stand . ** Gottfried und ich hatten unser Gespräch ger... * Siehe Seite 220 ff . ** Siehe Seite 253 ff . 451 Vorgänger . Ihn bewegte das Gespräch mit dem » Potsdamer Leutnant « , war er doch vor dem 1. Weltkrieg selbst einmal Leutnant in Potsdam gewesen . Doch kam es an diesem Tag nicht zu dem , was man heute als das Nächstliegende bezeichnen würde : Obwohl ... Die Geschichte aber geht weiter . Die Welt hat sich verändert . Manchmal will es scheinen , als habe die Welt dies noch gar nicht realisiert . In Berlin gibt es keine Mauer mehr , Deutschland ist wieder vereinigt , die DDR , ja , nicht einmal die... Gottfried von Bismarck , heute als Diplom - Ingenieur in Aachen lebend und aufgrund seines Fachwissens wie auch seiner in zwölfjähriger Gefangenschaft erworbenen russischen Sprachkenntnisse mit der Zusammenarbeit deutscher und russischer Industri... STAATSANWALTSCHAFT DER UDSSR ,MILITÄRSTAATSANWALTSCHAFT DES NORDKAUKASISCHEN MILITÄRBEZIRKS AUSGEZEICHNET MIT DEM ORDEN DES ROTEN BANNERS 24. Februar 1993 Nr . 284 Rostow am Don BESCHEINIGUNG ( über Rehabilitierung ) Herr Gottfried Gottfried von Bismarck , geboren 1921 in Jachmen , Deutscher , deutscher Staatsbürger , seit 1939 in der deutschen Armee , Kommandant der Kompanie der 76. In... 453 ständiges Symphonieorchester wurde zusammengestellt . Der deutsche Generalmusikdirektor Adam übernahm die Leitung . Er stellte hohe Ansprüche an seine Musiker , die auf ihren selbstgebauten Instrumenten mit Hingabe probten . Wenn die Musiker an den Sc... Ist es nicht bewegend , sich vorzustellen , wie deutsche Kriegsgefangene im fernen Rußland Beethovens Ouvertüre » Leonore « – die mit der Trompete aus der Ferne - aufgeführt haben ? DER » JULI 1944 « – EIN IRRWEG ? Heute - 50 Jahre danach - liegt vor mir eines der zahlreichen MemoirenBücher von Kriegsteilnehmern , wie ich einer war . Der Autor war Regimentskommandeur , gewiß ein besserer als ich . Ich kann mir gut vorstellen , daß er für seine Soldaten ein Komma... 1 . Daß sich die » Offiziere gegen Hitler « nicht einig waren über die Staatsform nach Hitler , ist ein Segen ! Ihre Uneinigkeit ehrt sie sogar , denn sie dachten und handelten nicht als Staatsrechtler , sondern als Vollstrecker zur Beseitigung eines ... Wer in Berlins Gedenkstätte in der Stauffenbergstraße einen Blick auf die Namen und Berufe der Handelnden und ihrer Helfer wirft , wird sehen , daß es eben nicht eine » Clique « oder » Kamarilla 454 « war , die sich gegen Hitler erhob . Viele Offiziere sind darunter , weil sie bewaffnet waren und sich zu der bitteren Erkenntnis durchgerungen hatten , daß es ohne Waffen nicht möglich sein würde , sich von dem Tyrannen zu befreien . 2 . Es ist nich... So ließen sich im besetzten Paris am Abend des 20 . Juli 1944 , als es dort noch hieß , Hitler sei tot , alle in Paris stationierten 1200 Angehörigen der SS und der Gestapo von Einheiten des Heeres auf Befehl des Militärbefehlshabers in Frankreich , G... 3 . Eine » Kamarilla in den höheren Stäben « mag es hier und da gegeben haben , mit Sicherheit aber nicht dort , wo verzweifelt darüber nachgedacht wurde , was man tun könne , um die sich ständig mehrenden Massenmorde an jüdischen Mitbürgern zu stopp... Wer heute von einer » Kamarilla - Welt in den hohen Stäben « spricht , dem empfehle ich zur Nachhilfe die Lektüre aus der Feder international angesehener Historiker über die Geschichte des » Dritten Reichs « oder das Standardwerk Peter Hoffmanns über ... * Peter Hoffmann : Widerstand , Staatsstreich , Attentat , München 1969 ( Peter Hoffmann , geboren 1930 in Dresden , ist Ordinarius für deutsche Geschichte an der McGill University in Montreal , Kanada ) . 456 bigen , die zu ihm wie zu einem Messias aufschauten . Bereits 1933 erlebte ich in Hamburg einen bedeutenden Unternehmer , der uns in seiner Begrüßungsansprache sagte , seit Jesus Christus sei Adolf Hitler der großartigste Mensch auf Gottes Erde . Hit... Um so tiefer fielen viele Deutsche in Angst und Entsetzen , als sich das Ende abzuzeichnen begann ; als der Strom der Millionen Flüchtlinge aus dem Osten einsetzte . Aber entgegen allen Voraussagen , der Tod Hitlers werde Bürgerkrieg und Chaos auslöse... DIE DEUTSCHEN KRIEGSTOTEN Lange Jahre hindurch haben wir nicht gewußt , wie viele Deutsche , wie viele Wehrmachtsangehörige , wie viele Zivilisten und Flüchtlinge im Krieg ihr Leben verloren haben . Erst vor wenigen Jahren ist uns eine Denkschrift bekanntgeworden , welche die... August 1993 teilte mir Dr . Wagemann mit , daß auch er sich mit der Ermittlung dieser Zahlen beschäftigt habe und das Ergebnis seiner Untersuchungen den Mitgliedern einer von 457 Ihm geleiteten Kameradschaftlichen Vereinigung habe zugehen lassen . Dr . Wagemann schrieb mir weiter : » Die Zahlen weichen nur unwesentlich von den Ihren ab . « Ein Exemplar der genannten Mitteilungen sei auch an das Bundesarchiv in Freiburg gegangen . So bestehen nun keine Bedenken , diese Zahlen hiermit auch der Öffentlichkeit bekanntzumachen . In den Aufstellungen sind nicht nur die an der Front , zur See und in der Luft Getöteten , sondern auch die Opfer von Vertreibung und politischer Verfolgun... 458 Versuch zu wagen , den Unmenschen zu beseitigen . Angesichts dieser Zahlen sollte auch daran gedacht werden , daß am 20. Juli 1944 noch kein Soldat der gegnerischen Streitkräfte auf deutschem Boden stand und daß zahllose unersetzbare Kunstschätze sowi... EPILOG Fabian von * verdanken wir die Überlieferung der Worte , mit denen sich Henning von Tresckow am Morgen des 21. Juli 1944 verabschiedete . In sehr ähnlicher Weise hattte er sich auch bei unserer letzten Begegnung wenige Wochen zuvor in Babelsberg mir ... » Jetzt wird die ganze Welt über uns herfallen . Aber ich bin nach wie vor der felsenfesten Überzeugung , daß wir recht gehandelt haben . Ich halte Hitler nicht nur für den Erzfeind Deutschlands , sondern auch für den Erzfeind der Welt . Wenn ich in w... * F.v. Schlabrendorff : Offiziere gegen Hitler , Berlin 1983 . ** Vgl . Seite 380 . 459 PERSONENREGISTER 460 461 462 463 464